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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Informationen über das Verschwinden seiner Frau erbrachten nichts als die üblichen Scherzanrufe und falschen Geständnisse.
    Gegen Ende der ersten Woche überraschte er die Medien und das Police Department gleichermaßen, indem er für Informationen, die zur Rettung seiner Frau führten, eine Belohnung von fünfzigtausend Dollar aussetzte. Daraufhin liefen die Telefonleitungen in der Zentrale heiß, ohne dass sich etwas Brauchbares daraus ergeben hätte.
    Am siebten Tag steckten die Ermittlungen endgültig fest.
    Dann geschahen zwei Dinge, die ihnen neuen Antrieb gaben.
    Früh an diesem Morgen entdeckte auf dem Pier des Westin Resort ein Hausmeister bei der Arbeit unter dem Treibgut, das gegen die Pfähle geschwemmt wurde, Elises fehlende Sandale.
    Erkannt hatte er sie, weil die auf der Brücke gefundene Sandale in jeder Pressemitteilung ausführlich beschrieben worden war. Er angelte sie aus dem Wasser und hatte die Geistesgegenwart, sie nicht zu berühren, sondern sofort die Polizei zu rufen.
    Duncan und DeeDee hatten das Gefühl, dem Richter diese gewichtige Nachricht persönlich überbringen zu müssen. Er war zu Hause geblieben, in Reichweite des Telefons, umgeben von Freunden und unter den Fittichen der allzeit wachsamen Mrs Berry.
    Sie öffnete ihnen auch die Tür. Duncan bat sie, dem Richter auszurichten, dass sie hier seien und dass sie ihn sofort und ungestört sprechen mussten. Sie führte sie in das Arbeitszimmer, in dem zwei Wochen zuvor Gary Ray Trotter sein Ende gefunden hatte. Duncan fiel auf, dass das Einschussloch in der Wand verspachtelt worden war. Auf dem Boden lag ein neuer Teppich. Ansonsten hatte sich, abgesehen
von dem Stapel ungeöffneter Post auf dem Schreibtisch des Richters, nichts im Raum verändert.
    Cato Laird eilte atemlos und mit aufgerissenen Augen herein. Ihre tiefernsten Gesichter ließen ihn unvermittelt innehalten. Er suchte in ihren Mienen aufgelöst nach einem Hinweis darauf, warum sie gekommen waren, brachte aber nicht den Mut auf, sie direkt zu fragen.
    »Nichts deutet darauf hin, dass Ihre Frau nicht mehr am Leben ist«, eröffnete ihm Duncan, womit er seine schlimmsten Ängste beschwichtigte. »Wir haben keine neuen Erkenntnisse darüber, wo sie sich aufhalten könnte.« Dann erzählte er ihm von dem Hausmeister und der gefundenen Sandale.
    »Wo war das?« Catos Stimme klang rau.
    Als Duncan es ihm erklärte, wurde er totenbleich. »Das ist dort, wo … letztes Jahr … dieser Angler, der aus seinem Boot in den Fluss gefallen war…«
    Der Mann war in der Strömung untergegangen, während am Ufer Menschen standen und hilflos zusehen mussten. Sein Leichnam war unter Wasser gezogen worden und einige Tage später nahe dem Pier wieder aufgetaucht.
    »Es ist nur eine Sandale«, sagte DeeDee leise. »Das muss nicht heißen, dass Mrs Laird im Wasser war, als sie ihr vom Fuß gezogen wurde.«
    Duncan räusperte sich, aber es schmerzte trotzdem, die nächsten Worte aussprechen zu müssen. »Dennoch wurde die Such- und Rettungsaktion neu klassifiziert. Von nun an wird sie als Bergungsmission eingestuft.«
    Mit ausdrucksloser Miene ließ sich der Richter auf den nächsten Stuhl sinken. »Das heißt, sie suchen von jetzt an nach ihrer Leiche.«
    Duncan stand stumm da. DeeDee nickte und murmelte: »Es tut mir leid.«
    Laird schlug die Hände vors Gesicht und begann zu
schluchzen. DeeDee und Duncan überließen ihn den Menschen, die unschlüssig in der prachtvollen Eingangshalle seiner Villa warteten, und verschwanden durch die Haustür nach draußen. Um zu DeeDees Wagen zu gelangen, mussten sie sich durch die Meute von Reportern drängen, die seit einer Woche vor dem Haus des Richters auf dem Mittelstreifen der Washington Street kampierte.
    »Lassen Sie hören, Hatcher«, rief einer der Reporter Duncan zu. »Was gibt’s für Neuigkeiten?«
    »Leck mich.«
    »Darf ich das zitieren?«
    »Bitte sehr.« Duncan rutschte auf den Vordersitz und knallte die Tür zu. »Nichts wie weg hier«, sagte er zu DeeDee, die sich eben hinter das Lenkrad schob.
    Sie fuhren praktisch schweigend zur Zentrale zurück. DeeDee musste seine Niedergeschlagenheit gespürt haben, oder die tiefe Trauer des Richters hatte ihre Stimmung getrübt. So oder so blieb sie Gott sei Dank und untypischerweise still.
    Aber der Tag war noch lange nicht vorüber.
    Kaum hatten sie die VCU betreten, da kam Worley angesegelt. Mit wippendem Zahnstocher im Mund empfing er Duncan: »Du wirst gleich den Ständer deines

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