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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hat.«
    Für mich ist das keineswegs so offensichtlich, Richter. Duncan sprach den Gedanken nicht aus, weil es witzlos gewesen wäre, den Richter unnötigerweise zu reizen. Trotzdem gab es einige Details, die genauer untersucht und geklärt werden mussten, bevor er bereit war, den Fall als Notwehr abzustempeln und die Akte zuzuklappen. Als ersten Schritt würden sie dazu die Identität des Toten ermitteln. Das würde womöglich erhellen, was er im Arbeitszimmer der Lairds gesucht hatte.
    Duncan lächelte das Paar an. »Ich glaube, das ist für heute Abend alles. Vielleicht haben wir morgen noch ein paar Fragen, weil es noch ein paar lose Fäden zu verknüpfen gibt.« Er stand auf und beendete damit die Vernehmung. »Vielen Dank. Ich weiß, wie schwer das für Sie war. Ich bitte um Verzeihung, dass ich Sie dem unterziehen musste.«
    »Sie haben nur Ihre Arbeit getan, Detective.« Der Richter streckte die Hand aus, und Duncan schüttelte sie.
    »Ja, genau.« Nachdem er die Hand des Richters losgelassen hatte, ergänzte er: »Vorerst können Sie das Arbeitszimmer nicht betreten. Es tut mir leid, wenn Ihnen das Umstände macht, aber bitte nehmen Sie nichts daraus weg.«
    »Natürlich.«
    »Ich hätte noch eine Frage«, sagte DeeDee. »Hat einer von Ihnen den Mann erkannt?«
    »Ich nicht«, antwortete Elise.
    »Ich auch nicht«, sagte der Richter.
    »Ganz bestimmt? Weil Mrs Laird erzählt hat, dass sie die falsche Lampe eingeschaltet hatte. Der Raum muss also im Halbdunkel gelegen haben. Haben Sie später das Licht im Arbeitszimmer eingeschaltet, Richter?«
    »Ja, stimmt. Ich habe Officer Crofton erzählt, dass ich das Licht einschaltete, als ich in den Raum trat.«
    »Also war die Deckenleuchte eingeschaltet, und Sie konnten den Toten gut sehen?«
    »Sehr gut sogar. Wie gesagt, er war uns beiden nicht bekannt, Detective Bowen.« Er milderte die Schärfe in seiner Stimme, indem er ihnen höflich anbot, sie zur Haustür zu begleiten. Bevor er Elise allein auf dem Sofa sitzen ließ, beugte er sich zu ihr hinunter. »Ich bin gleich wieder da, Schatz, dann bringe ich dich nach oben.«
    Sie nickte und lächelte schwach.
    Duncan und DeeDee verließen vor ihm das Zimmer. Als sie in die Eingangshalle kamen, sagte DeeDee: »Richter, bevor wir gehen, möchte ich noch messen, in welcher Höhe die Kugel in die Wand einschlug. Das dauert nur einen Augenblick.«
    Die Bitte schien ihn zu verdrießen, aber er sagte: »Selbstverständlich«, und winkte ihr, ihm ins Arbeitszimmer zu folgen.
    Duncan blieb in täuschend entspannter Haltung stehen und schaute, die Hände in den Hosentaschen, seiner Partnerin und dem Richter nach, bis beide aus der Eingangshalle verschwunden und außer Hörweite waren.
    Beale und Crofton unterhielten sich an der Haustür. Aus dem, was Duncan mithören konnte, schloss er, dass sie über die Vor- und Nachteile diverser Barbecue-Restaurants diskutierten, ohne sich für die Reporter und Neugierigen zu interessieren, die immer noch auf der Straße herumstanden
und darauf warteten, dass etwas Aufregendes passierte.
    Er sah zurück ins Wohnzimmer. Elise saß immer noch auf dem Sofa. Sie hielt sich an ihrer Teetasse fest, hatte die Untertasse aber auf dem Tisch stehen lassen. Die Hände hatte sie um die Tasse gefaltet. Sie sahen so zerbrechlich aus wie das Porzellan. Versunken starrte sie in ihren Tee.
    Leise sagte Duncan: »Ich war betrunken.«
    Obwohl sie sich nicht bewegte oder irgendeine Reaktion zeigte, wusste er, dass sie ihn gehört hatte.
    »Außerdem war ich stinksauer auf Ihren Mann.«
    Ihre Finger schlossen sich fester um die Tasse.
    »Beides entschuldigt nicht, was ich zu Ihnen gesagt habe. Aber ich, äh…« Er schaute in die Eingangshalle. Dort war niemand. Er konnte sprechen. »Ich wollte Ihnen nur sagen … was ich gesagt habe, hatte nichts mit Ihnen zu tun.«
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. Ihre Miene war immer noch leer und die farblosen Lippen ließen ihre Augen außergewöhnlich groß wirken. So groß, dass ein Mann hineinfallen und in den grünen Tiefen ertrinken konnte. »Wirklich nicht?«

5
    Robert Savichs ungewöhnliche Hautfarbe verschlug jedem, der ihm zum ersten Mal begegnete, den Atem.
    Sein Hautton war wie Café au lait, ein Erbe seiner Großmutter mütterlicherseits, einer Jamaikanerin, die in die Vereinigten Staaten gekommen war, um dort ein besseres
Leben zu finden. Im Alter von vierunddreißig Jahren hatte sie die Suche aufgegeben und sich in einer Badewanne des Bordells, in dem

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