Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
, dachte Chevie und vergewisserte sich mit dem Daumen, dass ihre Waffe entsichert war.
    In der Kapsel flackerte jetzt ein orangerotes Licht, das seltsame tanzende Schatten an die Wand warf.
    Da drin ist irgendwas Lebendiges , erkannte Chevie.
    Riley spürte, wie die Moleküle seines Körpers sich zusammensetzten und miteinander verbanden, bis seine Sinne wieder funktionierten.
    Ich lebe , freute er sich. Doch dann umschloss ihn eisige Kälte, und seine Zähne begannen, heftig zu klappern.
    In der Hand hielt er immer noch den Dolch, der in der Brust des ermordeten alten Mannes steckte. Ich kann nicht loslassen , merkte er. Meine Finger sind wie gelähmt .
    Riley musterte seine Umgebung, wie Garrick es ihm beigebracht hatte. Er befand sich in einer Art Metallbehälter, an dessen kalten Wänden lauter bunte Lichter flackerten. Ich habe diesen Zaubermann zu seinen Leuten zurückgebracht, mit einem Messer im Körper und meiner Hand auf dem Griff. Dafür werden sie mich hängen .
    Hau ab , drängte ihn sein Instinkt. Hau ab, bevor sie dich wegen Mord drankriegen oder – noch schlimmer – Garrick dich findet .
    Doch die Kälte lähmte ihn, als läge ein schwerer Eisbrocken auf seinem Rücken, und Riley wusste, dass er, wie so viele Straßenkinder im Winter, bald einschlafen und dann sterben würde.
    Chevie schlich geduckt auf die Luke zu, die Waffe weiter im Anschlag. »Kommen Sie mit erhobenen Händen raus!«, befahl sie erneut, doch wieder geschah nichts.
    Wahrscheinlich dauerte es nur drei Sekunden, bis sie an der Luke war, aber Chevie kam es vor wie eine Ewigkeit. Alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen, während das Adrenalin durch ihren Körper floss, den Herzschlag beschleunigte und die Blutgefäße und Atemwege erweiterte. Sie sah, wie Funken aus den Leitungen trudelten, und die Dampfwolken schienen reglos in der Luft zu hängen.
    Konzentrier dich, Spezialagentin , ermahnte sie sich. Da ist jemand in der Kapsel.
    Drinnen ertönte ein Scharren.
    Ist es ein Hund? Irgendein Tier?
    Wie soll ich ein Tier warnen?
    Plötzlich lief die Zeit wieder in ihrem normalen Tempo, und Chevie fand sich vor der Luke wieder. Aus der Öffnung schlug ihr Kälte entgegen, und die orangefarbenen Funken bewegten sich seltsamerweise aufeinander zu und schienen zu einer Form zu verschmelzen.
    Ziele ich auf einen Geist?
    Doch da war noch etwas anderes in dem engen Innenraum, ein zusammengekrümmter, zitternder Schatten.
    »Keine Bewegung!«, rief Chevie mit ihrer strengsten FBI-Stimme. »Oder ich schieße!«
    Eine schwache Stimme kam aus der orange funkelnden Wolke. »Ich kann mich gar nicht bewegen, Miss, ich schwör’s.«
    Bevor Chevie sich fragen konnte, wieso der seltsame Akzent sie an Oliver Twist erinnerte, löste sich die Wolke auf, und dahinter kam ein Junge zum Vorschein, der sich über einen alten Mann beugte.
    Der Junge lebte, aber der Mann nicht, was vermutlich an dem Messer lag, das aus seiner Brust ragte. Doch das war nicht das einzig Merkwürdige an ihm: Das Blut auf seiner Brust war gelb, und der eine Arm schien einem Gorilla zu gehören.
    Denk jetzt nicht darüber nach. Mach deinen Job .
    »Okay, Kleiner. Geh von dem toten … Ding weg.«
    Der Junge blinzelte, um die Besitzerin der Stimme auszumachen. »Ich war’s nicht, Miss. Wir müssen hier weg. Er ist hinter mir her.«
    Chevie traf eine blitzschnelle Entscheidung, streckte die Hand in die Kapsel und zerrte den Jungen am Kragen heraus. Dann hielt sie ihn mit der flachen Hand am Boden fest.
    »Wer ist hinter dir her, Kleiner?«
    Die Augen des Jungen waren weit aufgerissen. »Garrick. Der Zauberer. Der Tod höchstpersönlich.«
    Na toll , dachte Chevie. Erst ein Halbaffe und jetzt der Tod höchstpersönlich, der außerdem noch Zauberer ist .
    Plötzlich spürte Chevie, dass noch jemand im Raum war. Sie fuhr herum, doch es war nur Orange, der in all seiner grauen Pracht durch den Flur auf sie zu kam.
    »Das ist eine gute Taktik, um sich erschießen zu lassen, Orange. Was machen Sie hier überhaupt? Ich habe doch gar nicht den Alarmknopf gedrückt.«
    Orange nahm seine verspiegelte Sonnenbrille ab und musterte die Verwüstung. »Nun, Agent Savano, als in halb London der Strom ausfiel, dachte ich mir, dass die WARP-Kapsel möglicherweise etwas damit zu tun haben könnte.«
    Kurz bevor er die Luke erreichte, zögerte er. »Haben Sie hineingesehen, Chevie?«
    »Ja, habe ich. Sterbe ich jetzt an Strahlenvergiftung?«
    »Nein, natürlich nicht. Ist da … ein Mann drin? Ist

Weitere Kostenlose Bücher