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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Hirn aufblitzte, lag nicht Cato Laird an Elises Seite.
    Als hätte DeeDee seine Gedanken gelesen, holte sie ihn mit einem tadelnden Blick zurück und richtete dann die nächste Frage an Mrs Laird. »Was haben Sie unternommen, als Sie das Geräusch hörten?«
    Offenbar erleichtert, dass die Befragung sich einem anderen Thema zuwandte, sah sie DeeDee an. »Ich ging durch das Anrichtezimmer, weil das der kürzeste Weg von der Küche in die Eingangshalle ist. Als ich in die Eingangshalle kam, war ich sicher, dass jemand im Arbeitszimmer ist.«
    »Wieso waren Sie so sicher?«, fragte DeeDee.
    Sie zog die schlanken Schultern hoch. »Instinkt. Ich spürte, dass er da war.«
    »Dass er da war? Sie wussten, dass es ein Mann war? Instinktiv?«
    Elises Augen richteten sich auf Duncan. »Das nahm ich an, Detective Hatcher.« Ihr Blick ruhte einen Herzschlag lang auf ihm, dann sprach sie wieder DeeDee an. »Ich hatte Angst. Es war dunkel. Ich hatte das Gefühl, dass jemand im Haus ist. Also … also nahm ich die Pistole aus der Schublade im Tisch in der Eingangshalle.«
    »Warum sind Sie nicht zum Telefon gegangen und haben die Polizei gerufen?«
    »Ich wünschte, das hätte ich getan. Wenn ich noch einmal entscheiden könnte …«
    »Dann wärst du jetzt auf dem Weg ins Leichenschauhaus.« Cato Laird nahm ihre Hand und drückte sie zwischen seinen. Dann küsste er sie dicht unter dem Haaransatz auf die Schläfe.
    Duncan unterbrach den Austausch von Zärtlichkeiten. »Sie wussten, dass in dieser Schublade eine Pistole lag?«
    »Ja«, erwiderte sie.
    »Haben Sie die schon einmal benutzt?«
    Sie sah ihn empört an. »Natürlich nicht.«
    »Woher wussten Sie dann, dass sie dort war?«
    »Ich besitze mehrere Waffen, Detective«, mischte sich der Richter ein. »Sie liegen stets bereit. Elise weiß genau, wo sie sind. Dafür habe ich gesorgt. Außerdem habe ich darauf bestanden, dass sie Unterricht nimmt und sich beibringen lässt, wie sie diese Waffen einsetzt, um sich nötigenfalls selbst zu schützen.«
    Sie hatte gut gelernt, dachte Duncan. Sie hatte den Mann direkt ins Herz getroffen. Er war selbst ein guter Schütze, aber er bezweifelte, dass er unter Stress so genau gezielt hätte.
    Um auch diesen angespannten Moment zu lösen, lieferte DeeDee das nächste Stichwort: »Sie hatten also die Pistole.«
    »Dann ging ich in Richtung Arbeitszimmer. Als ich an die Tür kam, schaltete ich das Licht ein. Aber ich legte den falschen Schalter um, statt der Deckenlampe im Arbeitszimmer ging das Licht in der Eingangshalle an. Die beiden Schalter liegen direkt nebeneinander. Jedenfalls stand ich plötzlich im Licht, nicht er, aber ich konnte ihn trotzdem hinter dem Schreibtisch stehen sehen.«
    »Was machte er dort?«
    »Nichts. Er stand einfach da, wie erstarrt, allem Anschein nach erschrocken, und sah mich an. Ich sagte: ›Raus hier. Verschwinden Sie.‹ Aber er rührte sich nicht.«
    »Sagte er etwas?«
    Sie erwiderte Duncans Blick mehrere Sekunden lang und antwortete dann mit einem gepressten Nein.
    Er war absolut sicher, dass sie log. Warum wohl, rätselte er. Aber er beschloss, vorerst nicht nachzuhaken. »Erzählen Sie weiter.«
    »Plötzlich riss er den Arm hoch. Wie eine Marionette, an deren Faden gezupft wird. Seine Hand flog hoch, und noch bevor mir richtig klar war, dass er eine Waffe darin hielt, schoss er. Ich … ich reagierte augenblicklich.«
    »Sie schossen ebenfalls.«
    Sie nickte.
    Eine Weile blieb es still. Schließlich sagte DeeDee: »Sie haben außerordentlich gut gezielt, Mrs Laird.«
    »Gott sei Dank«, ließ sich der Richter vernehmen.
    Elise meinte leiser: »Ich hatte einfach Glück.«
    Weder Duncan noch DeeDee kommentierten das, doch DeeDee warf ihm einen Seitenblick zu, um festzustellen, ob er meinte, dass das ein Glückstreffer gewesen sein konnte.
    »Was geschah dann, Mrs Laird?«
    »Ich prüfte nach, ob sein Herz noch schlägt.«
    Duncan fiel ein, dass Baker gesagt hatte, die schlammigen Schuhabdrücke des Opfers seien verschmiert worden, und zwar wahrscheinlich von beiden Lairds.
    »Ich konnte ihn nicht sehen, weil er nach hinten gekippt war«, fuhr sie fort. »Ich hatte panische Angst, ich fürchtete, dass …«
    »Er noch am Leben sein könnte?«, fragte DeeDee.
    Wieder wirkte Elise entrüstet. »Nein, Detective Bowen«, widersprach sie. »Ich fürchtete, dass er tot sein könnte. Als ich heute Morgen aufstand, habe ich mir nicht vorgenommen, am Abend jemanden umzubringen.«
    »Das habe ich auch gar

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