Warrior Cats 2. Feuer und Eis
Kinderstube hervor.
Die Katzen auf der Lichtung sprangen beiseite, als die beiden jungen Krieger in sie hineinpolterten. Feuerherz jaulte vor Wut, als Graustreif ihn ins Vorderbein biss. Er stieß mit einer Kralle nach oben und zog sie ihm oberhalb des Auges durch die Haut. Graustreif rächte sich, indem er nach unten fuhr und seine Zähne in das Hinterbein des Freundes schlug.
»Hört sofort auf!«
Blausterns strenger Ruf ließ die beiden Krieger erstarren. Feuerherz lockerte seinen Griff und humpelte zur Seite. Graustreif trat mit gesträubtem Fell zurück. Aus dem Augenwinkel sah Feuerherz, wie Tigerkralle mit kaum unterdrücktem Vergnügen höhnisch grinste, die Lippe gekräuselt, sodass seine Zähne zu sehen waren.
»Feuerherz, ich möchte dich in meinem Bau sehen – sofort!«, knurrte die Anführerin. Ihre blauen Augen sprühten Blitze. »Graustreif, geh in dein Nest und bleibe dort!«
Der Rest des Clans verschwand in den Schatten. Feuerherz humpelte erschöpft und verwirrt hinter Blaustern in ihren Bau, die Augen zu Boden gesenkt.
Die Anführerin setzte sich auf den sandigen Boden und starrte ihn einen Augenblick ungläubig an. Dann miaute sie ärgerlich: »Worum ging es da?«
Der junge Krieger schüttelte den Kopf. So wütend er auch war, das Geheimnis seines Freunds konnte und wollte er nicht verraten.
Blaustern schloss die Augen und holte tief Luft. »Ich verstehe, dass die Gefühle im Lager jetzt aufgeladen sind, aber ich hatte nie erwartet, dich und Graustreif miteinander kämpfen zu sehen. Bist du verletzt?«
Sein Ohr und sein Hinterbein schmerzten, aber er zuckte nur die Schultern und murmelte: »Nein.«
»Wirst du mir nun sagen, worum es ging?«
Mit festem Blick sah er sie an. »Blaustern, es tut mir leid. Ich kann es nicht erklären.« So viel ist wenigstens wahr , dachte er.
»Gut«, miaute sie schließlich. »Ihr zwei müsst das allein lösen. Der Clan macht eine schwierige Zeit durch und ich werde solche Kämpfe im Lager nicht dulden. Hast du mich verstanden?«
»Ja«, antwortete er. »Darf ich jetzt gehen?«
Blaustern nickte und Feuerherz wandte sich um und schlich aus ihrem Bau. Er wusste, dass er seine alte Mentorin enttäuscht hatte. Aber es gab keine Möglichkeit, sich ihr anzuvertrauen. Das letzte Mal, als er das mit Rabenpfotes Vorwurf gegen Tigerkralle versucht hatte, wollte sie ihm nicht glauben. Und wenn er sich ihr jetzt anvertraute und sie ihm diesmal glaubte, dann hätte er seinen besten Freund verraten.
Krank vor Kummer kroch er über die Lichtung und in den Bau der Krieger. Er legte sich in sein Nest neben Graustreif und rollte sich fest zu einer Kugel zusammen. So lag er unbeweglich, spürte den angespannten Körper seines Freundes neben sich, bis ihn schließlich der Schlaf überwältigte.
Am nächsten Morgen erwachte Feuerherz früh. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Über die leere Lichtung trottete er zu Gelbzahns Bau. Er wollte nach Rußpfote sehen.
Die Heilerin schlief noch zusammengerollt neben Buntgesichts kranken Jungen, die sich mit geschlossenen Augen hin- und herwarfen. Gelbzahn schnarchte laut. Er wollte sie nicht wecken, daher kroch er zu Rußpfotes Nest hinüber und blickte hinein.
Auch die kleine graue Kätzin schlief. Das Blut war von ihrem Fell gewaschen worden. Er fragte sich, ob sie sich selbst gereinigt oder ob Gelbzahn das getan hatte. Er kauerte sich neben Rußpfote hin und beobachtete ihren Atem. Es lag etwas Beruhigendes in der Art, wie ihre Flanken sich hoben und senkten. Sie wirkte so viel friedlicher als bei seinem letzten Besuch.
Er blieb bei ihr, bis das Licht der Morgendämmerung durch die Farnwedel sickerte, und er hörte, wie sich der Clan langsam rührte. Er sprang auf die Pfoten, lehnte sich über Rußpfotes Nest und berührte ihre Seite sanft mit der Nase.
Als er sich zum Gehen wandte, streckte sich Gelbzahn und öffnete die Augen. »Feuerherz?«
»Ich wollte nach Rußpfote schauen«, flüsterte er.
»Sie macht sich gut«, miaute die Heilerin und richtete sich auf.
»Danke, Gelbzahn.« In seinen Augen lag Erleichterung.
Auf der Lichtung redete Tigerkralle mit einer Gruppe Krieger und Schüler, als er Feuerherz erblickte. »Nett, dass du dich zeigst«, knurrte er. »Auch Graustreif hat sich uns gerade angeschlossen. Er hatte eine Unterredung mit Blaustern.«
Feuerherz blickte seinen Freund an, aber der starrte zu Boden. Die anderen Krieger warteten schweigend, bis Feuerherz zu ihnen geeilt war und sich neben Sandpfote
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