Warrior Cats 2. Feuer und Eis
versammelten. Er spürte eine leise Berührung an seiner Flanke – Rußpfote blickte mit großen, besorgten Augen zu ihm auf.
Blaustern hatte bereits begonnen: »Die größte Bedrohung scheint vom FlussClan und vom SchattenClan auszugehen. Wir müssen die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass die beiden Clans sich gegen uns zusammengeschlossen haben.«
Schockiertes Miauen breitete sich aus.
»Glaubst du das wirklich?«, krächzte Gelbzahn. »Der FlussClan hat die besten Beutequellen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die mit dem SchattenClan teilen wollen.«
Feuerherz dachte daran, was Silberfluss ihm über den Hunger erzählt hatte, der nach dem Eindringen der Zweibeiner im FlussClan herrschte. Er hielt jedoch den Mund aus Angst, Blaustern könnte fragen, woher er diese Information hatte.
»Sie haben es jedenfalls nicht bestritten«, machte Tigerkralle deutlich.
Die Anführerin nickte. »Was immer auch die Wahrheit ist, wir müssen in voller Alarmbereitschaft sein. Von heute Nacht an wird jede Patrouille aus vier Katzen bestehen, wenigstens drei davon Krieger. Die Patrouillen werden häufiger sein, zwei jede Nacht und eine am Tag zusätzlich zu denen in der Morgen- und Abenddämmerung. Wir müssen den Angriffen des Fluss- und des SchattenClans auf unser Territorium ein Ende bereiten. Und da sie unsere Worte missachten, müssen wir zum Kampf bereit sein.«
Jaulend gab der DonnerClan seine Zustimmung. Auch Feuerherz schloss sich dem an, obwohl er sich Sorgen machte, was diese offene Feindschaft für Graustreif bedeuten könnte. Er blickte sich unter den Katzen um und sah nur glänzende Augen – außer denen von Graustreif. Der saß mit gesenktem Kopf im Schatten am Rand der Lichtung.
Als der Lärm verklungen war, sprach Blaustern erneut: »Die erste Patrouille wird vor der Morgendämmerung aufbrechen.« Dann sprang sie vom Hochstein hinab. Tigerkralle folgte ihr und der übrige Clan zerstreute sich ängstlich murmelnd zu kleineren Gruppen.
Feuerherz trottete allein zum Bau der Krieger. Er schlüpfte in sein Nest, knetete das Moos mit den Pfoten und machte es sich bequem. Eine Eule rief vom oberen Rand der Schlucht. Er wusste, dass er nicht gleich einschlafen könnte. In seinem Kopf wirbelten die Vorwürfe herum, die auf der Großen Versammlung erhoben worden waren. Er verstand die Wut des FlussClans. Sie hatten den Geruch von DonnerClan-Katzen auf ihrem Territorium entdeckt, und sie litten unter Hunger, da der Einbruch der Zweibeiner ihre Beute verringert hatte.
Aber wie stand es mit dem SchattenClan? Der war jetzt sogar kleiner, nachdem ihnen der DonnerClan geholfen hatte, ihren ehemaligen tyrannischen Anführer und seine Kumpane zu vertreiben. Braunstern hatte sogar zugegeben, dass er Kampfstern, seinen eigenen Vater, getötet hatte, um Clan-Anführer zu werden. Nach Braunsterns Verschwinden hatte man den SchattenClan in Ruhe gelassen, damit er sich von der blutigen Herrschaft erholen konnte. Der Clan hatte also nun weniger Mäuler zu füttern und daher keinen Bedarf, die DonnerClan-Jagdgründe oder die des WindClans zu plündern.
Während Feuerherz diesen Gedanken nachhing, schoben sich Weißpelz und Dunkelstreif in den Bau hinein. Auf dem Weg zu seinem Nest, blieb der weiße Krieger neben Feuerherz stehen.
»Bei Sonnenhoch wirst du dich zusammen mit Sandpfote und Mausefell meiner Patrouille anschließen«, ordnete er an.
»Geht in Ordnung, Weißpelz«, sagte Feuerherz, bevor er sein Kinn auf die Pfoten legte. Er musste etwas schlafen – sein Clan brauchte ihn fit und kampfbereit.
Die Wolken, die den Mond bedeckt hatten, waren am nächsten Morgen abgezogen. Feuerherz genoss die schwache Sonnenwärme auf seinem Rücken, als er sich auf der Lichtung wusch. Ihm gegenüber sprang Wolkenjunge strahlend und glücklich aus der Kinderstube heraus.
Feuerherz dankte dem SternenClan, dass der kleine Kater sich so schnell erholt hatte. Sandpfote hatte recht gehabt mit der Widerstandskraft des Jungen.
»Hallo, Wolkenjunge«, miaute er. »Fühlst du dich besser?«
»Ja, ja«, quiekte der Kleine. Er drehte sich im Kreis, schnappte mit seinen winzigen Zähnen nach seinem Schwanz. Eine kleine Kugel aus Moos, die an seinem Fell gehangen hatte, fiel ab und rollte über den Boden. Er sprang sie an und warf sie mit den Pfoten in die Luft. Feuerherz stieß sie zu dem kleinen Kater zurück und Wolkenjunge sprang hoch und fing sie mit den Zähnen.
»Gut gemacht!« Feuerherz war beeindruckt. Mit einer Pfote
Weitere Kostenlose Bücher