Warrior Cats 2. Feuer und Eis
am Fluss, im Territorium des FlussClans. Feuerherz hielt die Luft an, als sein Herz zu hämmern begann. War dies vielleicht aus Graustreifs Fell gefallen?
Er kroch in den Bau der Krieger. Graustreif schlief bereits. Feuerherz lag wach neben ihm und fragte sich, ob sein Freund wirklich dumm genug gewesen war, zum FlussClan-Territorium zurückzugehen. Der Blick in Leopardenfells Augen nach Weißkralles Tod hatte gezeigt, dass da noch eine Rechnung zu begleichen war. Ihn schauderte, als er beschloss, herauszufinden, wo genau Graustreif hinging und warum.
Als Feuerherz aufwachte, war der Bau feucht und kühl. Ein Schnuppern in die Luft verriet ihm, dass Regen in der Luft lag. Er schob sich nach draußen und gähnte. Er hatte nicht gut geschlafen, weil er sich wegen Graustreif Sorgen machte. Sogar jetzt sandte ihm der Gedanke, dass sein Freund sich allein im Territorium des FlussClans aufhalten könnte, einen Schauder über den Rücken.
»Kalt, was?« Sturmwinds Stimme ließ ihn zusammenfahren, sein Schwanz zuckte. Er blickte über die Schulter. Der magere gestreifte Krieger wollte gerade den Bau verlassen.
»Ähm, ja«, stimmte Feuerherz zu.
»Ist was?«, fragte Sturmwind. »Hast hoffentlich nicht die Erkältung deines Freundes eingefangen, oder? Mausefell läuft heute Morgen die Nase und Langschweif und Wieselpfote haben gestern während des ganzen Trainings geniest.«
Feuerherz schüttelte den Kopf. »Mir geht’s gut. Bin nur müde nach der Beurteilung gestern.«
»Blaustern hat sich das schon gedacht. Deshalb hat sie mich gebeten, dir heute beim Unterricht von Rußpfote und Farnpfote zu helfen. Ist dir das recht?«
»Ja, danke.«
»Also gut, geht in Ordnung. Ich treffe euch dann in der Sandkuhle, wenn ich gegessen habe. Wenn Wieselpfote eine richtige Erkältung bekommt, haben wir das Gelände ganz für uns. Hast du Hunger?« Feuerherz schüttelte den Kopf, und Sturmwind trottete los, um sich was vom Rest der gestrigen Frischbeute zu holen.
Feuerherz begab sich direkt zur Sandkuhle und wartete auf die drei anderen. Seine Gedanken waren nicht bei der Ausbildung, vielmehr grübelte er immer noch über Graustreif nach. Er war überzeugt, sein Freund würde heute wieder aus dem Lager schlüpfen.
Ein regenschwerer Wind kam auf und bewegte die blattlosen Äste über der Kuhle, wo Rußpfote und Farnpfote, gefolgt von Sturmwind, auftauchten.
Rußpfote kam die Senke herabgeschossen und fragte: »Was machen wir heute?« Feuerherz starrte sie ausdruckslos an. Dazu hatte er sich noch gar nichts überlegt.
»Jagen?«, miaute hoffnungsvoll Farnpfote, der hinter seiner Schwester hertrottete.
Nun gesellte sich auch Sturmwind zu ihnen. »Wie wär’s, wenn wir Anschleichtechniken üben?«, schlug er vor.
»Gute Idee«, stimmte Feuerherz schnell zu.
»Nicht wieder die alte Kaninchen-hört-dich-Maus-fühlt-dich-Lektion!«, jammerte Rußpfote.
Sturmwind brachte sie mit einem Blick zum Schweigen und wandte sich an Feuerherz.
Der riss sich zusammen, als Sturmwind ihn erwartungsvoll ansah. »Ähm, ich zeige euch zunächst einmal die beste Methode, sich an ein Kaninchen anzuschleichen«, stammelte er. Dann ließ er sich in eine kauernde Position fallen und bewegte sich schnell und leicht vorwärts, bis er den Rand der Kuhle erreicht hatte.
Als er aufstand, bemerkte er, dass die drei Katzen ihn skeptisch anstarrten.
»Bist du dir sicher, dass man so ein Kaninchen überlisten kann?«, fragte Rußpfote mit zuckenden Schnurrhaaren.
Einen Augenblick lang sah Feuerherz sie verwirrt an, bis ihm bewusst wurde, dass er gerade die beste Methode, sich an Vögel anzuschleichen, vorgeführt hatte. Ein Kaninchen hätte auf drei Fuchslängen das leise Rascheln seines Fells im Gras gehört. Verlegen blickte Feuerherz zu Sturmwind hinüber.
Der gescheckte Krieger runzelte die Stirn. »Wie wär’s, wenn ich euch zeige, wie man sich an eine Spitzmaus heranpirscht?« Rußpfote wandte ihre strahlenden Augen nun Sturmwind zu.
Zu Sonnenhoch hatte Feuerherz immer noch Schwierigkeiten, sich auf das Training zu konzentrieren. Er stellte sich vor, wie Graustreif sich aus dem Lager schlich, und wäre ihm gern gefolgt. Schließlich gewann seine Unruhe die Oberhand. Er ging zu Sturmwind und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich habe Bauchschmerzen. Könntest du das Training für den Rest des Tages übernehmen? Ich gehe zu Gelbzahn, vielleicht hat sie ein Mittel für mich.«
»Ich habe schon gemerkt, dass du nicht ganz bei der Sache bist«, antwortete
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