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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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»Damals haben wir ihr nicht geglaubt. Vielleicht will sie das kein zweites Mal erleben.«
    »Was mich zu Punkt B bringt«, bemerkte DeeDee unbeirrt. »Wenn eine Person einmal in ihrem Leben in einen Schusswechsel mit Todesfolge verwickelt wird, ist das eine bizarre Laune des Schicksals oder einfach verdammtes Pech. Aber dieser Lady soll das zweimal in einer Woche widerfahren sein? Das glaubt ihr doch selbst nicht.«
    »Dunk weiß nicht, was er glaubt, DeeDee«, sagte Worley. »Deine Schlussfolgerung haben wir auch gezogen. Wir haben darüber gesprochen, bevor wir hergefahren sind. Dunk und ich sind deiner Meinung, dass Mrs Laird Hilfe geholt hätte, nachdem Napoli erschossen wurde, wenn sie dazu fähig gewesen wäre.«
    »Was meinst du genau mit ›fähig‹?«
    »Mit ›fähig‹ meine ich ›am Leben‹«, erwiderte Worley. »Oder ›nicht an irgendwelchen Straftaten beteiligt‹.«
    »Option eins würde darauf hindeuten, dass Napoli sie genau in dem Moment, in dem er niedergeschossen wurde, von der Brücke stieß.« DeeDees strenge Miene verwarf das als reichlich abwegig. »Dann bleibt noch Option zwei. Mrs Laird bekam die Waffe in ihre Gewalt, zwang Napoli, sich auf den Fahrersitz des Autos zu setzen, und jagte ihm aus Rache für all den Ärger, den er ihr während der letzten Monate bereitet hat, eine Kugel in den Bauch. Dann floh sie zu Fuß …«
    »Auf einem Fuß«, warf Duncan ein.
    »… wobei sie die Waffe mitnahm. Oder sie in den Fluss warf.«
    »Sie begeht einen Mord und lässt dann einen Schuh als Beweisstück zurück?« Duncan erhob sich verärgert. »Sie ›flieht‹ ohne ihre Handtasche, Kreditkarten, Bargeld?«
    »Na schön, was glaubst du?«, feuerte DeeDee ihm entgegen.
    »Ich …«
    Er schloss den Mund, und seine Zähne schlugen leise aufeinander. Er wusste tatsächlich nicht mehr, was er glauben sollte.
    Er wollte sich nicht vorstellen müssen, dass Elise so kaltblütig war, innerhalb einer einzigen Woche zwei Männer zu erschießen, nur um ihre Ehe und ihr luxuriöses Leben an Cato Lairds Seite zu bewahren.
    Aber die Vorstellung, dass sie im Fluss trieb, bis sie von einem in Richtung Ozean fahrenden Schiff unter Wasser gezogen wurde, war noch schlimmer.
    Genauso wenig ertrug er den Gedanken, dass sie ihn nur wenige Stunden vor ihrem gewaltsamen Tod um Hilfe angefleht hatte und er sie ihr verweigert hatte.
    Wenn sie den Stofffetzen von ihrem Rock gründlich analysierten, würden sie darauf menschliche Zellen finden, von denen zumindest einige von ihm stammen konnten. Er erinnerte sich noch gut, wie er den weichen Stoff mit der Hand gepackt und nach oben gezerrt hatte.
    Wenn jemand seine Schuhe überprüfte, würde er an den Sohlen grobkörnigen Staub feststellen. Er konnte Worley ganz genau sagen, wo man einen Gehsteig fand, der so kaputt war, dass er zu Staub zerfiel.
    Die grauen Krümel an Napolis Schuhen bewiesen, dass er ebenfalls in dieser Gegend gewesen war. Das hielt Duncan definitiv nicht für Zufall. Aber gerade das nagte an ihm: War Elise nach ihrem Zwischenspiel mit ihm in dem verlassenen Haus mit Napoli verabredet gewesen? Oder hatte Napoli sie entführt, nachdem sie zu ihrem Wagen zurückgekehrt war, und sie gezwungen, auf die Brücke zu fahren?
    Der Wagen hatte auf der stadteinwärts führenden Spur gestanden. Wo waren die beiden gewesen?
    War sie ein unschuldiges Opfer? Oder hatte sie einen Doppelmord begangen?
    Was Elise getrieben hatte, bevor sie mit Napoli zusammengetroffen war, stellte eine Schlüsselinformation dar, wie er sie wichtigen Zeugen oft mühsam abringen musste, die sich nur widerstrebend offenbarten, weil sie entweder die Konsequenzen fürchteten oder ein eigenes Vergehen decken wollten.
    Jetzt war er selbst ein wichtiger Zeuge. Er hielt entscheidende Informationen zurück. Seine Kollegen beobachteten ihn; Gerard und Worley verwundert, DeeDee mit gefährlich präziser Menschenkenntnis.
    Er sollte ihnen das mit Elise hier und jetzt offenbaren. Er sollte ein umfassendes Geständnis ablegen, wie er es sich vorgenommen hatte. Er sollte zugeben, was zwischen ihnen
passiert war, nur wenige Stunden bevor Napoli verblutet und Elise spurlos verschwunden war.
    Aber falls er das tat, falls er das tat, würde er augenblicklich von diesem Fall abgezogen. Wahrscheinlich würde er entlassen, möglicherweise sogar verurteilt, aber keinesfalls könnte er im Police Department bleiben. Ein Geständnis würde bedeuten, dass er Elise im Stich ließ.
    Das konnte er nicht, nicht mehr,

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