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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Tür mit dem Fuß auf. »Ich hätte besser aufpassen sollen, dass das Kind, das Sie mit tödlichem Gift betäubt haben, Ihnen nichts antut.«
    Charismo warf seinem Diener einen wütenden Blick hinterher und überlegte, ob er ihm wegen seiner Frechheit den Lohn kürzen sollte.
    Barnum packte die beiden Verurteilten in den Speiseaufzug im Nebenzimmer und ließ ihn hinunter in die Küche. Als der Aufzug im Schacht verschwand, hörte Chevie noch, wie Charismo sagte: »Sie sind wirklich ein Faulpelz, Barnum. Mit dem Speiseaufzug, also wirklich.«
    Langsam senkte sich das kleine schrankartige Fach Richtung Untergeschoss. Riley stöhnte und versuchte sich zu strecken, doch dafür reichte der Platz nicht. Es war heiß, die Wände rochen nach Fleisch, und das Ding ächzte, als würde es jeden Moment unter ihrem Gewicht nachgeben. Obwohl sie ihn nicht sehen konnte, spürte Chevie den Schacht unter ihnen, der nur darauf zu warten schien, dass das Seil des Aufzugs riss und sie in die Tiefe stürzten.
    »He, Riley«, sagte Chevie und stieß mit dem Ellbogen gegen das Bein des Jungen. »Alles okay?«
    Doch Riley war immer noch nicht wach genug, um zu antworten.
    Fängt das Gift schon an zu wirken? Nein. Charismo hat gesagt, das dauert ein paar Stunden. Noch ist Zeit .
    Abrupt blieb der Speiseaufzug stehen, und die beiden Eingesperrten konnten nichts anderes tun, als stickige Luft zu atmen und darauf zu warten, dass Barnum sie herauszog. Chevie war als Erste an der Reihe.
    Er warf sie auf die hölzerne Arbeitsfläche wie ein Bratenstück, dann band er sich eine Schürze um und glitt mit den Fingern prüfend über eine Reihe Küchenmesser.
    Komisch , dachte Chevie, ich habe gar keine Angst. Irgendwie bin ich immer noch überzeugt, dass wir lebend hier rauskommen, obwohl alles dagegen spricht .
    Schließlich wählte Barnum das größte Messer, das eine gezackte Klinge und einen fleckigen Elfenbeingriff hatte.
    »Ah, Julia«, sagte er zu dem Messer. »Du wusstest, dass ich dich nehmen würde.«
    Er redet mit seinen Messern , dachte Chevie. Garrick und er würden sich bestimmt prima verstehen.
    Plötzlich erstarrte Barnum wie ein Hirsch, der ein Geräusch vernommen hat, das nicht in den Wald gehört.
    Was ist?
    Dann hörte Chevie es auch: das Rumpeln einer herannahenden Kutsche und das Knallen marschierender Stiefel.
    »Was ist denn jetzt wieder?«, sagte Barnum und wartete darauf, dass der Lärm vorbeizog. Doch das tat er nicht, sondern er verstummte abrupt, und zwar direkt vor dem Haus.
    »Das Militär«, murmelte Barnum. »Die wollen doch hoffentlich nach nebenan, oder?«
    Aber sie wollten nicht nach nebenan, wie ein gebrüllter Befehl eindeutig klarmachte: »Halt! Villa Charismo, blaue Tür! Kanone schussbereit machen!«
    »Kanone?«, kiekste Barnum mit einer Stimme, die mindestens zwei Oktaven höher war als sonst.
    Der Diener ließ sein geliebtes Messer fallen, zog einen Revolver aus der Jackentasche und stürzte durch die Schwingtüren hinaus in die Eingangshalle.
    Die Türen schwangen noch hin und her, als eine gewaltige Explosion das ganze Haus erbeben ließ und komprimierte Luft durch die Flure und das Treppenhaus jagte. Die Druckwelle schleuderte Barnum zurück durch die Schwingtür. Der Revolver flog durch die Küche, zerbrach beim Aufprall eine Wandfliese und fiel in die Spüle.
    Barnum sah ziemlich mitgenommen aus. Seine Livreejacke war zerfetzt, und aus Dutzenden kleiner Wunden rann das Blut auf den Dielenboden.
    Barnum hatte genug Erfahrung mit dem Tod, um zu wissen, dass diesmal er an der Reihe war. Mühsam hob er den Blick zu Chevie, die nach wie vor auf der Arbeitsfläche lag.
    Er wollte etwas sagen, doch dann verkündete ein letztes Rasseln, dass er den Weg ins Jenseits angetreten hatte.
    Chevie rollte sich von der Arbeitsfläche und landete mit einem dumpfen Geräusch auf der Schulter, die jedoch zum Glück nicht brach.
    Schwein gehabt. Oder eben gerade nicht.
    Barnums ramponiertes Gesicht war nur eine Handbreit von ihrem entfernt, und sein leerer Blick trieb sie an, sich trotz der Schmerzen in ihrer Schulter weiterzubewegen.
    Das Messer. Wo ist das Messer?
    Es ragte, nur ein kleines Stück entfernt, aus den Dielen wie Excalibur aus dem Stein, mit der Spitze nach unten.
    Wieder Glück gehabt , dachte Chevie.
    Wie eine Schlange wand sie sich auf das Messer zu.
    Komm schon, Julia. Ich hoffe, du bist scharf .
    War sie. Als Chevie es geschafft hatte, ihre Hände rechts und links neben die Klinge zu manövrieren, war

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