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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hast du das so schnell erfahren? Hat Worley dich auch angerufen?«
    »Hä?«
    »Du weißt das mit Napoli, oder?«
    »Napoli? Nein. Was ist mit ihm?«
    »Sie haben ihn auf der Talmadge Bridge gefunden, platt wie ein Pfannkuchen. Ich bin in zehn Minuten bei dir.« Sie hatte die Verbindung getrennt, bevor er noch etwas sagen konnte.
    Sekundenlang starrte er auf das Telefon in seiner Hand und rätselte, ob diese bizarre Konversation tatsächlich stattgefunden oder ob er sie sich nur eingebildet hatte. Dann hatte er endlich verarbeitet, was sie gesagt hatte, sprang vom Bett auf und zerrte hastig Hemd und Hose über seinen Körper. Er kämmte die nassen Haare mit den Fingern durch und rannte nach unten, wo er in der letzten Sekunde daran dachte, die Alarmanlage anzuschalten, bevor er aus dem Haus stürmte.
    Als DeeDee um die Straßenecke bog, marschierte er bereits auf dem Gehweg auf und ab. Er eilte ihr im Laufschritt entgegen. Sie hielt nur kurz an, bis er ins Auto geklettert war, und raste dann los.
    »Das waren mehr als zehn Minuten.«
    »Ich habe noch Kaffee geholt, Miesepeter. Du brauchst mir nicht dafür zu danken, dass ich so freundlich und umsichtig bin, deine tägliche Mindestkoffeindosis zu garantieren.«
    Zwischen ihren Schenkeln klemmte ein Riesenbecher Cola Light, aber er war zu dankbar für den Kaffee, als dass er das kommentiert hätte.
    »Sind wir noch sauer aufeinander?« Sie warf ihm einen Blick aus dem Augenwinkel zu.
    »Ich war nicht sauer auf dich.«
    »Warst du wohl.«
    »Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit. So was kommt vor. Selbst unter Menschen, die ähnlich ticken.«
    »Also, ich war jedenfalls sauer auf dich.« Er sah sie an. Sie zuckte mit den Achseln. »Schon weil du ohne mich nach Atlanta abgehauen bist.«
    »Du hättest Tony Esteban nicht gemocht. Das kannst du mir glauben.«
    »Dann war ich sauer, weil dich Elise Laird so zum Sabbern bringt. Eine ganze Weile hatte ich befürchtet, du wärst ihr auf den Leim gegangen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als du gesagt hast, dass du sie morgen vernehmen willst. Heute, genauer gesagt.«
    »Warte, DeeDee. Bevor du mir noch mehr Dinge zugutehältst, die ich nicht getan habe, muss ich dir etwas erzählen.« Er zögerte und überlegte, wie er sein Geständnis formulieren konnte, ohne dass sie wie eine Rakete in die Luft ging. »Heute Abend war ich …«
    »Sowie wir am Abend der Schießerei das Haus der Lairds betreten hatten, hatte ich das Gefühl, dass da was nicht passt«, sagte sie. »Das hat mich die ganze Zeit verfolgt. Und jetzt das.«
    »Jetzt was? Wie meinst du das?«
    Sie bog viel zu schnell auf die Zufahrt der Brücke. Duncan, der sich auf dieser Brücke nie wirklich wohlfühlte, krallte sich an der Armlehne fest und versuchte, keinen heißen Kaffee auf seinen Schoß zu verschütten.
    Die Eugene Talmadge Memorial Bridge war praktisch von jedem Punkt in Savannah aus zu sehen. Das traf vor allem nachts zu, wenn im Norden die hell beleuchteten Pfeiler die Skyline der City überragten. In dieser Nacht leuchtete sie ganz besonders. Die rot, blau und gelb blitzenden Lichter der Einsatzfahrzeuge auf dem Scheitelpunkt der Brücke wirkten wie ein farbenfrohes Feuerwerk zum Nationalfeiertag.
    »Die Spurensicherung ist schon da. Gut«, sagte DeeDee, als sie den Kleintransporter sah. Sie brachte den Wagen zum Stehen und öffnete die Tür.
    Duncan streckte die Hand aus und hielt sie im letzten Moment zurück. »Was meinst du mit ›Jetzt das‹?«
    Sie streckte die Hand mit der Handfläche nach oben aus. »Ich wette ein Eis mit heißer Karamellsoße gegen ein Eiweißomelett, dass unser toter Meyer Napoli etwas mit unserem toten Gary Ray Trotter zu tun hat.«
    Duncan blickte auf ihre offene Handfläche und schlug dann zögerlich ein.
    Im nächsten Moment schoss sie aus dem Auto.
    Sein Geständnis müsste warten.
     
    Meyer Napoli wirkte tot längst nicht so wie aus dem Ei gepellt wie lebendig.
    Eitel, wie er war, hätte es Napoli gar nicht gefallen, dass er eine so hässliche Leiche abgab. Sein olivfarbener Teint war zu einem biskuitteigfahlen Farbton verblasst. Unter dem Blitzlicht des Polizeifotografen wirkte er noch bleicher.
    »Ich wette, in seinem Bauch schwappt literweise Blut rum«, bemerkte Worley um den Zahnstocher in seinem Mundwinkel herum und trat beiseite, um Duncan und DeeDee freien Blick auf den Wagen zu gewähren, der auf dem Seitenstreifen der stadteinwärts führenden Fahrspur stand.
    Napoli saß auf dem Fahrersitz. Sein Kinn ruhte

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