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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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schmecken. Das Eichhörnchen wurde zu einer grauen Kätzin. Löwenglut sah auf Heidepfotes toten Körper hinab, deren Blut an seinen Pfoten klebte.
    »Nein … o nein«, flüsterte er.
    Seit ihn Häherpfote vor zwei Sonnenaufgängen gebeten hatte, beim WindClan Katzenminze zu holen, hatte Löwenglut mit seinen Schuldgefühlen gekämpft. Aber er konnte es nicht tun. Zu sehr fürchtete er, dass sein Traum in Erfüllung gehen und er Heidepfote am Ende tatsächlich töten könnte.
    Zitternd sah er die entsetzliche Vision vom Tod der Katze, die er einmal geliebt hatte, vor sich. Wieder einmal wünschte er sich, er wäre ein ganz normaler Krieger ohne jene Kräfte, die ihn mehr und mehr ängstigten, weil sie immer mächtiger wurden.
    Wenn ich Häherpfote nur erzählen könnte, wie ich mich fühle … Aber er durfte seine Schwäche vor seinem Bruder nicht zeigen, denn Häherpfote verließ sich darauf, dass er seinen Teil der Prophezeiung erfüllte. Er allein wusste, dass er nicht riskieren durfte, ins WindClan-Territorium einzudringen, und schon gar nicht durch einen der Tunnels. Heidepfote hatte ihn verraten. Löwenglut würde ihre Geschichte nur allzu gern glauben, dass die Jungen das Geheimnis der Tunnels ausgeplaudert hätten, aber sicher sein konnte er sich nicht. Heidepfote war jetzt seine Feindin, weil er sich voll und ganz dem DonnerClan verpflichtet hatte. Warum sollte er einer Katze aus einem fremden Clan trauen? Er würde Heidepfote niemals vergeben, aber ihr Blut an seinen Pfoten wollte er trotz allem nicht.
    Löwenglut richtete sich mit seiner Beute im Maul auf. Vom Bach an der WindClan-Grenze näherte sich Aschenpelz durch den Farn, er trug ein paar Wühler an den Schwänzen. Spinnenbein folgte ihm mit einer Maus.
    »Gut gemacht.« Aschenpelz nickte Löwenglut zu und ließ seine Beute fallen. »Hast du Ampferschweif gesehen? Mehr, als wir gefangen haben, konnten wir nicht tragen.«
    »Hier bin ich.« Ampferschweif zerrte ein Kaninchen durch das Unterholz, das fast so groß war wie sie selbst. »Uff!« Sie ließ ihre Beute fallen und spuckte einen Fellfetzen aus. »Das hier kann jemand anders nach Hause tragen.«
    Auf dem Rückweg zum Felsenkessel geisterten Löwenglut wieder die Sorgen durch den Kopf. Blattfall war bis jetzt mild gewesen, und die Beute war gut gelaufen, aber sie hatten nicht genug Krieger, die fit genug zum Jagen waren. Heute Morgen beim Verlassen des Lagers hatte er Lichtherz husten gehört und gesehen, wie Honigfarn zum Bau der Heilerin gelaufen war. Wie lange noch, bis so viele Katzen krank sind, dass nicht mehr genug übrig bleiben, um sie zu versorgen?
    Der Frischbeutehaufen war schrecklich klein, als Löwenglut seine Beute darauf ablegte.
    »Wir werden uns gleich noch einmal aufmachen«, verkündete Aschenpelz. »Aber vorher sollten wir alle etwas essen, damit wir bei Kräften bleiben.«
    »Ich brauche nichts«, miaute Ampferschweif. »Eine der kranken Katzen kann meinen Anteil haben.«
    Aschenpelz tappte zu ihr. »Du wirst essen. Was soll es deinem Clan nützen, wenn du auch noch krank wirst?«
    Ampferschweif funkelte ihn einen Herzschlag lang an, dann senkte sie den Blick. »Gut. Wahrscheinlich hast du recht.« Löwenglut fiel aber auf, dass sie sich die kleinste Maus vom Haufen nahm.
    Er verschlang gerade eine Wühlmaus, als er Häherpfote aus dem Kriegerbau auftauchen sah. Schnell schluckte er den letzten Bissen hinunter und sprang zu ihm.
    »Wie geht es Lichtherz?«, fragte er. »Ich habe sie heute Morgen husten gehört. Und Honigfarn war zu euch unterwegs.«
    »Als ob dir das was ausmachen würde!«, fauchte Häherpfote ihn an.
    »Natürlich macht es mir was aus!« Schuldgefühle und Empörung kämpften in Löwenglut gegeneinander an. Es gibt einen guten Grund, warum ich nicht zum WindClan gehen will!
    »Sie haben beide Grünen Husten«, miaute Häherpfote barsch. »Wolkenschweif auch. Ich habe ihnen verboten, ihre Nester zu verlassen. Wirst du jetzt endlich die Katzenminze holen?«
    »Ich kann nicht.« Löwenglut zuckte unter Häherpfotes zornigem Ton zusammen. Er wünschte, er könnte von seinen Träumen erzählen, damit Häherpfote verstand, warum es ihm unmöglich war, zum WindClan zu gehen. »Warum schickst du nicht einfach eine andere Katze?«, fragte er.
    »Das weißt du genau!«, fauchte Häherpfote, dem sich das Fell sträubte. »Du kennst dich in den Tunneln aus.«
    »Distelblatt auch«, widersprach Löwenglut. »Sie könnte genauso gut …«
    »Distelblatt!«, unterbrach

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