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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hinaus. »Wo sind wir hier?«
    »Lady’s Island. Da drüben liegt Beaufort.«
    Größtenteils lag die Stadt am anderen Ufer im Dunkeln, nur ein paar Lichter funkelten durch den Regen und spiegelten sich auf der gekräuselten Oberfläche des Kanals.
    Sie wandte sich vom Fenster ab und ließ ihren Blick durch den Raum wandern. »Es ist klein«, sagte er und klang dabei verlegener als beabsichtigt. Er dachte an das Anwesen, das sie mit Cato Laird bewohnte. »Die Küche.« Er deutete in eine Richtung. Nur eine Halbinsel aus Küchenschränken trennte sie vom Wohnbereich. »Es ist nichts zu essen da. Morgen früh gehe ich einkaufen. Schlafzimmer. Bad da drüben.«
    Sie trat an die offene Tür des Schlafzimmers und warf einen Blick hinein. Als sie sich umdrehte, nickte sie zu dem Klavier hin. Es war viel zu groß für den engen Raum, was darauf schließen ließ, wie wichtig es war. »Hat das deiner Großmutter gehört?«
    »Sie spielte für ihr Leben gern Klavier. Das in meinem Stadthaus hat ihr auch gehört.«
    »Spielst du auch?«
    Er hörte sich »manchmal« antworten und erkannte, dass er das noch niemandem freiwillig verraten hatte.
    Sie sah ihn nachdenklich an und fragte dann: »Wird dich irgendwer hier suchen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nicht einmal Detective Bowen?«
    Wieder schüttelte er den Kopf.
    »Hast du früher schon mal jemanden hierhergebracht?«
    Die Antwort lautete nein, aber das sollte sie nicht wissen. Sie hatte schon genug Persönliches über ihn erfahren, was sie unter den gegebenen Umständen nicht zu wissen brauchte.
    Als wollte er das sich und ihr demonstrieren, riss er übertrieben energisch das Telefonkabel aus der Wand und wickelte es um den Apparat. »Hast du ein Handy?«
    »Das habe ich in meiner Handtasche liegen lassen.«
    »Du hattest Tage Zeit…«
    »Wen hätte ich anrufen sollen, Duncan? Außerdem hast du mich abgetastet und hättest ein Handy gespürt, wenn ich eines dabeihätte.«
    Sobald er sich daran erinnerte, wie er sie berührt hatte, machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte, das Telefon seiner Großmutter in der Hand, aus dem Haus. Er stapfte die Stufen zum Auto hinab, sperrte das Telefon in den Kofferraum und nahm seine Reisetasche vom Rücksitz. Als er wieder ins Haus kam, stand Elise in der Tür zum Bad. »Ich kann so nicht gehen …« Sie streckte ihm die Hände entgegen.
    Er schloss die Handschellen auf und nahm sie ihr ab. Sie dankte ihm, huschte ins Bad und schloss die Tür.
    Er stellte die Reisetasche auf den Boden und öffnete sie.
Nachdem er schnell die Ersatzpistole geladen hatte, legte er sie oben auf einen Nippesschrank, und zwar direkt an die Wand, wo sein Gast sie nicht sehen konnte. Außerdem müsste sie sich auf etwas stellen, um an die Waffe zu kommen.
    Als sie aus dem Bad trat, warf er ihr ein Paar Boxershorts und ein T-Shirt zu. Sie fing beides an ihrer Brust auf. »Nachdem du nichts zum Wechseln dabeihast und deine Sachen nass sind, ist es vielleicht bequemer, in denen hier zu schlafen.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache.«
    Er ging ins Schlafzimmer, holte eine Decke und ein Kissen aus dem Schrank und trug beides ins Wohnzimmer, wo er es auf das Sofa warf. Dann zog er die Schuhe aus. »Ich bin fertig.«
    »Ich kann das Sofa nehmen, wenn du lieber im Bett schlafen möchtest«, bot sie ihm an.
    »Damit mich bis an mein Lebensende Omas Geist verfolgt?« Er schüttelte den Kopf. Sie lächelte, aber während sie einander durch den kleinen Raum in die Augen sahen, erlosch ihr Lächeln wieder. »Willst du mich gar nicht fragen, was mit Cato und Savich ist?«
    »Morgen früh.«
    »Es ist eine lange Geschichte.«
    »Morgen.«
    »Na gut. Dann werde ich dir alles erklären. Gute Nacht.«
    Sie wollte schon im Schlafzimmer verschwinden, doch er hielt sie auf. »Elise?«
    Zum ersten Mal überhaupt sprach er sie mit ihrem Vornamen an, das überraschte sie beide.
    »Eines muss ich wissen«, sagte er. »Und ich werde sofort wissen, ob du mich anlügst.«
    »Das werde ich nicht.«
    »Hast du mit Savich geschlafen?«
    »Nein.« Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. Offenbar hatte sein bohrender Blick deutlich gezeigt, wie wichtig es ihm war, ihr zu glauben, denn sie wiederholte leise und nachdrücklich: »Nein, Duncan.«
    Er hatte das Gefühl, dass sich eine Faust lockerte, die sein Herz eisern umklammert gehalten hatte. »Schlaf gut.«
     
    Richter Cato Lairds Pressekonferenz sollte um acht Uhr am folgenden Morgen auf allen regionalen Sendern übertragen

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