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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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ihnen den Weg. Sie waren zu fünft, alle von unterschiedlicher Gestalt, von einem kleinen, braun-weißen Hund mit struppigem Fell bis zu einem riesigen Ungetüm in Schwarz und Hellbraun. Bösartiger Hass blitzte aus ihren Augen.
    Distelblatt hörte Haselschweif flüstern: »Oh nein …«
    »Weicht langsam zurück.« Brombeerkralles Stimme war leise, aber fest. »Bloß nicht umdrehen und wegrennen!«
    Angst ließ Distelblatts Pfoten am Boden festfrieren, stärker noch als das Eis, das ihre Zunge gefangen hatte, und sie konnte sich nicht rühren. Sie stellte sich vor, wie die Zähne der Hunde an ihrem Pelz rissen, wie ihr Blut hervorströmte …
    Sie taumelte, als Löwenglut ihr einen harten Stoß versetzte. »Komm jetzt!«, zischte er.
    Plötzlich konnte Distelblatt sich wieder bewegen. All ihre Instinkte schrien ihr zu, kehrtzumachen und zu fliehen, doch sie zwang sich, langsam, Pfotenschritt um Pfotenschritt, zurückzuweichen. Die Reihe der Hunde folgte ihnen, immer den gleichen Abstand zu den Katzen haltend. Der große, schwarzbraune Hund öffnete sein Maul und zeigte seine tropfenden, gelben Zähne. Ein lang gezogenes Knurren drang aus seiner Kehle.
    Es ist nicht mehr weit . Sobald wir aus dem Zweibeinerort raus sind, können wir auf die Bäume klettern.
    Plötzlich hörte Distelblatt ein weiteres Knurren hinter sich und jedes Haar in ihrem Pelz sträubte sich. Bei einem Blick über die Schulter stellte sie erschrocken fest, dass dort zwei weitere Hunde aufgetaucht waren und ihnen den Fluchtweg versperrten. Sie sahen ebenso bösartig aus wie die anderen, mit weit klaffenden Mäulern und hängenden Zungen.
    »Wir sind Frischbeute«, murmelte Birkenfall.
    Im selben Moment sprangen die ersten Hunde auf sie zu.
    »Rennt!«, schrie Brombeerkralle.
    Mit hämmernden Hinterbeinen lief er auf einen schmalen Spalt zwischen Zweibeinernestern auf der einen und einem hohen Holzzaun auf der anderen Seite zu. Distelblatt und ihre übrigen Clan-Gefährten rasten ihm nach, die kläffenden Hunde dicht hinter ihnen. Distelblatt hatte noch nie in ihrem Leben solche Angst gehabt, nicht einmal, als Aschenpelz sie auf dem brennenden Felsgrat gefangen gehalten hatte. Jeden Moment erwartete sie, dass sich gelbe Zähne in ihre Flanke bohrten. Ihre Pfoten brannten wie Feuer vom Laufen auf den harten Steinen und der Atem wurde ihr aus der Brust gerissen.
    Löwenglut rannte neben ihr, das Fell so aufgeplustert, dass er doppelt so groß aussah wie sonst. Distelblatt wusste, dass er liebend gerne kehrtgemacht und den Hunden gegenübergetreten wäre. Nein! Sie reißen uns in Stücke!
    »Lass mich nicht allein!«, japste sie keuchend.
    Noch mehr Hunde tauchten vor ihnen auf und drängten sich in der schmalen Gasse. Brombeerkralle bog ab durch einen weiteren Spalt auf einen Pfad zwischen zwei dichten Hecken, dicht gefolgt von seinen Clan-Gefährten, doch die Hunde holten auf. Sie rannten in gleichmäßigem Tempo, ohne all ihre Kraft einzusetzen, und warteten darauf, dass die Katzen müde wurden, um sie leichter packen zu können. So hat Krähenfeder auf unserer Reise in den Bergen Windpfote beigebracht, Kaninchen zu jagen . Nur sind jetzt wir die Beute!
    Auf einmal hielt Brombeerkralle an und zwängte sich durch einen schmalen Spalt am Fuß der Hecke. Seine Hinterbeine wühlten im Boden, während er seinen Körper durch die Äste schob. »Kommt«, keuchte er. »Hierher können sie uns nicht folgen!«
    Farnpelz schob zuerst Haselschweif hindurch, dann Birkenfall. »Distelblatt – schnell!«, miaute er.
    Distelblatt wollte ihren Bruder nicht zurücklassen, doch es blieb keine Zeit zu widersprechen. Sie zwängte sich durch die stacheligen Büsche, Farnpelz folgte, und endlich krabbelte Löwenglut hindurch, so hastig, dass einige Büschel seines goldenen Fells in den Dornen hängen blieben.
    »Räudige Krähenfraßfresser!«, heulte er zurück durch die Hecke.
    Mit bebender Brust sah sich Distelblatt um. Sie standen auf einem weichen Streifen aus hellgrünem Gras, der umgeben war von niedrigen Büschen. Auf einer Seite war ein Zweibeinerbau. Alle Türen und Fenster waren geschlossen und es waren keine Zweibeiner zu sehen.
    »Vielleicht können wir jetzt …«, fing Brombeerkralle an.
    Er verstummte, und Distelblatt sah voller Entsetzen, dass die Hecke kurz vor der Wand des Zweibeinernests endete und die Lücke nur durch einen niedrigen Holzzaun versperrt war. Die Hunde setzten mühelos hinüber und rannten über das Gras auf die Katzen zu. Ihre Augen

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