Warnschuss: Thriller (German Edition)
lang und atemberaubend und entleerte ihn vollkommen.
Er sackte über ihr zusammen, und sein lauter, schwerer Atem strich feucht über ihre Kehle. Ewig hätte er so liegen bleiben können, auf ihrem weichen Körper, in diesem Zustand seliger Lethargie. Aber noch bevor er wieder zu Atem gekommen war, stemmte er sich hoch und versuchte sich aus ihr zurückzuziehen.
»Nein.« Sie ließ ihn nicht los. »Nein.«
Ihr Körper war angespannt. Eine winzige Falte stand zwischen ihren Brauen. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Atem ging schnell. Sie feuchtete die Lippen an und zog sie dann zwischen die Zähne.
Sie schob ihre Hände unter sein durchnässtes Hemd und bohrte die Finger in das schwitzige, glitschige Fleisch seines Rückens. Sanft kreisend presste sie ihren Unterleib gegen seinen. Der wachsende Druck ließ ihr den Atem stocken. Er vergaß, dass er sich eigentlich zurückziehen wollte, umklammerte stattdessen ihre Hüften mit seinen Händen und schmiegte ihren Unterleib gegen seinen. Sie gab einen leisen, sehnsüchtigen Laut von sich.
Er ließ sein Becken kreisen und presste gleichzeitig ihre Hüften immer fester gegen seine. Er spürte, wie ihre Nägel sich in sein Fleisch bohrten. Er wiegte sich kaum merklich vor und zurück, schon das war genug. Mehr als genug. Mit einem leisen Aufschrei bog sich ihr Rücken über dem Sofapolster durch, und ihre Schenkel fassten ihn mit aller Kraft. Er spürte ihren Orgasmus von seiner Eichel, die tief in ihrem Inneren verborgen lag, bis tief in seine Kehle.
Als die Lust abklang, blieb sie keuchend unter ihm liegen. Eine Straßenlaterne leuchtete durchs Fenster und legte das Spitzenmuster der zerschlissenen Gardine als Schatten auf ihre Brüste. Eine Träne rollte aus ihrem Augenwinkel über die pulsierende Ader in das schweißnasse Haar an ihrer Schläfe. Ihr Lippen wirkten geschwollen und wund.
Er wäre so gern bei ihr liegen geblieben. Er hätte sie so gern geküsst, mit feuchten Lippen, aber unendlich sanft und zärtlich. Doch damit hätte er sich endgültig der Hölle ausgeliefert. Auch wenn er den Kopf verloren und seinen Trieben freien Lauf gelassen hatte, konnte er das immer noch auf die Hormone schieben. Für länger andauernde Zärtlichkeiten hätte er keine Entschuldigung. Inzwischen
war er wieder ganz Herr seiner Sinne und erkannte fassungslos, was für einen Fehler er begangen hatte.
Sie schlug die Augen auf und sah zu ihm auf. Seinen Namen murmelnd, hob sie die Hand seiner Wange entgegen. Doch bevor sie ihn berühren konnte, hatte er sich von ihr gelöst und war aufgestanden. Den Rücken ihr zugewandt, zog er seine Hose zurecht und schloss planlos den Gürtel. Das Hemd hing ihm aus der Hose. Er hob das Holster auf, legte es aber nicht wieder an.
Er hatte es mit einigen der skrupellosesten Gangster in der Geschichte Savannahs aufgenommen, aber sich umzudrehen und diese Frau anzusehen erforderte mehr Mut als alles, was er bis dahin getan hatte.
Gott sei Dank hatte sie sich aufgesetzt. Der Rock saß wieder. Das Tanktop hatte sie noch nicht wieder angezogen, aber sie drückte es verschämt an ihre Brust. Diese klassisch feminine, beschützende Pose brannte sich für alle Zeiten in sein Gedächtnis ein und würde dazu führen, dass ihm später fast das Herz zersprang, wenn er sich daran erinnerte, wie verletzlich sie in diesem Augenblick ausgesehen hatte.
Aber erst später.
Jetzt marschierte er in den Flur, wo er sich bückte und sein Sportsakko mit der Dienstwaffe aufhob. Über die Schulter hinweg rief er ihr zu: »Zehn Uhr. Seien Sie pünktlich, und bringen Sie Ihren Anwalt mit.«
16
Elise erwachte, schoss mit klopfendem Herzen hoch und schnappte nach Luft.
Vor einer Sekunde hatte sie noch tief und fest geschlafen, doch dann war es, als hätte ein Wecker in ihrem Kopf geschrillt und sie aus dem Schlaf gerissen. Hektisch sah sie sich um und erinnerte sich trotz der tiefen Dunkelheit um sie herum sofort, wo sie war, warum sie hergekommen war und was passiert war.
Als Duncan aus dem Haus marschiert war, war sie so durcheinander gewesen, dass ihr die Tränen gekommen waren und sie sich schließlich in den Schlaf geweint hatte. Sie hatte geschlafen ? Sie, die unter chronischer Schlaflosigkeit litt, war in einen traumlosen Schlaf geglitten? Wie lange nur? Eine halbe Stunde? Länger? Noch während sie ihr Tanktop überstreifte, versuchte sie ihre Uhr zu entziffern, aber es war zu dunkel, um die Zeiger zu erkennen. Cato! Was sollte sie ihm erzählen?
Ihre Haut
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