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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Feuerherz war der Ärger nicht entgangen, der in seinen Augen aufblitzte. »Danke, Blaustern«, miaute er.
    »Dein verloren gegangener Freund ist wieder da«, grollte Tigerkralle, ohne den Kopf zu wenden.
    Feuerherz wirbelte herum und sah Graustreif hinter der Kinderstube auftauchen. »Wahrscheinlich wollte er nur ein wenig Ruhe und Frieden finden. Er hat immer noch Fieber, und es ist sicher nicht leicht, den ganzen Tag im Lager eingesperrt zu sein.«
    »Leicht oder nicht, er sollte sich darauf konzentrieren, gesund zu werden«, fauchte Tigerkralle. »Die Blattleere ist nicht die Zeit für Krankheiten im Lager. Mausefell hat heute Morgen auf der Patrouille gehustet. Ich hoffe nur, der SternenClan bewahrt uns dieses Jahr vor dem Grünen Husten. Im letzten haben wir fünf Junge dadurch verloren.«
    Blaustern nickte ernst. »Wir wollen beten, dass die Blattleere dieses Jahr nicht so lang und hart wird. Sie ist für die Clans immer eine schwere Zeit.« Einen Augenblick lang schaute sie nachdenklich vor sich hin und sagte dann zu Feuerherz: »Nimm diesen Buchfinken und iss ihn zusammen mit Graustreif. Er wird wissen wollen, wie sein Schüler in der Beurteilung abgeschnitten hat.«
    »Danke, Blaustern«, miaute Feuerherz, packte den Vogel und sprang hinüber zu dem Brennnesselbusch, wo sein Freund mit einer großen Waldmaus lagerte. Er hatte bereits die Hälfte davon verspeist, als Feuerherz zu ihm trat. Vielleicht war seine Erkältung ja auf dem Wege der Besserung.
    Als er seinen Buchfinken neben dem Freund fallen ließ, nieste der.
    »Noch nicht besser?«, fragte er mitfühlend.
    »Nein«, erwiderte Graustreif mit vollem Mund. »Ich denke, ich muss noch eine Weile im Lager bleiben.«
    Feuerherz hatte den Eindruck, dass sein Freund viel fröhlicher klang als zuvor, doch er wollte seinen zunehmenden Verdacht, dass mit Graustreif etwas nicht stimmte, nicht zeigen.
    »Farnpfote hat sich heute wirklich gut gemacht in seiner Beurteilung«, berichtete er.
    »Tatsächlich?« Graustreif biss ein weiteres Stück von seiner Maus ab. »Das freut mich.«
    »Ja, er ist ein guter Jäger.« Feuerherz begann seinen Buchfinken zu verspeisen. »Graustreif«, sagte er nach längerem Schweigen, »hast du in den letzten Tagen eigentlich das Lager verlassen?«
    Der hörte auf zu kauen. »Warum fragst du?«
    Der Freund zuckte verlegen mit dem Schwanz. »Nun, du warst nicht hier, als ich von der Patrouille letzte Nacht zurückgekommen bin, und Tigerkralle sagte, dass er dich heute seit Sonnenhoch nicht gesehen hat.«
    »Tigerkralle?« Graustreif klang beunruhigt.
    »Ich habe ihm gesagt, dass du wahrscheinlich auf der Suche nach etwas Ruhe bist oder bei Gelbzahn«, berichtete Feuerherz. Er biss in den Buchfinken. »Warst du das?«, fragte er durch sein Maul voller Federn und hoffte verzweifelt, dass der Freund Ja sagen würde, um so den Verdacht zu zerstreuen, er könnte vor ihm ein Geheimnis haben.
    Aber Graustreif ging nicht auf seine Frage ein. »Danke, dass du mich gedeckt hast«, murmelte er und kaute weiter.
    Feuerherz stellte keine Fragen mehr, obwohl er vor Neugier brannte.
    Als Graustreif aufstand und verkündete, dass er jetzt in den Bau gehen würde, hatte Feuerherz nichts weiter erfahren. Noch immer wusste er nicht, was den anderen beschäftigte.
    »Tu das. Ich glaube, ich bleibe noch etwas hier.« Er rollte sich auf den Rücken, streckte sich ausgiebig, wobei er mit den Krallen über den Boden fuhr. Dann blieb er eine Weile rücklings liegen und dachte nach. Dem Geruch nach zu urteilen, hatte sich Graustreif vor Kurzem gründlich gewaschen. Versuchte er, irgendeinen Duft zu verbergen?
    Ihm war klar, sein Freund hatte mehr oder weniger zugegeben, dass er das Lager verlassen hatte. Aber wohin mochte er gegangen sein, dass er es ihm nicht sagen konnte oder wollte? Plötzlich prickelten seine Pfoten – was war mit seinen eigenen Besuchen bei Prinzessin, und die ausgerechnet im Territorium der Zweibeiner? Auch er hatte sich, bevor er zum Lager zurückkehrte, immer gründlich gewaschen und auch er hatte die Unternehmungen seinem Freund gegenüber nie erwähnt.
    Feuerherz drehte sich um und setzte sich auf. Etwas hatte sich unter seinen Krallen verfangen. Er hob die Pfote und zog es mit den Zähnen heraus. Es war ein Weidenkätzchen, alt und verschrumpelt, aber eindeutig ein Kätzchen. Was hatte das hier zu suchen? In dem Teil des Waldes, der dem DonnerClan gehörte, wuchsen keine Weidenbäume – genau genommen wuchsen die einzigen Weiden

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