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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Gesicht peitschte. Dieser Ausflug war sinnlos. »Wir haben doch schon einen Riesenhaufen Ringelblumen im Bau.«
    Blattsee wurde langsamer, bis er sie eingeholt hatte. »Wenn es wirklich zu einem Kampf kommen sollte, müssen wir vorbereitet sein«, erklärte sie ihm. »Unsere erste Pflicht liegt darin, den Clan zu heilen.« Häherpfote spürte, dass sie auf eine Reaktion von ihm wartete. »Oder bist du anderer Meinung?« Ihre Stimme klang besorgt.
    Widerwillig ließ er sich auf die Unterhaltung ein. »Nein«, räumte er ein. »Aber was ist damit, dass wir Träume mit dem SternenClan teilen? Das gehört ebenfalls zu unseren Pflichten. Warum haben sie uns nicht davor gewarnt, dass ein Kampf bevorsteht?«
    »Der SternenClan verrät uns nicht immer, was passieren wird.«
    »Müssen wir immer nur abwarten, bis sie uns etwas sagen?« Frustriert sträubte Häherpfote sein Fell. »Wir können in unseren Träumen unter ihnen wandeln. Bestimmt könnten wir solche Ereignisse auch alleine herausfinden«
    »Zweifelst du an der Weisheit des SternenClans?«
    Häherpfote schluckte seine Antwort hinunter – dass er nicht begriff, warum das Totsein den SternenClan so weise machen sollte.
    »Eine Heiler-Katze hat weit mehr Aufgaben, als Träume mit dem SternenClan zu teilen«, fuhr Blattsee fort. »Du kennst zum Beispiel noch lange nicht jedes Kraut.« Sie blieb stehen und schnupperte. »Was ist das?«
    Häherpfote prüfte die Luft. Ein scharfer Hauch benetzte seine Zunge. Er beugte sich vor und spürte kleine, weiche Blätter. Feste Blütenknospen stießen an seine Nase.
    »Erkennst du es?«, fragte Blattsee wieder.
    »Mutterkraut«, miaute Häherpfote. »Gut gegen Schmerzen, vor allem Kopfweh.« Er wandte sich ab und fügte hinzu: »Aber man kann es noch nicht verwenden, weil die Blume erst in einem Mond blüht.«
    Warum behandelte sie ihn wie einen mäusehirnigen Dummkopf? Wie oft musste er sich noch beweisen?
    Ein weiterer Geruch erregte seine Aufmerksamkeit. Etwas Schmackhafteres als Mutterkraut. Er ließ sich ins Jagdkauern sinken. Das Gras vor ihm zitterte und er hörte ein leises Schnüffeln. Das Bild einer Wühlmaus erschien in seinem Kopf, so deutlich, als würde er träumen. Sie zitterte.
    Schnell wie ein Blitz hechtete Häherpfote mit ausgestreckten Pfoten durch das Gras. Die Wühlmaus rannte zur Seite, doch Häherpfote schnitt ihr sogleich den Fluchtweg ab und sie galoppierte ihm direkt in die Pfoten. Er krallte sie sich ohne Mühe und tötete sie mit einem kurzen Biss. Dann tappte er zu Blattsee zurück und ließ seinen Fang vor ihrer Nase baumeln.
    »Sehr gut«, miaute sie.
    Er warf ihr die Maus vor die Pfoten, plötzlich überwältigt von den Enttäuschungen des Morgens. »Glaubst du mir nun, dass ich keine Augen brauche, um zu sehen?«
    Er erwartete, dass Zorn von ihr aufblitzte und ein scharfer Tadel ihm in die Ohren stach. Stattdessen strich ihr Schwanz sanft wie ein Windhauch über seine Flanke. »Oh, Häherpfote«, seufzte sie. »Ich habe immer an dich geglaubt.«
    Gefühle brachen aus ihr hervor, rührselig und beklemmend, und füllten seinen Kopf wie eine klebrige Wolke. Verdutzt machte er sich davon und rannte zum Ufer hinab. Vor ihm plapperte der Bach, der aus dem Wald kam und in den See strömte. Hier hatte Mauspfote das Eichhörnchen verloren. Und hier hatte er den Stock gefunden. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sie schon so weit gekommen waren.
    Seine Pfoten kribbelten vor Aufregung.
    Der Stock.
    Er tastete sich am Ufer entlang und gab acht, nicht über einen Zweig zu stolpern oder über den Zweibeinerunrat, der am Seeufer angeschwemmt worden war. Ein großer Regentropfen landete zwischen seinen Schulterblättern. Er schüttelte ihn ab und duckte sich, als ein weiterer seine Nase traf. Dann roch er den Stock. Sein seltsamer Geruch rief wie ein Kätzchen, das nach seiner Mutter jammerte. Er eilte zu der Baumwurzel, wo er ihn versteckt hatte, und zog ihn hervor. Er wollte wieder mit den Pfoten darüberstreichen, die Narben in seiner glatten Oberfläche spüren. Seine Pfoten wurden warm, als sie das Holz berührten, und sein Herz war auf einmal voll wie ein wohlgefüllter Bauch.
    »Ist das der Stock, den du letztes Mal gefunden hast?« Blattsee hatte ihn eingeholt.
    Häherpfote nickte.
    »Warum interessierst du dich so dafür?«, fragte Blattsee verwundert.
    »Er scheint wichtig zu sein!« Häherpfote legte beide Pfoten auf das Holz, das glatt war und weich wie Spinnenseide. Ein sanftes Murmeln erfüllte

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