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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Chevie. »Ihr habt echt Klasse, Jungs.«
    Malarkey lachte. »Skelp ist einer unserer gebildeteren Brüder. Manchmal liest er den Analphabeten Geschichten vor.« Zur Menge gewandt, sagte er: »Die Wette steht zehn zu eins für Skelpy. Nur Bargeld, angeschrieben wird nicht. Gebt eure Münzen meinem Buchhalter.«
    Ein kleiner Mann mit Weste wurde schlagartig von einer Horde Männer belagert, die ihm Geld entgegenstreckten. Begleitet von einem komplizierten System aus Gesichtszuckungen und Flüchen bediente er sie alle mit geübter Schnelligkeit.
    Sobald die Wetten abgeschlossen waren, wurde vor dem Podest ein Kreis freigemacht. Riley nahm an, dass dies die traditionelle Faustkampfarena war, und hoffte, die dunklen Flecken auf den Dielen stammten nur von Wein oder Bier.
    Chevie wirkte erstaunlich ruhig, obwohl ihr der ganze Ablauf vollkommen fremd sein musste.
    Riley ging auf, dass sämtliche Männer im Raum nur auf Chevie starrten. Das war die perfekte Gelegenheit, um nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau zu halten, und zwar für sie beide. Er konnte sie jetzt nicht im Stich lassen. Wir sind Partner, bis zum Ende dieser Geschichte .
    Die Rammböcke rangelten um einen Platz in der ersten Reihe, während die beiden Gegner sich für den Kampf bereit machten. Chevie dehnte sorgfältig ihre Sehnen und Muskeln, während Skelp seinen Oberkörper freimachte und zärtlich mit seiner geliebten Keule sprach.
    »Ich bin Schiedsrichter«, verkündete Malarkey durch sein Sprachrohr. »Wer als Letzter – oder Letzte – auf den Beinen steht, hat gewonnen. Sind beide Parteien bereit?«
    Skelp spuckte zur Bestätigung einen dicken Klecks Kautabak aus, wobei der größte Teil davon auf seinem Schuh landete. Chevie nickte nur und ballte die Fäuste.
    »Dann fangt an!«, rief Malarkey.
    Die Rammböcke rechneten damit, dass das junge Ding Gift und Galle spucken und sich auf Skelp stürzen würde, sodass er vermutlich vor Lachen zu Boden ging. Dann würden sie ihrem Kameraden ein bisschen Feuer unterm Hintern machen, weil er der Kleinen ja nun mal eins auf den Kopf geben musste, um seinen Gewinn einzusacken.
    Keiner von ihnen war auf das vorbereitet, was tatsächlich geschah, und einige fingen an zu lachen, weil sie dachten, es wäre ein Trick, den König Otto zum Spaß für sie inszeniert hatte.
    Noch bevor Malarkeys Worte verklungen waren, sprang Chevie geduckt vor, entwand Skelp mit einer grundlegenden Entwaffnungstechnik aus dem Judo die Keule und verpasste dem verdutzten Kerl dann mit seiner eigenen geliebten Waffe von unten einen Schlag gegen das Kinn, der ihn drei Zähne kostete und ihn rücklings gegen einen Trupp seiner Kameraden schleuderte. Die Männer kippten um wie die Kegel.
    »Der Nächste bitte!«, rief Chevie, was ein bisschen melodramatisch war, aber auch nicht mehr als die ganze Situation.
    Auf Chevies Sieg breitete sich eine Stille aus, wie dieses Gemäuer sie seit zwanzig Jahren nicht mehr erlebt hatte, genau genommen seit dem Tag, als Gunther »Ohnenase« Kelly sich bei einem Rattenessen-Wettbewerb seinen Spitznamen verdient hatte.
    »Gleich geht’s los«, murmelte Malarkey leise.
    Als die versammelten Rammböcke begriffen, dass ihr Wetteinsatz ernsthaft in Gefahr war, für immer aus der Reichweite ihrer gierigen Finger zu verschwinden, wurde die kurze Stille von einem kollektiven Geheul überrollt, das anschwoll wie eine Flutwelle und in vielstimmiges Protestgeschrei zerbarst.
    »He, Moment mal!«
    »Das ist nicht fair!«
    »Die kann ihn doch nicht mit seiner eigenen Keule schlagen!«
    »Das ist keine Frau. Das ist eine Hexe.«
    Malarkey brachte das Gezeter mit einem donnernden Ruf durch sein Sprachrohr zum Schweigen, dann sprach er zu seiner verdutzten Meute.
    »Mir scheint, mein kleiner wirbelnder Derwisch hat euch überrascht. Ich habe euch gewarnt, aber nein, ihr edlen Herren wisst es besser als euer geliebter Herrscher.«
    Er strich Chevie über den Kopf, als wäre sie sein Lieblingshund, und forderte Riley sogar auf, es sich auf seinem Thron bequem zu machen.
    »Hier«, sagte er und warf Riley eine Börse mit Goldmünzen zu. »Ein Anteil für die Indianerprinzessin. Das gehört zwar nicht zur Abmachung, aber ich bin ein gerechter und gütiger Monarch.«
    Dann wandte Malarkey sich wieder seinen Untertanen zu.
    »Hört zu, meine treuen Galgenvögel, die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Ihr habt gesehen, was mein Champion kann, und vielleicht bedauert ihr bereits euren Wagemut. Deshalb biete ich euch jetzt

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