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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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offen.«
    »Kann ich mit?«, platzte Feuerherz heraus. Obwohl ihm der Gedanke schwer auf der Seele lag, den hungrigen FlussClan zu überfallen, bedeutete das immerhin, dass Graustreif keine Wahl zu treffen hatte.
    »Danke, Feuerherz. Du kannst dich dem Stoßtrupp anschließen.« Blaustern war offensichtlich erfreut über den Eifer ihres ehemaligen Schülers. Tigerkralle wirkte nicht so glücklich. Er kniff die Augen zusammen und betrachtete ihn mit unverhohlenem Misstrauen.
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, rief die Anführerin. »Ich kann auch schon die warmen Winde riechen. Tigerkralle wird euch auf dem Marsch alles erklären. Zieht nun los!«
    Dunkelstreif, Langschweif und Glanzfell eilten hinter Tigerkralle her. Feuerherz folgte ihnen durch den Ginstertunnel, die Schlucht hinauf und auf das Territorium des FlussClans zu.
    Sie stürmten an den Sonnenfelsen vorbei und erreichten die feindliche Grenze, als die niedrig stehende Sonne sich auf den Wald zu senken begann. Feuerherz prüfte die Luft – Graustreif und Glanzfell hatten recht gehabt. Auch er konnte wärmere Winde riechen und Regenwolken schoben sich bereits über die Baumwipfel.
    Sie rasten den Hang hinab zum Fluss und Feuerherz war bedrückt. Die verzweifelte Geschichte, die Silberfluss ihm erzählt hatte, klang ihm noch in den Ohren, und er bemühte sich, sein Mitleid beiseitezuschieben.
    Sie tauchten aus dem Farn auf und rutschten am Flussufer zu einem abrupten Halt. Der Anblick, der sie erwartete, ließ Feuerherz erleichtert aufatmen. Die glänzende Eisfläche, die er vorher mit Sandpfote gesehen hatte, hatte sich aufgelöst in einen strömenden Fluss aus kaltem, schwarzem Wasser.

20. Kapitel

    Tigerkralle drehte sich zu seinen Kriegern um und seine hellen Augen blitzten enttäuscht.
    »Wir müssen warten«, knurrte er.
    Der Trupp machte kehrt und trottete nach Hause. Feuerherz sandte ein stilles Dankgebet zum SternenClan, aber in der Kehle hatte er einen bitteren Nachgeschmack. Nun würde er nie wissen, ob er bei dem Angriff wirklich mitgemacht hätte. Nicht nur Graustreif traute er nicht, er traute nicht einmal sich selber.
    Auf dem ganzen Heimweg bewahrte er Schweigen. Immer wieder sah er, wie Tigerkralle über seine massigen Schultern zu ihm zurückblickte. Es war ein langsamer Marsch. Das Licht des kurzen Blattleere-Tages schwand, als sie schließlich den oberen Rand der Schlucht erreichten. Feuerherz ließ die anderen Katzen vor ihm hinabsteigen. Als er dann schließlich durch den Ginstertunnel trottete, erklärte Tigerkralle bereits dem enttäuschten Clan, dass das Eis auf dem Fluss inzwischen getaut war.
    Feuerherz ging am Rand der Lichtung entlang und suchte Graustreif. Er musste wissen, ob sein Freund sich aus dem Lager geschlichen hatte. Unwillkürlich schlug er die Richtung zur Kinderstube ein.
    Als er sich dem Gewirr von Brombeerranken näherte, hörte er ein vertrautes Miauen: »Feuerherz!«
    Ein Hoffnungsfunke glimmte auf. Vielleicht war ihm der graue Krieger ja tatsächlich dankbar dafür, dass er sich angeboten hatte, den letzten Platz in der Überfalltruppe zu übernehmen? Er folgte der Stimme in den Schatten hinter der Kinderstube und miaute leise ins Dämmerlicht, konnte seinen Freund aber nirgendwo sehen. Plötzlich krachte etwas mit aller Kraft in seine Seite. Mit aufs Äußerste gespannten Sinnen wirbelte er herum und erblickte Graustreifs Silhouette mit gesträubtem Fell in der Düsternis.
    Erneut stürzte sich Graustreif auf ihn. Feuerherz konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken, als der graue Kater weit ausholte und ihm mit der Pfote einen Schlag aufs Ohr versetzen wollte.
    »Was soll das?«, stotterte er.
    Graustreif legte die Ohren an und fauchte: »Du hast mir nicht getraut! Du hast geglaubt, ich würde den DonnerClan verraten!« Ein erneuter Schwinger traf Feuerherz am Ohr.
    Schmerz und Wut schossen ihm durch den Kopf. »Ich wollte nur nicht, dass du eine Wahl treffen musst!«, fauchte er. »Es stimmt allerdings, dass ich mir nicht sicher bin, wem deine Treue zurzeit gilt.«
    Graustreif flog auf ihn zu und stieß ihn um. Die beiden Kater kämpften mit ausgefahrenen Krallen.
    »Ich treffe meine eigenen Entscheidungen«, knurrte Graustreif wütend.
    Feuerherz kämpfte sich frei und sprang ihm auf den Rücken. »Ich habe versucht, dich zu schützen.«
    »Ich brauchte keinen Schutz!«
    Blind vor Wut grub Feuerherz die Krallen in Graustreifs Pelz, aber der warf ihn auf den Rücken und zusammen rollten sie hinter der

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