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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nicht nach der vergangenen Nacht. Er musste wissen, was ihr widerfahren war, ob sie noch am Leben oder schon tot war. Falls sie tatsächlich schuldig war, falls sie tatsächlich zwei Menschen ermordet hatte, würde er dafür sorgen, dass sie ihre gerechte Strafe erhielt, und dann seine eigene Schuld eingestehen. Falls sich herausstellen sollte, dass sie das Opfer war, würde er nach ihr suchen, bis sie gefunden oder zumindest ihr Leichnam geborgen war.
    Aber um das zu erreichen, musste er im Zentrum der Ermittlungen bleiben. Das war unumgänglich.
    Die anderen warteten auf eine Antwort. Er plumpste in einen Drehstuhl und knurrte: »Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich glauben soll.«
    Statt einer Zigarette steckte sich Worley einen frischen Zahnstocher zwischen die Zähne. DeeDee nahm einen Schluck zimmerwarmer Cola Light. Gerard brach als Erster das gespannte Schweigen.
    »Ich habe mir Gedanken über das Timing gemacht«, sagte er. »Die Haushälterin hat Mrs Laird gegen halb elf verlassen. Dothan hat vor einer Weile angerufen und durchgegeben, dass Napolis Tod zwischen zwei Uhr dreißig und drei Uhr eingetreten sein muss. Wo waren er und Mrs Laird in der Zwischenzeit und was haben sie getan?«
    Also, eine Stunde davon war sie mit Duncan zusammen.
    Hatte sie Napoli sofort getroffen, nachdem er sie in dem verlassenen Haus allein gelassen hatte? Oder später?
    »Wenn wir wüssten, woher die beiden zurückkamen, könnten wir vielleicht erklären, was sie in der Zwischenzeit getrieben haben«, sagte DeeDee.
    »Ich habe ein Problem damit, dass er außerhalb des Wagens erschossen worden sein soll«, sagte Worley. »Der Streifenpolizist hat ausgesagt, dass die Wagentür zu war. Er weiß das so genau, weil er erst ans Seitenfenster geklopft hat, bevor er genauer in den Wagen sah und erkannte, dass Napoli tot war.«
    »Okay«, sagte DeeDee. »Worauf willst du hinaus?«
    »Wer hat die Wagentür geschlossen?«
    »Napoli«, gab sie zurück.
    »Das hat er mit Sicherheit nicht.« Duncan begriff, worauf Worley hinauswollte. »Weder am Türgriff noch an der Innenverkleidung war Blut.«
    »Richtig«, sagte Worley. »Und Napolis Hände waren voll Blut.«
    »Also wurde er entweder im Wagen erschossen und der Schütze schloss danach die Tür, oder der Schütze saß mit ihm im Wagen«, sagte Gerard.
    »So oder so gibt uns das ein weiteres Rätsel auf«, sagte Worley. »Warum blieb der so gewitzte, lebenstüchtige Napoli still sitzen und ließ zu, dass der Schütze die Waffe vor seinen Bauch hielt, damit er die Kugel so abfeuern kann, dass sie den größten Schaden anrichtet?«
    »Vor allem wenn ein Schuss in den Kopf viel einfacher und genauso tödlich gewesen wäre«, sagte Duncan.
    »Aber das wäre eine Riesensauerei geworden«, wandte DeeDee ein. »Jeder, der vorbeifährt, hätte den Brei an der Windschutzscheibe bemerkt.«
    »Außerdem tötet ein Schuss in den Kopf auf der Stelle und wahrscheinlich schmerzlos.« Alle sahen Worley an und warteten auf eine weitere Erklärung. »Ich meine, wenn du jemanden in den Bauch schießt, dann willst du ihn umbringen,
aber langsam. Du willst, dass deinem Opfer Zeit bleibt zu denken: ›Heilige Scheiße, ich bin verflucht noch mal am Verrecken!‹«
    »Ich glaube, unsere Lady wäre dazu fähig«, sagte DeeDee. Als niemand darauf reagierte, sah sie erst Worley an. »Worley?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich kenne sie nicht, aber ich verlasse mich auf deinen Instinkt. Dunk, was meinst du?«
    »Wenn sie ihn tatsächlich erledigt hat, wie hat sie es dann geschafft, dass Napoli ruhig sitzen blieb und sie machen ließ, obwohl er fast einen Zentner mehr auf die Waage bringt als sie?«
    »Vielleicht hat sie ihm was Süßes ins Ohr geflüstert?«, schlug DeeDee vor.
    Keiner der Männer lächelte, Duncan schon gar nicht. »Okay. Warum dann in ihrem eigenen Wagen? Warum hat sie so viele Spuren hinterlassen? Die Sandale. Der Stofffetzen aus ihrem Kleid. Wie und wohin sollte sie ohne das Geld aus ihrem Portemonnaie verschwinden? Laut Baker waren mehrere hundert Dollar darin.«
    »Das ist genauso unwahrscheinlich, als hätte Napoli sie in dem Moment von der Brücke gestoßen, in dem sie den tödlichen Schuss abgefeuert hat«, meinte Worley stirnrunzelnd. »Ich werde echt nicht schlau aus der ganzen Sache.«
    »Ein unbekannter Dritter?«, meinte DeeDee.
    »Darauf gibt es keinen Hinweis«, sagte Worley.
    »Es gibt noch eine Möglichkeit«, sagte Gerard leise.
    Duncan wusste, was Gerard sagen würde. Diese

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