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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ist einfach zu benutzen.« Nachdem er sie damit vertraut gemacht hatte, legte er die Pistole und zusätzliche Munition an einen leicht zugänglichen Fleck.
    Als seine und DeeDees Abfahrt näher rückte, wurde Elises Beklemmung offensichtlich. »Ich habe Angst.«
    »Dir passiert schon nichts.«
    »Ich habe nicht um mich Angst. Sondern um dich.«
    »Ich passe auf mich auf.« Er massierte tröstend ihre Arme. »DeeDee gibt mir Rückendeckung.«
    Mit Tränen in der Stimme flüsterte sie: »Bitte pass auf dich auf.«
    »Das werde ich, Ehrenwort. Du auch. Geh kein Risiko ein. Nicht das kleinste. Hast du verstanden, Elise?«
    »Ich verstehe.«
    Sie klammerten sich aneinander und tauschten einen langen Abschiedskuss. Als er sich zuletzt von ihr löste, schenkte er ihr noch einen bedeutungsschweren Blick. »Vergiss nichts von dem, was wir heute Morgen besprochen haben.«
    »Nicht ein Wort.«
    Er legte den Finger auf ihre Unterlippe. »Wir sehen uns bald.« Dann drehte er sich abrupt um und führte DeeDee aus dem Haus.
     
    Sie diskutierten den Plan auf der Rückfahrt nach Savannah. Während sie die Talmadge Bridge überquerten und Richtung Downtown fuhren, versuchte ihn DeeDee ein letztes Mal von seinem Angriffsplan abzubringen, bevor sie mit Captain Gerard alles Notwendige regelte.
    »Es ist gefährlich und verrückt, das allein durchziehen zu wollen, Duncan.«
    »Ich bin nicht allein. Ich habe dich.«
    »Wir könnten Worley mitnehmen und noch ein paar Kollegen, die …«
    »Nein. Von mir erwartet Laird nur das Schlimmste. Er soll denken, ich hätte meine Grenze erreicht, wäre ausgeflippt, unberechenbar.«
    Erst nachdem sie mehrere Blocks gefahren waren, sagte sie: »Bist du absolut hundertprozentig sicher, dass Elise Laird diese vertrackte Geschichte nicht nur zusammengesponnen und dich gevögelt hat, bis du ihr glaubst?«
    Sein Blick war stählern. »Wozu hätte sie das tun sollen? Du hast selbst gesagt, dass sie sich ins gemachte Nest gesetzt hat. Warum sollte sie das kaputtmachen wollen, wenn das, was sie sagt, nicht wahr ist?«
    »Ich sage nur, ich finde es merkwürdig, dass sie in der ganzen Zeit, die sie mit Cato Laird verheiratet ist, kein einziges belastendes Papier gefunden hat, das darauf hindeuten würde, dass er mehr ist als nur ein hingebungsvoller Ehemann, aufrechter Bürger und ehrenwerter Richter.«
    »Wir werden die Beweise schon noch finden. Irgendwie.«
    »Wenn du meinst.«
    »Wenn wir erst Savich haben, ist der Rest ein Klacks.«
    »Mrs Laird …«
    »Nenn sie nicht so.«
    »War mit dieser Vorgehensweise nicht einverstanden.«
    »Letztendlich doch. Lass mich bei meinem Haus aussteigen.«
    »Wozu?«
    »Ich muss mich umziehen. Ich will den Richter nicht in Jeans und T-Shirt treffen.«
    »Wir ›treffen‹ ihn nicht. Wir entführen ihn.«

28
    Cato Laird war so aufgekratzt, dass er nur mit Mühe gebeugt stehen und seine Trauermiene bewahren konnte.
    »Die Arbeit ist meine Medizin«, erklärte er all denen, die ihn erschrocken und betroffen ansprachen, als er schon bald nach dieser schrecklichen Tragödie wieder im Gericht erschien.
    Er erklärte, dass er nicht nur hoffe, Heilung zu finden, indem er sich so bald wie möglich wieder in die Arbeit stürzte, sondern dass er auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft trage. Das Strafrechtssystem war ohnehin überlastet. Er werde nicht zulassen, dass durch seine persönliche Tragödie seinen Kollegen noch mehr Arbeit aufgebürdet wurde.
    Blablabla. Die Menschen fraßen alles.
    Als er das Gerichtsgebäude des Chatham County verließ, winkte er den Wachleuten zum Abschied zu und gab sich ihnen zuliebe den Anschein, als brächte er kaum noch die Kraft auf, die schwere Glastür aufzuschieben.
    Aber schon während er den Parkplatz überquerte, wurde sein Schritt beschwingter. Die Sonne stand knapp über dem Horizont. Ihm fiel auf, was für einen großen, schlanken, eindrucksvollen Schatten er auf das Pflaster warf. Dann gesellte sich ein zweiter Schatten zu seinem, der genauso
groß, schlank und eindrucksvoll wirkte. Gleichzeitig sprach ihn von hinten eine freundliche Stimme an.
    »Hallo, Richter.«
    Er drehte sich um, und im gleichen Moment schloss sich Duncan Hatchers starke Hand um seinen Bizeps. Der Detective lächelte, aber es war das Lächeln einer Comicfigur  – das eines Wolfes, der nichts Gutes im Schilde führt. »Wie läuft’s, Euer Ehren?«
    »Wie zu erwarten, danke.«
    »Wann soll die Beerdigung stattfinden?«
    »Unter den gegebenen

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