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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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vernehmen versucht – hatten. Natürlich war das ihr gutes Recht, aber sie hatten sich geeinigt, dem Richter möglichst nicht zu nahe zu treten.
    Mrs Wie-noch-mal, die Haushälterin, hatte ihn offenbar gleich nach ihrer Ankunft angerufen, wahrscheinlich noch bevor sie nach oben entschwunden war, um Elise Laird
mitzuteilen, dass sie Besuch hatte. Es war klar, dass die Angestellte nur dem Richter gegenüber loyal war und wenig für seine Lady übrig hatte.
    Elise bot ihrem Mann ein Glas Eistee an.
    »Nein danke.« Er küsste sie auf die Lippen, richtete sich dann wieder auf und strich über ihre Wange. »Wie hältst du dich?«
    »Wacker.«
    »Immer noch mitgenommen?«
    »Ich glaube, das wird noch eine Weile so bleiben.«
    »Verständlicherweise.«
    Er geleitete sie zu dem Sofa, das nur knapp breit genug für sie beide war, zog dann ihre Hand auf sein Knie und legte seine darüber. »Was möchten Sie noch wissen?«
    DeeDee sah, wie sich Duncans Kiefer anspannte. Er sagte: »Ich wüsste gern, ob Sie einen Anwalt hinzuziehen möchten, bevor wir beginnen. Wir warten gerne, bis einer eintrifft.«
    Der Richter erwiderte spröde: »Das wird nicht nötig sein. Aber hier unangemeldet aufzutauchen ist ein billiger Trick und ehrlich gesagt unter Ihrem Niveau, Detective Hatcher.«
    »Dafür möchte ich Sie und Mrs Laird um Verzeihung bitten.« Duncan sank in einen der Rattansessel mit Blick auf das Paar. »Der Mann, der gestern Abend in Ihrem Arbeitszimmer starb, hieß Gary Ray Trotter.«
    Wie Duncan suchte auch DeeDee in ihren Gesichtern nach einem verräterischen Zeichen des Erkennens. Sie bemerkte nicht einmal ein Zucken, weder in dem unversöhnlichen Blick des Richters, noch in Elise Lairds klaren grünen Augen.
    Der Richter sah seine Gattin an. Auf seine unausgesprochene Frage hin schüttelte sie den Kopf. Er wandte sich wieder Duncan zu. »Wir kennen ihn nicht. Ich dachte, das hätten wir gestern Abend schon klargemacht.«
    »Wir hatten gehofft, dass der Name eine Erinnerung weckt und Sie …«
    »Ganz offenkundig nicht, Detective Bowen«, schnitt der Richter ihr das Wort ab.
    »Viele Menschen sind durch Ihren Gerichtssaal gegangen«, wandte Duncan ein. »Trotter wurde mehrmals verurteilt. Vielleicht hat er auch vor Ihrer Richterbank gestanden.«
    »Daran würde ich mich erinnern.«
    »Sie erinnern sich an jeden Beteiligten in allen Fällen, die Sie je hatten?«, fragte DeeDee. »Wow. Beeindruckend.«
    Er schoss einen weiteren ungeduldigen Blick auf sie ab und richtete sein Wort dann an Duncan. »Er wurde mehrmals verurteilt? Was gibt es dann noch zu diskutieren? Dieser Trotter ist in mein Haus eingebrochen und hat auf meine Frau geschossen, sodass sie gezwungen war, sich zu verteidigen. Gott sei Dank hat sie besser gezielt als er. Er ist tot, sie nicht. Erwarten Sie nicht, dass ich um ihn trauere.«
    »Das erwarte ich ganz gewiss nicht.«
    Der Richter atmete lang und tief durch, als müsste er sich zur Ruhe zwingen. »Dann verstehe ich erst recht nicht, warum Sie heute hier sind. Warum halten Sie es für notwendig, Elise dieses grauenvolle Ereignis noch einmal durchleben zu lassen?«
    »Es gibt einige Punkte, die noch geklärt werden müssen, bevor wir den Fall schließen können«, sagte DeeDee.
    »Elise hat Ihnen schon gestern Abend alles erzählt, was es zu erzählen gibt. Als Richter, der seit Jahren in seinem Gerichtssaal Zeugenaussagen zu hören bekommt, kann ich aus tiefstem Herzen bestätigen, dass sie umfassend und präzise wiedergegeben hat, was sich zugetragen hat.«
    »Richtig, und wir wissen zu schätzen, dass Ihre Frau gestern Abend noch dazu bereit war«, sagte DeeDee zu dem
Paar und lächelte dabei beide an. »Dass wir Gary Ray Trotter identifiziert haben, hat einige offene Fragen geklärt, allerdings leider auch neue aufgeworfen.«
    »Wie etwa?«
    DeeDee lachte leise. »Nun, Richter, er war kein besonders begabter Gauner. Ehrlich gesagt war er ein Loser, der nicht einmal als Krimineller viel auf die Reihe gebracht hat.«
    »Und?«
    »Und darum haben Detective Hatcher und ich uns gefragt, warum er ausgerechnet in Ihr Haus einbrechen wollte.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Wir auch nicht«, gestand DeeDee offenherzig. »Trotters kriminelle Laufbahn begann schon in seiner Pubertät. Größtenteils Raubüberfälle. Nur dass er ein Tollpatsch war. Einmal zum Beispiel spazierte er mit einem Stock in der Tasche statt einer Pistole in einen Supermarkt und verlangte das Geld aus der Kasse. Blöderweise hatte er

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