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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Meistens nicht viel, aber vielleicht ist das dieses Mal anders.«
    Duncan übernahm. »Detective Worley und ich sind einer Meinung, dass die beiden irgendwann aus dem Wagen stiegen und an der Brüstung standen, aber wir wissen nicht, warum.«
    »Er saß auf seiner Visitenkarte«, erläuterte DeeDee. Sie erklärte Richter Laird und Gerard, dass sie Napolis Visitenkarte auf dem Fahrersitz gefunden hatten, als der Leichnam aus dem Wagen gehoben wurde. »Dass sie auf der Sitzfläche lag, lässt darauf schließen, dass er aus- und dann wieder eingestiegen ist.«
    Duncan nickte. »Wir wissen nicht, warum sie ausgestiegen sind, aber wenn wir die Spuren richtig deuten, gab es dort an der Brüstung eine Auseinandersetzung welcher Art auch immer. Diese Theorie stützt sich auf die kaputte Sandale, den Stofffetzen aus Mrs Lairds Rock und die Absatzspuren auf der Straße.«
    »Sie glauben, dass Napoli sie mit vorgehaltener Waffe bedroht hat?«, wollte Gerard klargestellt wissen.
    »Auch das ist nur eine Mutmaßung, Bill, aber die Möglichkeit besteht«, sagte Duncan. »Falls wir Napolis Waffe finden und nachweisen können, dass der tödliche Schuss daraus abgegeben wurde, würde das diese Möglichkeit noch bestärken.«
    »Warum?«
    »Es weist vieles darauf hin, dass die Pistole aus nächster Nähe direkt in seinen Magen abgefeuert wurde, demzufolge stand er dem Schützen höchstwahrscheinlich direkt gegenüber. Andererseits saß er mit dem Gesicht nach vorn hinter dem Steuer, als er gefunden wurde. Um ihn so zu treffen, hätte der Schütze von der Seite um ihn herumfassen müssen. Das wäre ein sehr merkwürdiger und vor allem unpraktischer Schusswinkel für jemanden, der entweder in der offenen Fahrertür stand oder auf dem Beifahrerplatz saß. Darum glauben wir, dass er möglicherweise – und ich betone möglicherweise – außerhalb des Wagens erschossen wurde.«
    »Gibt es eine Austrittswunde?«, fragte Gerard.
    »Nein. Dothan hat das nachgeprüft, als der Leichnam aus dem Wagen geborgen wurde. Darum floss auch so wenig Blut, das Napoli größtenteils mit seinen Händen auffing.« Er holte Luft und fasste dann zusammen: »Worley und ich halten es für möglich, dass sich ein Schuss gelöst hat, als die beiden um die Pistole kämpften. Napoli presste die Hände auf die Wunde und schaffte es bis in den Wagen, bevor er starb.«
    »Aber das erklärt nicht, wo Elise ist.« Der Richter sah sich gehetzt um. »Wenn … wenn es so war, wie Sie es beschreiben, dann versuchte sie sich zu verteidigen, dann kämpfte sie um ihr Leben. Nicht wahr? Vielleicht versuchte er sie von der Brücke zu …«
    Worley räusperte sich wieder hinter vorgehaltener Hand. »Vielleicht.«
    Duncan sah aus, als würde er gleich kotzen.
    Der Richter fiel in sich zusammen. »O Gott. Wo ist sie? Was hat er ihr angetan?«
    Bei seinem gegenwärtigen Zustand wollte niemand auch nur eine Vermutung darüber anstellen. Nach ein paar Sekunden trat Gerard zu ihm und legte tröstend eine Hand
auf seine Schulter. »Ich würde Ihnen dringend raten heimzufahren, Richter. Warten Sie ab, bis Sie wieder von uns hören.«
    »Ich kann jetzt nicht weg. Es könnte sich jeden Augenblick etwas Neues ergeben.«
    »Das stimmt, falls das passiert, werden wir Sie augenblicklich benachrichtigen. Bis dahin können Sie hier nichts tun. Wir müssen erst einmal die Kleinarbeit erledigen. Wir werden noch einmal alles ganz genau durchgehen, aber im Grunde können auch wir nur warten. Jeder Gesetzeshüter im Staat sucht nach Ihrer Frau. Sobald sie gefunden wird …«
    »Hören Sie auf, mich zu verarschen, Bill.« Der Richter schüttelte wütend Gerards Hand ab. »Sie glauben, er hat sie von der Brücke gestoßen. Sie glauben, sie ist tot, oder?«
    Gerards Miene blieb unverändert. »Entscheidend ist, was ich weiß , nicht was ich glaube , und im Moment wissen wir so gut wie nichts. Ich werde sie erst für tot erklären, wenn ich ihre Leiche gesehen habe. Es ist gut möglich, dass Mrs Laird von dem, was auf der Brücke passiert ist, traumatisiert wurde. Vielleicht wandert sie benommen durch die Straßen. Nach allem, was in dieser Woche geschehen ist, angefangen mit Trotter, wäre das nur verständlich. Wenn sie gefunden wird oder wieder zu sich kommt, wird sie nach Hause zurückkehren. Bestimmt möchten Sie da sein, falls sie dort auftaucht.«
    Dieses Argument schien zu wirken, wo alle anderen abgeprallt waren. Laird nickte gedankenverloren und erhob sich langsam. Er ließ sich

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