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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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nächsten Gelegenheit einen harten Tritt in einen weichen Körperteil zu verpassen. »Entschuldigung, Waldo. Mein Onkel Sam ist in Zimmer siebzehn-sechsundsiebzig.«
    Wieder Schweigen, aber diesmal konnte Chevie hören, wie jemand auf eine Tastatur tippte. »Und wie war noch gleich Ihr Name, Miss?«
    »Mein Name ist Chevron, aber Onkel Sam nennt mich immer …« Chevie schickte ein kurzes Stoßgebet gen Himmel, dass sie den richtigen Codenamen für diesen Tag hatte. »Spiderwick.«
    »Spiderwick. Ja, ich habe Sie auf der Besucherliste.«
    »Gut. Wunderbar.«
    »Ihr Onkel Sam ist zurzeit nicht im Haus. Möchten Sie vielleicht in der Suite auf ihn warten?«
    »Ja, sehr gern. Wir warten beide auf ihn.«
    Wieder Tippen. »Ah … beide. Das Hotel verfügt über einen ausgezeichneten Service. Gibt es vielleicht etwas, das Sie nutzen möchten, während Sie warten?«
    Chevie sah zu Riley. »Ich glaube, wir könnten ein paar Kleider und Verbandszeug gebrauchen.«
    »Sehr gern, Miss Spiderwick. Wann dürfen wir Sie bei uns erwarten?«
    Chevie warf einen Blick auf das Straßenschild. »Geschätzte Ankunftszeit in zwei Minuten, Waldo.«
    Waldo legte ohne ein weiteres Wort auf. Ihm blieben nur zwei Minuten, da war keine Zeit für Höflichkeitsfloskeln oder Small Talk.
    Etwas mehr als drei Minuten später hielt das Taxi vor dem Garden Hotel und entließ ein höchst bizarres Paar auf die Straße.
    Eine siebzehnjährige FBI-Agentin im Lycraanzug und ein Mörderlehrling aus dem neunzehnten Jahrhundert , dachte Chevie. Wir bieten bestimmt einen ziemlich seltsamen Anblick. Immerhin kriege ich jetzt wieder beide Augen auf .
    Die Monmouth Street war eine ruhige Straße, trotz der Nähe zu Covent Garden, und es kamen nur ab und zu ein paar Touristen vorbei, die eine Abkürzung zu Seven Dials oder zum Leicester Square suchten, von wo gedämpfte Jahrmarktsmusik herüberklang. Ein großer Teil der Straße war jedoch wegen Bauarbeiten gesperrt, und der Taxifahrer musste rückwärts wieder hinausfahren.
    Das Garden Hotel zählte zu den Häusern, die ihrer sehr exklusiven Kundschaft äußerste Diskretion garantierten. Es gab kein Schild und keinen Portier mit Zylinder, nur ein dezentes Vordach, damit die Taxifahrer wussten, wo sie halten sollten. Chevie war schon einmal hier gewesen, als Orange während der Wartungsarbeiten an der Kapsel ihre Wohnung beschlagnahmt hatte, und sie hatte sich eine Massage ihrer vom übermäßigen Training lädierten Muskeln gegönnt.
    Sie schob das Holster mit der Glock unter die Achsel und scheuchte Riley in die Eingangshalle, bevor er Gelegenheit hatte, sich noch mal zu übergeben. Spezialagent Waldo Gunn erwartete sie bereits an der Rezeption.
    »Zwei Minuten?«, sagte er gereizt. »Das waren ja wohl eher vier.«
    Waldo entsprach in keiner Weise dem typischen Bild eines FBI-Agenten, und wahrscheinlich hatte er genau deshalb so lange in seiner halb geheimen Funktion als Kontaktmann im Garden überlebt. Mit Absätzen brachte er es auf knapp einen Meter sechzig, und er hatte einen struppigen grauen Bart, der ihn ungefähr tausend Jahre alt aussehen ließ. Unter den Kollegen hatte ihm das den Spitznamen Hobbit eingetragen. Falls Waldo von diesem Spitznamen wusste, schien er ihn nicht genug zu stören, um sich einen Rasierapparat zuzulegen.
    »Hey, Waldo«, sagte Chevie. »Was steht an?«
    Waldo musterte sie finster. »Was ansteht, Agent Savano? Zum Beispiel, dass Sie durch den Hintereingang hätten kommen sollen. Wir versuchen, möglichst keine Aufmerksamkeit zu erregen, und da marschieren Sie hier in schmuddeliger Trainingskleidung und mit einem Schornsteinfegerzwerg im Schlepptau herein. Wirklich sehr diskret. Das steht an, Agent Savano.«
    Immerhin hat er mich Agent genannt , dachte Chevie.
    Waldo machte auf dem Absatz kehrt und ging durch die kleine Eingangshalle, die in spätviktorianischem Stil eingerichtet war – sehr zu Rileys Erleichterung, denn ihm brummte vor lauter Unbekanntem schon der Schädel.
    »Sollten wir dem Zottel nicht folgen?«, fragte er Chevie.
    Chevie grinste. »Doch, sollten wir, sonst wird er noch richtig wütend.«
    Waldos Verstimmung äußerte sich in einem rasanten Stakkato, und Chevie und Riley mussten sich beeilen, um ihn einzuholen. Er führte sie an der Rezeption vorbei und zu einem kleinen Stahlaufzug, den er mit einer Fernbedienung steuerte, die wie eine Taschenuhr an seiner Weste befestigt war.
    Riley gab sich Mühe, abgeklärt zu klingen. »Eine aufsteigende Kammer, nichts

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