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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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dass alle Männer der Familie Savano bis zurück zu den Shawnee-Kriegen dieses Zeichen getragen haben. William Savano hat zusammen mit Tecumseh in Moraviantown gegen die Langmesser gekämpft. Für jeden Offizier, den er in der Schlacht tötete, malte William sich mit dem Blut ein Chevron auf den Arm, denn das war das Abzeichen der Offiziere. Er war ein gefürchteter Krieger. Deshalb tragen die Savanos in Erinnerung an William das Symbol. Und da ich die Letzte der Savanos bin, trage ich nicht nur das Symbol, sondern auch den Namen. Und zwar als erstes Mädchen.«
    »Das ist in der Tat eine faszinierende Geschichte«, sagte Riley und schüttelte seine Fesseln ab, bis auf die soliden Handschellen aus Metall. »Und gut erzählt.«
    »Tja, nur schade, dass ich damit nicht die Handschellen lösen kann.«
    Riley zwinkerte. »Die sind zum Schrauben. Der Trottel, der sie mir umgelegt hat, hat nicht aufgepasst. Sehen Sie die Gewinde hier? Die gehören eigentlich nach unten.«
    »Aha. Und warum?«
    »Weil der Gefangene, wenn sie oben liegen, einfach das hier machen kann …«
    Riley brachte seine Hände so nah wie möglich zusammen, kreuzte die Daumen und schraubte den Verschluss mit den gegenüberliegenden Fingern auf.
    »Abrakadabra«, sagte er und verbeugte sich tief.
    Ein langsames Klatschen ertönte vom oberen Ende einer wackeligen Holztreppe.
    »Bravo, mein Junge. Gut gemacht.«
    Ein Schrank von einem Mann kam die Stufen herunter, die unter seinem Gewicht ächzten.
    »Otto Malarkey«, flüsterte Riley. »Der große Boss höchstpersönlich.«
    Malarkey sprang die letzten drei Stufen mit einem Satz hinunter, was die Rinderhälften ins Schwingen brachte. Dieser Mann würde in jedem Jahrhundert auffallen. Er trug eine eng anliegende Lederhose und Piratenstiefel, sein massiger Oberkörper war nackt und auf seinen langen schwarzen Locken saß ein schimmernder Zylinder. Rechts und links an seiner Hüfte hingen zwei Revolver in einem Cowboyholster, und in einer der riesigen Hände hielt er eine Reitpeitsche.
    »Du hast wirklich Talent, Junge«, sagte er mit dröhnender Stimme. »Natürlich hat Jeeves, dieser hirnlose Esel, deine Handschellen verkehrtherum angeschraubt. Einen wie dich könnte ich bei den Rammböcken gebrauchen. Mit deiner hübschen Fratze und den guten Zähnen wärst du wie geschaffen, um bei den Reichen in Mayfair einzusteigen. Mein Lumpengesindel lockt da nämlich die Blauröcke an wie Scheißhaufen die Fliegen.«
    Malarkey kam näher, und als er aus dem Schatten heraustrat, sah Chevie, dass er auf dem Oberarm den Kopf eines Widders eintätowiert hatte und auf der Brust eine Preisliste:
    Schlag mit der Faust – 2   Shilling
    Zwei blaue Augen – 4   Shilling
    Nase und Kiefer brechen – 10   Shilling
    K.-o.-Schlag mit der Keule – 15   Shilling
    Ohr abbeißen – siehe oben
    Bein oder Arm brechen – 19   Shilling
    Schuss ins Bein – 25   Shilling
    Messerstich – siehe oben
    Reise zu den Radieschen – ab 3   Pfund
    Malarkey bemerkte ihren Blick. »Ein Auszug aus dem Angebot der Rammböcke. Natürlich sind die Preise mit meinem Ansehen gestiegen. Ich wollte die Liste schon aktualisieren, seit ich aus dem Gefängnis von Little Saltee raus bin. Ich war der König von diesem Misthaufen.« Er breitete seine muskulösen Arme aus. »Und jetzt bin ich der König vom größten Misthaufen der Erde.«
    Vorsichtig ging Riley um den Riesen herum. »Was ist Ihr Interesse an uns, Mister Malarkey? Warum haben die Rammböcke ausgerechnet diesen Keller überwacht?«
    Malarkey verpasste Rileys nunmehr leerem Stuhl einen Tritt, dass er quer durch den Raum schlitterte.
    »Wie kommst du dazu, mir in meinem eigenen Klub Fragen zu stellen, du Frechdachs? Die Rammböcke haben den Auftrag angenommen, jeden umzubringen, der sich in dem Kellerloch blicken lässt. Seit zwei Jahren kassieren wir ein hübsches Sümmchen dafür, dass wir nichts weiter tun, als die Augen offen zu halten, und mehr brauchst du darüber nicht zu wissen.«
    »Natürlich, Meister, tut mir leid. Mein Fehler.«
    »Seht euch das Bürschchen an«, sagte Malarkey. »Hat ja richtig Manieren. Muss wohl an meiner Erziehung liegen, wo du ja zur Familie gehörst.« Sein heiseres Lachen trug die Spuren von Whisky und Zigarrenrauch. »Du hast ein geschliffenes Mundwerk, mein Junge, und das hat euch beiden das Leben gerettet. Du bist ein gutes Stück schlauer als die Hohlköpfe, die euch hierhergebracht und behauptet haben, ihr wärt wie durch Zauberei aus

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