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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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und schauten zu den Bauen hinüber.
    »Wir müssen zurückgehen zum Zweibeinerort«, sagte Brombeerkralle, »und nach dem Kater suchen, der uns gestern Abend begegnet ist. Er muss uns erklären, wovon er sprach.«
    Haselschweifs Schnurrhaare zuckten nervös. »Offenbar mögen sie hier keine Fremden.«
    Birkenfall berührte mit der Nase ihr Ohr. »Wir sind genug, um es mit ein paar schreckhaften Hauskätzchen aufzunehmen!«
    Distelblatt wechselte einen Blick mit ihrem Bruder. »Ich glaube, wir sind Sol auf der Spur«, murmelte Löwenglut und scharrte im Gras. »Ich wette mit dir um die fetteste Wühlmaus auf dem Frischbeutehaufen, dass er der Grund ist, warum der schwarz-weiße Kater so große Angst vor uns hatte.«
    Distelblatt nickte. Die Neugier verlieh ihr mehr Selbstvertrauen, als sie Brombeerkralle durch das Gras zu der Lücke zwischen den Zweibeinernestern folgte. Sie sah, dass es ihren Clan-Gefährten genauso ging. Mit glänzenden Augen und hoch erhobenen Schwänzen tappten sie dahin. Wir sind Krieger . Wir brauchen uns vor nichts zu fürchten.
    Die Brise wurde zu einem bitterkalten Wind und fegte durch die Welt aus hartem, rotem Stein, als die Patrouille immer tiefer in den Zweibeinerort vordrang. Es gab kaum genug Licht, um den richtigen Weg zu finden, und keine Sonne schmolz das Eis, das die Pfützen neben dem Donnerweg bedeckte.
    »Ich habe solchen Durst«, wimmerte Distelblatt. »Meine Zunge fühlt sich an wie ein Mäusepelz.«
    Als Brombeerkralle kurz darauf prüfend schnuppernd stehen blieb, kauerte sie sich neben eine Pfütze und berührte das Eis mit der Zunge, dankbar für die kribbelnde Frische.
    »Kommt weiter«, miaute der Zweite Anführer. »Hier lang.«
    Distelblatt wollte aufspringen, musste den Versuch jedoch mit einem erstickten Entsetzensschrei aufgeben. Ihre Zunge war am Eis festgefroren, und als sie versuchte, sich loszureißen, durchfuhr sie ein stechender Schmerz.
    »Was ist los?«, fragte Löwenglut.
    »Meine Funge …« Distelblatt brachte die Worte kaum heraus. »Fie hängt feft!«
    Löwenglut schnaubte und unterdrückte ein amüsiertes Maunzen. Birkenfall bückte sich, bis er Nase an Nase mit Distelblatt war. Wütend sah sie die Belustigung in seinen Augen tanzen.
    »Daf ift nicht luftig!«, murmelte sie, so gut sie es mit ihrer am Eis haftenden Zunge vermochte.
    »Tretet zurück.« Farnpelz’ ruhige Stimme ertönte hinter Distelblatt. »Lasst mich mal sehen.« Er beugte sich zu Distelblatt hinab und schob den jüngeren Kater aus dem Weg. »Hm, du hängst tatsächlich fest.« Distelblatt merkte, dass auch er sich ein amüsiertes Schnurren verkneifen musste. »Wie wär’s, wenn wir ein Stück von dem Eis abbrechen? Dann brauchst du es nur so lange zu tragen, bis es schmilzt.«
    »He, du hast eine neue Möglichkeit gefunden, wie man Wasser zu den Ältesten bringen kann!«, warf Haselschweif ein.
    Mit vor Ärger juckendem Pelz versuchte Distelblatt noch einmal, ihre Zunge zu lösen, was jedoch nur neuen Schmerz zur Folge hatte. »Daf tut weh! Tut waf!«
    Sie stellte sich vor, wie sie mit weit aus dem Maul gestreckter Zunge auf dem harten Boden kauerte, und spürte plötzlich ein Lachen in sich blubbern. Ich sehe bestimmt sehr komisch aus. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal etwas lustig gefunden hatte.
    »Distelblatt.« Nun war Brombeerkralle neben ihr. Seine Augen funkelten, doch seine Stimme klang sanft, als er mit der Nase ihr Ohr berührte. »Atme ganz stark aus. Dein warmer Atem müsste das Eis schmelzen lassen.«
    Er kauerte sich neben sie und blies einen langen Atemzug auf die Eisstelle, wo sie festhing. Ein Hauch von Wärme breitete sich in Distelblatt aus. Es war schön, umsorgt zu werden. Doch das warme Gefühl verwandelte sich sogleich zu Eis, als Brombeerkralle seine Bemühungen unterbrach und hinzufügte: »Weißt du, du bist genau wie deine Mutter. Sie hing auch immer irgendwo fest.«
    Sie ist nicht meine Mutter.
    Distelblatt stieß einen wilden Atemhauch aus, zog wieder an ihrer Zunge und kam endlich frei. Dort, wo Brombeerkralle seinen Atem hingeblasen hatte, schimmerte Schmelzwasser auf der gefrorenen Pfütze. Doch sie wollte ihm auf keinen Fall danken. »Gut«, miaute sie und richtete sich auf. »Jetzt ist ja alles wieder in Ordnung. Lasst uns …«
    Sie verstummte jäh, als hinter ihr ein leises Knurren ertönte. Alle Katzen fuhren herum. Einige Fuchslängen entfernt stand eine Reihe von Hunden auf der anderen Seite des Donnerwegs und versperrte

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