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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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es war.
    Ich sollte lieber versuchen, Beute zu jagen . Für die Reise werde ich Kraft brauchen. Wenigstens kann ich diesmal die Felsspalten sehen, über die ich springen muss!
    Bevor er am Rand der Lichtung angekommen war, wurde er von Singender Stein aufgehalten. »Schwinge des Hähers, ich muss dich sprechen.«
    Erstaunt folgte ihm Häherpfote in den Schatten der Bäume. Der dunkelgraue Tigerkater sah ihn mit seinen blauen Augen ernsthaft an. »Ich brauche deine Hilfe«, erklärte er. »Eine Katze wie dich, die im Traum Dinge sieht, hatten wir noch nie. Ist dir das schon häufiger passiert? Glaubst du, es wird sich wiederholen?«
    Häherpfote wusste nicht, was er antworten sollte. Die Wahrheit konnte er jedenfalls nicht sagen. Am Ende nickte er unbeholfen.
    Erleichterung trat in den Blick des neuen Anführers. »Das ist für uns alle neu. Mir ist klar, dass deine Träume vielleicht falsch sein könnten, aber ich bin bereit, dir zu vertrauen – ganz gleich, woher deine Träume kommen.«
    Wie ein Sonnenstrahl, der durch die Wolken bricht, traf Häherpfote die Erkenntnis. Jetzt wusste er, was die Katzen mehr als alles andere brauchten. Sie brauchten den SternenClan und dazu eine Heiler-Katze, die ihnen half, auf die Katzen zu hören, die vor ihnen hier gewesen waren.
    »Von euren … unseren Ahnen«, platzte er heraus. »Die Träume werden von unseren Ahnen gesandt.«
    Singender Stein sah ihn erstaunt an. »Meinst du Katzen, die gestorben sind?«
    Häherpfote nickte. »Sie führen uns, wenn wir bereit sind, auf sie zu hören. Sie … sie sprechen zu uns in unseren Träumen und senden uns Zeichen, die besondere Katzen lesen können.«
    Singender Stein machte große Augen, sein Nackenfell sträubte sich. »Du meinst, sie sprechen mit dir ?«
    »Ja, aber sie werden auch mit anderen Katzen sprechen – wenn sie bereit sind, sich anzuhören, was sie zu sagen haben.«
    Singender Stein legte den Kopf schief. »Wir haben uns immer gefragt, ob Katzen, die von uns gehen, uns dann noch hören und sehen können. Ich weiß, dass sich Gebrochener Schatten nichts sehnlicher wünscht als das.« Er zögerte, dann fuhr er fort: »Und du bist sicher, dass du nicht nur von deiner Mutter träumst?«
    »Ich weiß, dass es nicht so ist.«
    Die blauen Augen des neuen Anführers blickten durchdringender denn je. »Wenn wir die Steinberge finden, werde ich wissen, dass du recht hast.« Er wandte sich zum Gehen, sah sich dann aber noch einmal um. »Danke, Schwinge des Hähers.«
    Als er gegangen war, ließ sich Häherpfote zu Boden sinken, ihm schwirrte der Kopf. Habe ich mich gerade selbst zur ersten Heiler-Katze aller Zeiten ernannt? Er wusste noch nicht einmal, ob diese Katzen Ahnen von der Art des SternenClans oder des Stammes der ewigen Jagd hatten. Habe ich mir gerade eine unlösbare Aufgabe gestellt?
    Pfotenschritte näherten sich und rissen ihn aus seinen Gedanken. Er blickte auf und sah Halber Mond hinter dem nächsten Baum hervortreten, eine Wühlmaus baumelte in ihrem Maul, die sie vor ihm fallen ließ.
    »Hier«, miaute sie. »Ich weiß, dass deine Pfoten zum Jagen immer noch zu wund sind.« Als Häherpfote zögerte, schob sie die Beute mit einer Pfote näher. »Iss nur. Ich hatte schon eine.«
    »Danke.« Häherpfote machte sich hungrig über den Wühler her. »Du bist eine großartige Jägerin, Halber Mond«, nuschelte er mit vollem Maul.
    »Sieht so aus, als hätten wir eine lange Reise vor uns«, fuhr Halber Mond fort. »Glaubst du wirklich, dass es die Steinberge gibt, in denen wir uns niederlassen können?« Ihre großen, grünen Augen leuchteten im Zwielicht unter den Bäumen.
    Häherpfote schluckte. »Ja, ich verspreche dir, dass es sie gibt.«
    Halber Mond sah ihn noch einmal lange an, wieder mit ihrem überwältigend intensiven Blick. »Ich glaube dir«, miaute sie leise.
    Häherpfote teilte sich den Rest der Wühlmaus mit ihr und legte sich neben sie, den Schwanz mit ihrem verschlungen, um ein wenig zu dösen. Wenn er ihren süßen Duft einatmete, wurde sein Heimweh ein kleines bisschen erträglicher. Er fühlte sich ein wenig so, als würde er an diesen Ort – in diese Zeit – gehören.
    Eine Pfote stieß ihn in die Seite. Blinzelnd hob er den Kopf und blickte in das Gesicht von Säuselnder Wind. »Es ist Zeit«, miaute sie. Halber Mond war bereits auf den Pfoten. Häherpfote folgte ihr über die Lichtung zum Abhang. Die Sonne war untergegangen, nur ein paar scharlachrote Streifen beleuchteten noch den Himmel.

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