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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ihm nie begegnet, aber ich habe von ihm gehört.«
    »Wir hatten unterschiedliche Väter und daher unterschiedliche Nachnamen«, erläuterte sie. »Aber in jeder anderen Hinsicht war er mein Bruder. Savich und Cato haben ihn auf dem Gewissen.«
    Leise sagte er: »Trotzdem bist du mit Savich befreundet und mit Cato verheiratet.«
    »Aber nicht aus freien Stücken!«, entfuhr es ihr. »Sie wissen nichts von mir und Chet.«
    Er blickte ihr prüfend in die Augen, ins Gesicht, konnte aber keine Falschheit darin entdecken. »Okay. Erzähl mir alles.«
    Sie brauchte ein paar Sekunden, um ihre Gedanken zu sammeln. »Bevor Chet ins Gefängnis überstellt wurde, schrieb er einen Brief und übergab ihn seinem Anwalt, der ihn an meine Mutter schicken sollte.«
    »Deine Mutter? Nicht an dich?«
    »Damit wollte er mich schützen. Er wusste, dass nur ich diesen Brief lesen würde. Aber falls tatsächlich jemand nachprüfen sollte, mit wem er Verbindung aufgenommen hatte, würde er eine sterbenskranke Frau vorfinden, die keine Gefahr darstellte.«
    »In diesem Brief hat er alles aufgedeckt.«
    »Genau. Er erklärte, wie Cato und Savich zusammenarbeiteten und wie sie ihn, genau wie andere vor ihm, hintergangen hatten. Er bat mich um Hilfe, weil er sie auffliegen lassen wollte, aber er verlangte absolute Geheimhaltung. Da hatte er schon mit einigen Leuten gesprochen und dabei angedeutet…«
    »Was für Leuten?«
    »Den Polizisten aus dem Drogendezernat im Savannah PD, die ihn verhaftet hatten. Allerdings hatte er noch keinen
Deal abgeschlossen. Ihm war noch kein Schutz gewährt worden. Er hatte Todesangst, weil er wusste, dass andere vor ihm versucht hatten, als Spitzel zu arbeiten, und dafür gestorben waren.«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    Nachdenklich schaute sie auf ein vorbeigleitendes Segelboot. »Ich war entschlossen, alles stehen und liegen zu lassen und Chet zu Hilfe zu kommen oder selbst mit der Polizei zu sprechen. Aber bevor ich auch nur abgereist war, bekam Mom die Nachricht, dass er tot war. Damals lag sie praktisch schon im Koma. Wenn du mich fragst, hat sie nie wirklich begriffen, dass er gestorben ist.
    Chet bekam ein Armenbegräbnis ohne jegliche Feierlichkeiten. Ich fand das schrecklich, aber mir war klar, dass ich keine Chance hätte, seinen Tod zu rächen, wenn ich mich gemeldet und seinen Leichnam eingefordert hätte. Ich war fest entschlossen, an den beiden Männern, die für seinen Tod verantwortlich waren, Vergeltung zu üben.«
    »Warum bist du nicht mit Chets Brief zum Staatsanwalt gegangen, zum FBI oder zu den Polizisten, mit denen er damals gesprochen hatte?«
    »Sie hatten nicht darauf reagiert. Offenbar misstrauten sie einem verurteilten Straftäter, der sich erst schuldig bekannt und nach seiner Verurteilung behauptet hatte, belogen worden zu sein. Wer hätte geglaubt, was er in einem Brief an seine Schwester geschrieben hatte? Hättest du das geglaubt?
    Und wieso sollten sie mir trauen? Cato und Savich waren an jenem Tag meilenweit von dem Duschraum im Gefängnis entfernt. Sie hatten Helfershelfer im System, und ich hatte keine Ahnung, wer sie sein könnten. Was glaubst du, wie lange ich überlebt hätte, falls ich Krach geschlagen hätte und die beiden dann nicht verurteilt worden wären?«
    Er wusste, dass sie in allem recht hatte, und sagte ihr das.
    Als sie ihm das Gesicht zuwandte, sah er Tränen in ihren Augen. »Nicht dass ich Angst vor dem Sterben gehabt hätte. Ich wollte nur nicht zu früh sterben. Chet hat mich geliebt, ich habe seit dem Tag seiner Geburt für ihn gesorgt. Ich schwor mir, dass Cato und Savich für seinen Tod bezahlen sollten, und wenn es das Letzte war, was ich tun würde.«
    Sie wischte die Tränen aus den Augen und hob danach die Hand gegen die Sonne, um sie abzuschirmen. »Es wird allmählich heiß.«
    »Du brauchst was anderes zum Anziehen.« Er stand auf und streckte die Hand aus, um ihr aufzuhelfen. »Gehen wir shoppen.«
     
    Er wusste, wenn er ein wenig durch die Gegend fuhr, würde er irgendwann auf einen Wal-Mart stoßen. Langsam und ohne besondere Eile kreuzte er durch die schattigen, pittoresken Straßen von Beaufort.
    »Wirklich eine bezaubernde Stadt«, sagte sie. »Hier werden so viele Filme gedreht.« Dann ließ sie sich fünf Minuten lang über dieses Thema aus, ohne auch nur einmal Luft zu holen.
    Als sie schließlich verstummte, sagte Duncan: »Du kennst dich ziemlich gut aus mit Filmen. Wo hast du all das gelernt?«
    Das Kompliment ließ sie erröten, aber

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