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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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dennoch unsicher, und als sie durch den Eingang tappten, schob Brombeerkralle sich neben ihn und murmelte in sein Ohr: »Behalte ihn im Auge. Aber unauffällig.«
    Farnpelz nickte ihm erleichtert zu und kroch unter die niedrigen Zweige eines Strauchs in der Nähe, wo er sich auf den Boden kauerte, den Blick starr auf den Bau gerichtet.
    In der Zwischenzeit war die Dunkelheit hereingebrochen. Das grelle, orangefarbene Licht des Zweibeinerorts beleuchtete den Himmel und löschte die Sterne aus. Distelblatt wünschte, sie könnte die Geister der Clan-Vorfahren sehen, ob sie immer noch über ihr wachten.
    Schnell machte sie sich auf den Weg zu dem Dickicht aus glänzenden, grünen Blättern, wo sie die Mäuse gefangen hatte. Haselschweif tappte neben ihr her.
    »Ich bin froh, dass wir Sol gefunden haben«, murmelte sie. »Jetzt können wir wieder zurück nach Hause.«
    Distelblatt nickte. »Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil wir Charly Sol wegnehmen«, gestand sie.
    »Aber Sol ist ein Mörder!« Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen blieb Haselschweif stehen. »Und wenn er Charly auch umbringt?«
    »Das würde er nicht tun«, erwiderte Distelblatt.
    »Woher willst du das wissen?«, beharrte Haselschweif. »Wir müssen ihn schnell zurück in unser Lager bringen, ehe er noch mehr Unheil anrichtet. Feuerstern wird wissen, was mit ihm zu tun ist.«
    Distelblatt schüttelte hilflos den Kopf. Haselschweifs Fragen ließen sich unmöglich beantworten. Außerdem, wenn Sol nicht mit ihnen zurück ins DonnerClan-Lager kam, was wäre dann mit der Suche nach Aschenpelz’ Mörder? Müsste sich dann Feuerstern nicht genauer in seinem Lager umsehen? Distelblatts Bauch wurde ganz kalt, als sie sich vorstellte, wie Verdächtigungen durch das Lager zogen.
    Sie stürzte sich ins Dickicht, um zu jagen, doch diesmal lief ihr die Beute nicht so einfach vor die Pfoten. Am Ende musste sie sich mit einer einzigen Spitzmaus zufriedengeben. Etwas verlegen tappte sie zurück zu Charlys Bau, doch die übrige Patrouille hatte auch nur eine magere Ausbeute vorzuweisen.
    »Die Beute hier ist ziemlich knapp«, gab Charly zu, als sie sich zum Fressen niederkauerten. »Aber ich finde immer noch genug, um Sol und mich durch die Blattleere zu bringen. Ich hab noch nie Hunger gelitten!«
    Er muss furchtbar einsam sein, wenn er bereit ist, die wenige Beute mit einem Fremden zu teilen. Distelblatt betrachtete ihn traurig und schluckte ihren winzigen Spitzmaushappen hinunter.
    Sobald sie gefressen hatte, legte sie sich zum Schlafen nieder. Der Steinboden der Hütte war feucht und kalt und der Wind pfiff durch die Wände. Eng an Löwenglut geschmiegt, um sich zu wärmen, sehnte sich Distelblatt nach den schützenden Zweigen und den dicken Moos- und Farnpolstern des Kriegerbaus.
    Distelblatt schlief unruhig und sah beim Erwachen das kalte Morgenlicht der Blattleere durch die Tür strömen. Brombeerkralle und Farnpelz waren bereits auf den Pfoten, Haselschweif und Birkenfall regten sich schläfrig, während Charly als zerzauster Haufen noch in einer Ecke schlief.
    Sol lag zusammengerollt in einer geschützten Nische, wo ein paar Steine aus der Wand gefallen waren. Brombeerkralle tappte zu ihm und weckte ihn.
    »Zeit zu gehen«, miaute er.
    Sol schaute blinzelnd zu ihm auf und erhob sich. »Wenn du es so willst.«
    »Er macht mir Angst«, flüsterte eine Stimme in Distelblatts Ohr.
    Distelblatt zuckte erschrocken zusammen und drehte sich um. Es war Birkenfall. »Schleich dich nicht so an!«, blaffte sie, verärgert über sich selbst, weil Sol ihr ebenfalls unheimlich war. »Er ist nur eine Katze.«
    Nachdem sie das gesagt hatte, tappte Sol an ihr vorbei zum Eingang. »Ich sagte doch, ich würde zurückkommen«, murmelte er so leise, dass sie es als Einzige hören konnte.
    Distelblatt bemühte sich, ihre Unruhe abzuschütteln, und stupste Löwenglut wach. Der Klang ihrer Stimmen riss auch Charly aus dem Schlaf, der schläfrig zu den Überresten des Kaninchens stolperte. »Ihr müsst fressen, bevor ihr aufbrecht«, miaute er.
    »Du brauchst es nötiger als wir«, protestierte Farnpelz.
    »Ich kann mir wieder eins fangen«, gab Charly zurück. »Ihr müsst für eure lange Reise bei Kräften bleiben.«
    Die DonnerClan-Katzen schauten sich an. Ganz offensichtlich wäre Charly gekränkt, wenn sie sich weigerten, deshalb scharten sie sich um das letzte Stück Beute und zwangen ein paar knorpelige Happen hinunter. Charly beobachtete sie, während Sol bereits am

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