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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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und steckte seinen Spezialdolch wieder ein, »so scheint sich Signor Gallo geschnitten zu haben. Er wird es überleben … zumindest diesmal.«
    Der Scherz ging auf Kosten des Tenors, der so gedemütigt war, dass er ohne Rücksicht auf seinen Vertrag am nächsten Morgen das erste Schiff nach Frankreich nahm und so dafür sorgte, dass er nie wieder in einem britischen Theater auftreten konnte.
    Es war eine stilvolle Rache gewesen, geschmückt mit einem geistreichen Wortspiel, und der junge Garrick schwor sich: Eines Tages werde auch ich die Macht haben, mir auf solche Weise Respekt zu verschaffen .
    Es kostete ihn sechs Monate Überredungskunst und Hilfsdienste, doch schließlich willigte der Große Lombardi ein, Albert Garrick als Lehrling anzunehmen. Das war sein Zugang zu einer neuen Welt.
    Jetzt saß Garrick in der Todeskammer des schicksalsträchtigen Hauses am Bedford Square und dachte an seinen Schwur zurück.
    Eines Tages werde auch ich diese Macht haben .
    Und nun war dieser Tag endlich gekommen.
    Garrick tauchte die Fingerspitzen in die kleine Blutlache auf der Bettdecke und sah zu, wie die zähe Flüssigkeit an seinen langen blassen Fingern hinunterrann. Das Muster erinnerte ihn an die Kriegsbemalung der Indianer in Buffalo Bills Wildwestspektakel, das er sich gemeinsam mit Riley angesehen hatte.
    Es werden Männer mit Waffen kommen , dachte er und malte sich mit dem Blut des Toten Streifen auf die Wangen.
    Und dann werde ich mir ihre Magie und Macht nehmen .
    Bedford Square, Bloomsbury, London. Heute
    Spezialagentin Chevie Savano fühlte sich ziemlich unterinformiert. Sobald sie den merkwürdigen Jungen in der Zelle eingesperrt hatte, stürmte sie zurück in den Kapselraum, entschlossen, sich Agent Orange vorzuknöpfen. Doch ihre Entrüstung versiegte, als sie ihren Partner erblickte, der vor der Luke kniete und voller Trauer den Toten im Innern betrachtete.
    »Das ist … mein Vater«, sagte er, ohne aufzublicken. »Er muss bereits tot gewesen sein, oder zumindest fast, als er in das Wurmloch eintrat. Der rapide Energieverlust würde die vielen Mutationen erklären.«
    Chevie hatte nicht damit gerechnet, Wörter wie Wurmloch und Mutationen jemals außerhalb eines Films zu hören.
    »Sie müssen mir alles erzählen, Orange.«
    Orange nickte oder vielleicht sank sein Kopf auch nur noch tiefer. »Natürlich, ich weiß. Aber zuerst müssen wir dafür sorgen, dass die Spuren beseitigt werden. Ich weiß nicht, was mein Vater dort zurückgelassen hat. Rufen Sie die hiesige Zentrale an und sagen Sie denen, sie sollen uns ein spezielles Aufräumkommando schicken. Wahrscheinlich ist es nicht nötig, aber ich muss zurück und nachsehen.«
    »Zurück? Wohin? Was ist das für eine Kapsel? Eine Art Zeitmaschine? Wenn wir so eine Technologie hätten, wäre das doch längst rausgekommen.«
    Orange lachte trocken. »Es gibt Tausende von Websites über geheim gehaltene Technologien. Auf zweien stehen sogar Baupläne der Kapsel. Aber die Leute glauben, was sie im Apple Store sehen, nicht was irgendwelche abgedrehten Verschwörungstheoretiker ihnen erzählen.«
    »Es ist also eine Zeitmaschine?«
    Die Fragerei ging Orange allmählich auf die Nerven. »In gewisser Weise, ja. Ich setze Sie auf eine höhere Informationsstufe. Sehen Sie sich meinen Ordner im internen Netzwerk an. Das Passwort ist HGWELLS. In einem Wort, nur Großbuchstaben. Da steht alles, was Sie wissen müssen.«
    Chevie war schon halb auf dem Weg nach oben, als ihr einfiel, warum ihr das Passwort bekannt vorkam.
    H. G. Wells. Die Zeitmaschine .
    Eine Zeitmaschine? , dachte sie. Das ist doch verrückt.
    Aber andererseits auch nicht verrückter als ein Gorillaarm und gelbes Blut.
    Chevie rief im Londoner Büro an, um das Aufräumkommando anzufordern, und wurde fast eine Viertelstunde lang hin und her verbunden, bis sie den Namen von Agent Orange ins Spiel brachte; danach stellte man sie direkt zur Spezialabteilung durch, und ihr wurde zugesichert, dass spätestens in einer Stunde ein Team vor Ort sein würde. Sie hatte kaum aufgelegt, da brach ein Trupp der Londoner Feuerwehr die Reste der Haustür auf, offenbar fest entschlossen, sich mit seinen Äxten quer durchs Haus zu hacken. Ein Dutzend schwarz beanzugte Muskelmänner vom FBI schickten den Trupp höflich, aber bestimmt nach Hause und sperrten dann das Gelände rund ums Haus ab, bis das Aufräumkommando kam.
    Sobald Chevie sich vergewissert hatte, dass alles unter Kontrolle war, erklärte sie der

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