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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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sich eine Gelmaske aufs Auge, um die Schwellung zu reduzieren, und inspizierte dann den Inhalt des Kleiderschranks, um etwas anderes anzuziehen als ihr Trainingsoutfit, das Riley offenbar schockierte. Es gab etliche Kleidungsstücke zur Auswahl, alle mit Plastikfolie geschützt, darunter mehrere Tatort-Schutzanzüge, ein Kleid im Leopardenlook und ein voluminöses Comic-Maus-Kostüm.
    Ein paar von meinen Vorgängern waren aber mega-undercover , dachte sie, während sie einen Hosenanzug von Armani und ein Paar schwarze Bally-Slipper herausnahm, für die sie ein ganzes Monatsgehalt hätte hinlegen müssen.
    Endlich mal was Positives .
    Der Anzug passte ihr gut, und nach einem kurzen Blick in den mannshohen Spiegel setzte sie sich an den Computer im Schlafzimmer und versuchte, einen Bericht zu verfassen, in dem die Ereignisse des Tages wenigstens halbwegs glaubwürdig klangen und nicht wie eine Folge von einer Science-Fiction-Serie.
    Wie ich erfuhr, bewachte ich eine Zeitmaschine, für den Fall, dass der Erfinder zufällig aus dem neunzehnten Jahrhundert herüberkam .
    Keine Chance. Es würde nie wie ein ernst gemeinter Bericht klingen, selbst wenn sie Büroausdrücke wie unbekannte Person , Schusswaffe und Einsatzort verwendete.
    Nachdem Chevie schließlich fünfhundert Wörter zusammengetippt hatte, machte sich hinter dem rechten Auge ein Kopfschmerz breit, und sie war froh, als es an der Tür klingelte. Sie nahm die Augenmaske ab.
    Na endlich, Verstärkung .
    Riley hockte immer noch vor dem Fernseher, als sie an ihm vorbeiging, und stopfte sich kalten Braten in den Mund.
    »Ich hoffe, du trinkst keinen Brandy«, sagte sie.
    »Aber nicht doch«, erwiderte Riley und schwenkte eine braune Flasche. »Nur Bier, Miss Savano. Ich tue, was man mir sagt, Ehrenwort.«
    Chevie machte einen Schlenker und schnappte ihm die Flasche weg. »Keinen Alkohol, Riley.« Sie deutete mit dem Kopf auf den Bildschirm. »Wie gefällt dir das einundzwanzigste Jahrhundert?«
    Riley rülpste. »Diese Take That klingen sehr melodisch. Und dem Himmel sei Dank, dass es Harry Potter gibt, sonst wäre ganz London von den dunklen Künsten verschlungen worden.«
    »Iss weiter«, sagte Chevie und nahm sich vor, solche Videos demnächst besser mit ihm zusammen anzusehen. »Und du kannst aufhören, dir Sorgen zu machen, Kleiner. Hilfe ist da.«
    »Wir brauchen alle Hilfe, die wir kriegen können. Sie sollten auch was essen, damit wir uns den Herausforderungen des Tages mit vollem Bauch und ohne Nissen im Hemd stellen können.«
    Chevie wusste zwar nicht so genau, was Nissen waren, aber sie war ziemlich sicher, dass sie keine in ihrem Hemd haben wollte.
    »Keine Nissen«, sagte sie. »Da bin ich ganz deiner Meinung, Kleiner.«
    Sie ließ Riley vor dem Fernseher sitzen und ging zur Tür, wobei sie sich mit dem Rücken an der Wand entlangbewegte, wie sie es gelernt hatte, und mit der Waffe auf den Spion zielte. An der Wand über der Tür hing eine Kamera, und zu Chevies Erleichterung zeigte der dazugehörige Bildschirm Waldo, der noch missmutiger aussah als zuvor, was sie irgendwie tröstlich fand. Außer dem kurz gewachsenen Verbindungsmann war niemand im Flur.
    Chevie drückte auf den Knopf der Sprechanlage. »Ist das Verstärkungsteam hier?«, fragte sie.
    »Ist unterwegs«, antwortete Waldo. »Anscheinend soll ich mit Ihnen eine Einsatznachbesprechung machen, obwohl das nicht zu meinem Tätigkeitsbereich gehört. Wofür halten die mich eigentlich? Ich bin doch keine Sekretärin!«
    »Jetzt werden Sie mal nicht gleich zum Rumpelstilzchen.« Chevie schob ihre Glock wieder ins Holster und öffnete die Tür. »Das ist ein wichtiger Fall. Wir müssen zusammenarbeiten.«
    Waldo blieb im Flur stehen, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und sah alles andere als kooperativ aus.
    »Zusammenarbeiten?,« blaffte er sie an. »Etwa so, wie Sie mit dem speziellen Aufräumkommando zusammengearbeitet haben?«
    Chevie verspürte ein flaues Gefühl im Magen und griff nach ihrer Pistole. Sie schaffte es sogar, sie aus dem Holster zu ziehen, bevor Waldo ein Betäubungsgewehr hinter dem Rücken hervorschwang und ihr zwei Pfeile in die Brust schoss, die 50   000 Volt durch ihren Körper jagten. Der Schock traf Chevie wie tausend Hämmer, die auf jeden Zentimeter ihres Körpers einschlugen und sie erst in die Knie und dann auf den Rücken zwangen.
    »Agent Orange hat Sie zur Fahndung ausgeschrieben«, hörte sie Waldo sagen. Seine Stimme klang zäh und verzerrt, als

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