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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Glücklicherweise habe ich einen Mann bei den Rammböcken, der meinem Gold treu verbunden ist, und der hat mich informiert, als sich in der Half Moon Street etwas tat. Können Sie sich meine Überraschung vorstellen, als einer der beiden Ankömmlinge eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit William Riley aufwies? Ich sagte mir, das müsse ein Zufall sein, und beinahe hätte ich es geglaubt, doch dann erzählte mir der Junge, dass sein Vater ein FBI-Agent war. Also ist der junge Riley der einzige Joker in diesem Spiel, und wie Sie sehen können, spielt er nicht mehr mit.«
    Wieder klatschte Charismo in die Hände; das schien eine Art Markenzeichen von ihm zu sein. »Und damit ist das Spiel zu Ende, und Charismo hat gewonnen.«
    Riley stöhnte und zuckte in seinem Sessel.
    »Kommen Sie, Carter«, sagte Chevie. »Lassen Sie den Jungen gehen. Was kann er Ihnen denn schon tun?«
    »Nichts. Der kleine Riley ist harmlos. Und das wird bald ein dauerhafter Zustand sein.«
    Chevies Schläfenader pochte. »Der Junge hat Sie vergöttert, und Sie haben ihn umgebracht.«
    Charismo wedelte mit seinem Taschentuch. »Tja, wie heißt es so schön? Man sollte seinen Helden nie im wahren Leben begegnen. Und bisher habe ich ihn nicht umgebracht, er träumt nur. Das Gift ist noch in seinem Magen. Es wird erst in ein paar Stunden sterben.«
    Riley träumte in der Tat halb vor sich hin, und er hätte sich liebend gern ganz dem Schlaf überlassen, doch etwas funkelte ihm ins Auge. Er blinzelte und versuchte zu erkennen, was es war, aber es gelang ihm nicht. Er sah nur, dass es von Chevies Finger kam und einen goldenen Strahlenkranz hatte. Erst als Charismo ans Fenster trat und damit das Sonnenlicht blockierte, nahm das kleine Objekt Form an.
    Es war ein goldener Ring in Form eines Hufeisens.
    Ein Hufeisenring. Da war ein Mann, der so einen Ring trug. Mister Carter.
    In seinem Traumzustand war Riley den Bildern aus seinem Gedächtnis näher. Er erinnerte sich, dass sein Vater den Mann mit dem Hufeisenring beschützt hatte, und das genügte, um ihn wieder halb aufzuwecken, genau in dem Moment, als Charismo sagte: »Das war nicht meine Schuld. Eigentlich sollte Agent Riley sich nur um mich kümmern, aber dann musste der Dummkopf sich ja unbedingt verlieben. Also blieb mir nichts anderes übrig, als Garrick auf Bill Riley und seine Familie anzusetzen, damit mir niemand auf die Schliche kam.«
    Bill Riley , dachte Riley benommen. Mein Dad .
    Riley verstand die Zusammenhänge nicht, aber er hatte ein Geständnis gehört, und der Ring überzeugte ihn davon, dass es die Wahrheit war.
    Mit übermenschlicher Anstrengung atmete er sich zurück an die Oberfläche des Bewusstseins. Es dauerte eine Weile, aber schließlich hatte er genug Energie, um zu reagieren. Riley stemmte sich aus dem Sessel und taumelte schlapp um sich schlagend auf Charismo zu.
    »Also wirklich.« Charismo schnalzte missbilligend. »Wie peinlich. Ich schäme mich für euch beide.«
    Er legte die Hand auf Rileys Stirn und versetzte ihm einen leichten Stups. Riley fiel hintenüber und stürzte dabei auf den Nachttisch mit der Marmorplatte, sodass der Fernsprech über den Boden schlitterte, bis das Kabel ihn stoppte.
    »Jetzt sieh dir an, was du gemacht hast!«, sagte Charismo, mittlerweile leicht verärgert.
    »Sie Tier!«, brüllte Chevie und versuchte aufzuspringen, aber gefesselt, wie sie war, fiel sie ebenfalls zu Boden und schlug sich dabei noch den Kopf am Flügel des Greifs.
    Charismo verdrehte die Augen. »Nicht zu fassen, jetzt ist auch noch Blut auf Tibors schönem Tisch! Ich werde überaus froh sein, wenn Sie tot sind, Miss Savano. Ich hatte eigentlich vor, Sie genauso zu befragen wie den Jungen, und vielleicht ein wenig darüber zu erfahren, wie sich die Welt seit meiner Zeit verändert hat, aber ich glaube, ich werde auf dieses Vergnügen verzichten und direkt zum Endspiel übergehen.«
    Chevie spuckte Blut auf den Teppich. »Und was ist mit Ihrer Königin? Was wird sie wohl von all diesen Morden halten?«
    »Die alte Schabracke?«, sagte Charismo. »Ihre rheumatische Majestät ist mir völlig egal, abgesehen davon, dass ihre Gunst mir meinen Status sichert. Außerdem wird sie zu Beginn des neuen Jahrhunderts ohnehin in geistiger Umnachtung sterben, und ihre Tochter ein Jahr später, und damit ist die Hannoversche Linie am Ende.«
    »Und was ist mit Ihrem teuren Herzog von Westminster?«
    Charismo lachte bitter. »Der alte Trottel wird noch vor Weihnachten ins Gras beißen.

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