Warrior Cats 2. Feuer und Eis
»Wir sollten nicht untereinander kämpfen, vor allem nicht während der Blattleere. Vielmehr sollten wir uns darum bemühen, die Sicherheit für unsere Clans zu bewahren!« Ihre Stimme hallte in dem ängstlichen Schweigen nach. »Wir müssen auf den SternenClan hören!«
24. Kapitel
Riesenstern, eine dunkle Silhouette oben auf dem Großfelsen, erhob seine Stimme: »Die Versammlung ist beendet – nach dem Willen des SternenClans!« Die Menge murmelte zustimmend. Die Luft war voller Angst und Feindseligkeit.
»Kommt, DonnerClan!« Blaustern war kaum zu erkennen, als sie vom Großfelsen herabsprang und zum Rand der Lichtung aufbrach. Feuerherz drängte sich zwischen den anderen Katzen hindurch und eilte ihr nach. Dabei folgte er den massigen Umrissen von Tigerkralle, der neben seiner Anführerin ging, und den fahlgrauen Gestalten der anderen DonnerClan-Katzen. Keiner sagte etwas. Mit ernsten Mienen schritten sie den Hang hinauf und in Richtung ihres Lagers.
Feuerherz blickte über die Schulter zurück. Auch die anderen Clans verzogen sich, und als er oben ankam, war das Baumgeviert bereits verlassen.
Der DonnerClan rannte schweigend durch den Wald auf dem vertrauten, mit Gerüchen markierten Pfad. Feuerherz entdeckte Graustreif am Ende der Gruppe und verlangsamte sein Tempo. Vielleicht war sein Freund jetzt eher bereit, über Silberfluss zu sprechen, nachdem klar war, welch angespannte Lage zwischen den Clans herrschte. Sein Geruch war im Territorium des FlussClans entdeckt worden. Mit seinen geheimen Treffen brachte er sich und den DonnerClan in Gefahr!
Feuerherz suchte noch nach den richtigen Worten, aber Graustreif kam ihm zuvor: »Ich weiß, was du sagen willst. Und ich werde nicht aufhören, sie zu sehen!«
»Du bist ein Narr mit Mäuseverstand!«, zischte Feuerherz ihn an. »Sie werden bald herausbekommen, dass du es bist. Blaustern wird es erraten oder irgendeine Katze des FlussClans wird deinen Geruch erkennen. Tigerkralle hat vermutlich schon einen Verdacht!«
Der graue Krieger warf seinem Freund einen ängstlichen Blick zu. »Glaubst du das wirklich?«
»Ich weiß es nicht«, gab er zu und war erleichtert, aus der Stimme seines Freundes wenigstens einen leicht ängstlichen Ton herauszuhören. Bisher hatte sich Graustreif so verhalten, als würde ihn das alles gar nicht betreffen. »Aber wenn Tigerkralle erst mal anfängt, darüber nachzudenken …«
»Ist ja schon gut!«, fauchte der graue Kater, dann schwieg er einen Augenblick lang. »Und wenn ich verspreche, dass wir uns nur beim Baumgeviert treffen? Dort kann man unseren Geruch nur schwer entdecken und ich muss nicht das Territorium des FlussClans betreten. Lässt du mich dann in Ruhe?«
Feuerherz wurde das Herz schwer. Graustreif würde Silberfluss nicht so leicht aufgeben. Doch er nickte. Das wäre immerhin besser, als jedes Mal in feindlichem Gelände herumzuschleichen.
»Zufrieden?« Graustreifs Augen funkelten in dem dämmrigen Licht, aber seine Stimme zitterte. Feuerherz verspürte Bedauern wegen ihrer verlorenen Freundschaft und doch auch Mitgefühl für den grauen Krieger. Er streckte den Kopf vor und wollte Graustreifs Flanke streicheln, aber der rannte schon davon und ließ ihn am Ende der Gruppe allein.
Obwohl der Marsch die Katzen ermüdet hatte, berief Blaustern eine Versammlung ein, sobald sie im Lager angekommen waren. Die meisten Mitglieder des Clans waren sowieso noch wach. Die Große Versammlung war kürzer gewesen als gewöhnlich, und als der Mond plötzlich hinter Wolken verschwand, hatte das auch die Katzen im Lager beunruhigt.
Während sich die Anführerin und ihr Stellvertreter auf dem Hochstein niederließen, eilte Feuerherz zur Kinderstube hinüber. Er wollte wissen, wie es Wolkenjunge ging. Er streckte den Kopf durch den Eingang, drinnen war es pechschwarz und warm.
»Hallo, Feuerherz«, flüsterte Buntgesicht, ein schwacher Schatten, der sich in der Dunkelheit bewegte. »Wolkenjunge geht es viel besser. Gelbzahn hat ihm Frauenminze gegeben. Es war nur eine Erkältung.« Die Königin klang erleichtert. »Was ist auf der Großen Versammlung passiert?«
»Der SternenClan hat Wolken geschickt, die den Mond bedeckt haben. Blaustern hat ein Treffen einberufen. Kannst du kommen?«
Er hörte, wie Buntgesicht an ihren Jungen schnüffelte. »Ja, ich komme«, antwortete sie schließlich. »Die Kleinen werden jetzt eine Weile fest schlafen.«
Die beiden gesellten sich zu den Katzen, die sich auf der Lichtung
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