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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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werden. Er saß bereits unter den gleißenden Scheinwerfern auf dem Podium und wartete darauf, dass es anfing. Neben ihm saß Chief Taylor. Die Tontechniker rückten die Mikrophone gerade. Reporter von Presse und Rundfunk drängten sich im Raum, plauderten miteinander und rangelten um die besten Plätze.
    Savich verfolgte das Ganze auf seinem stumm gestellten Fernseher und tippte gleichzeitig eine Telefonnummer ein. Er beobachtete, wie der Richter auf das Vibrieren des Handys reagierte, danach fasste und es ans Ohr hob, bevor seine Lippen das Wort formten, das mit einem barschen »Ja?« aus Savichs Hörer drang.
    »Guten Morgen, Richter. Ich wollte nur mein Beileid aussprechen.«
    Natürlich erkannte Cato Laird die Stimme sofort. Savich konnte sehen, wie sich Lairds untröstliche Miene in die eines Mannes verwandelte, der eben ein rohes Ei verschluckt hat. Savich konnte sich vorstellen, wie sich Lairds Schließmuskel verkrampfte. Der Richter sah sich nervös um, um festzustellen, ob jemand in Hörweite war. Er rückte von dem Polizeichef ab, der sich mit einem uniformierten Polizisten unterhielt.
    »Auf Ihrer Oberlippe steht der Schweiß, Richter«, sagte
Savich. »Vielleicht sollten Sie das vor der Pressekonferenz noch überschminken.«
    Der Richter blickte auf eine der vielen Fernsehkameras, die auf ihn gerichtet waren, und begriff, dass Savich ihn von irgendwo da draußen beobachtete. »Hallo aus dem Fernsehland.« Savich genoss die Situation ungemein.
    »Danke für Ihren Anruf«, sagte der Richter den Kameras zuliebe, dann drehte er ihnen den Rücken zu.
    »Ich nehme an, der Leichnam war genehm?«
    »Ja. Sie war in jeder Hinsicht perfekt.«
    Savich lachte. »Mit einem glücklich positionierten Muttermal.«
    »Das hat in diesem kritischen Moment geholfen.«
    »Ich bin immer gern zu Diensten, Richter. Das Zahnschema liegt bereits bei Ihnen im Briefkasten, natürlich mit dem Namen Ihrer Frau versehen. Wie angenehm, dass unsere Beziehung auf einem so harmonischen Geben und Nehmen beruht. Sie brauchten eine Leiche.«
    »Ja. Detective Hatcher ist ein ungemein gründlicher Ermittler.«
    »Elise war selbst tot eine Belastung. Sie wollte einfach nicht auftauchen. Glücklicherweise konnte ich mit einem Ersatz aufwarten, einer Frau, die genauso dringend beseitigt werden musste wie Elise.«
    »Ich konnte mich noch jedes Mal auf Ihre Hilfsbereitschaft verlassen, genau wie auf Ihre scheinbar unerschöpflichen Ressourcen.«
    Savich lachte leise. »Stets zu Diensten.« Er sah Laird nervös auf Chief Taylor sehen, der diskret auf seine Uhr tippte.
    Der Richter sagte: »Noch einmal vielen Dank für Ihren Anruf, aber hier ist alles bereit. Ich muss wirklich Schluss machen.«
    »Legen Sie jetzt nicht auf, Cato.« Savich sah, wie sich
die Schultern des Richters unter seinem herrischen Tonfall anspannten.
    »Das würde mir nicht einfallen, nur bin ich momentan unter Zeitdruck«, erwiderte er gepresst.
    »Napoli hatte nur ein paar Sekunden Zeit, um mich vom Rücksitz in Elises Wagen anzurufen, als sie aus dem Haus kam. Trotzdem verlief alles nach Plan. Ich sollte ihn auf der Talmadge Bridge aufsammeln. Bis dahin sollte er so tun, als hätte er eine Panne.« Er lachte leise. »Er sah ziemlich übel aus, als ich dort ankam. Er erzählte mir, dass sich Ihre kürzlich Verschiedene mit bewundernswerter Kraft gewehrt hätte, bevor er sie über die Brüstung schicken konnte.«
    »Mir war nicht klar, dass Sie mit ihm gesprochen haben.«
    »Kurz. Ganz kurz. Bevor ich ihn umbrachte, wollte ich sichergehen, dass das Problem mit Ihrer Frau ein für alle Mal gelöst ist.«
    »Noch einmal vielen Dank, dass Sie kein Detail außer Acht gelassen haben. Ich bin sicher, dass ich mich für diesen Gefallen revanchieren werde.«
    »Ich bin da auch ganz sicher. Allerdings habe ich Napoli nicht nur Ihnen zuliebe erledigt, Cato.« Seine kurze Pause war eine subtile Warnung an den Richter, dass sich der Tonfall der Unterhaltung ändern würde. Schließlich sagte er: »Ihr gemieteter Killer Napoli hat mir ein paar interessante Fotos geschickt.«
    Es folgte ein gespanntes Schweigen, das nur von Lairds hektischem Schnaufen durchbrochen wurde. »Die kann ich erklären.«
    »Sie brauchen mir nichts zu erklären, Cato. Es ist offensichtlich, dass die Bilder von Elise und mir verwendet werden sollten, falls Sie mir in den Rücken fallen wollten.«
    »Keineswegs, keineswegs«, widersprach er hastig und leise. »Bitte machen Sie sich deswegen keine Sorgen.«
    »Ich

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