Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
mehr?«
Sturmpelz schnaubte verärgert. »Glaubst du, dass sämtliche Clan-Grenzen verschwinden, bloß weil wir gehen müssen? So wird das nicht sein.«
Das wütende Blitzen in Federschweifs Augen überraschte ihn. »Hast du schon vergessen, was Mitternacht gesagt hat?«, fauchte sie. »Die Clans werden nicht überleben, wenn es ihnen nicht gelingt, zusammenzuhalten.«
»Und hast du vergessen, was passiert, wenn Katzen aus verschiedenen Clans sich zusammentun?«, knurrte Sturmpelz. »Sieh dir unseren Vater an, wie er zwischen zwei Clans hin- und hergerissen wurde. Und du und ich, wir wären beinahe gestorben, weil wir HalbClan-Katzen sind! Tigerstern hätte uns umgebracht, wenn uns der DonnerClan nicht gerettet hätte.«
»Aber jetzt ist Tigerstern weg«, miaute Federschweif hartnäckig. »Eine Katze wie ihn wird es im Wald nie wieder geben. Und Mitternacht hat gesagt, dass sich alle Clans einen anderen Ort zum Leben suchen müssen. Alles wird anders werden.«
»Aber du und Krähenpfote …«
»Ich will nicht über mich und Krähenpfote sprechen.« Federschweifs Ärger legte sich. »Tut mir leid, Sturmpelz, aber das hier geht dich nichts an.«
Sturmpelz lag eine bissige Bemerkung auf der Zunge, doch dann musste er sich eingestehen, dass sie recht hatte. Verlegen strich er ihr mit der Schwanzspitze über die Schulter. »Ich mache mir doch nur Sorgen um dich, mehr nicht.«
Federschweif leckte ihm kurz übers Ohr. »Ich weiß. Aber das brauchst du nicht. Ehrlich.«
Obwohl er anderer Meinung war, sagte Sturmpelz nichts. Sie war seine Schwester, und er würde alles tun, um sie glücklich zu machen. Er wünschte sich, dass Krähenpfote sie ebenfalls glücklich machen könnte, wenn es das war, was Federschweif wirklich wollte. Und doch fiel es ihm schwer, sich vorzustellen, dass sämtliche Rivalitäten zwischen den Clans verschwinden würden, egal, was passierte.
Als die Katzen den Schutz des Gebüschs verließen, um ihre Reise fortzusetzen, war der Himmel dunkler geworden. Der Wind hatte sich gelegt, aber die Luft war eisig und über den Berggipfeln türmten sich Wolken und verdeckten die Sonne.
»Es wird Regen geben«, sagte Bernsteinpelz. »Das hat uns gerade noch gefehlt.«
»Dann sollten wir uns beeilen, solange wir es noch können«, miaute Brombeerkralle.
Sie machten sich auf den Weg den Geröllgraben hinauf, hielten sich dicht am Rand und nutzten die Sträucher, so gut es ging, als Deckung, falls der Adler zurückkehren sollte. Sturmpelz behielt den Himmel im Auge. Einmal entdeckte er einen winzigen Punkt, der gemächlich an der Bergflanke entlangschwebte, und wusste, dass der gefährliche Vogel noch nicht aufgegeben hatte.
Sie erreichten die Quelle des kleinen Bachlaufs, die aus einem Riss zwischen zwei Felsen hervorsprudelte, und nahmen einen letzten Schluck, bevor sie eilig weiterzogen. Sturmpelz ließ seinen Blick über den Hang vor sich schweifen, suchte nach vertrauten Hinweisen auf mögliche Nahrungsquellen oder Deckung, sah aber nichts außer leblosem, grauem Stein.
Das Tal wurde schmaler und die Vegetation spärlicher. Sturmpelz fühlte sich beunruhigend ungeschützt, aber der Adler kehrte nicht zurück. Als die Dämmerung eintrat, setzte ein feiner, kalter Nieselregen ein. Bald waren die Pelze der Katzen durchnässt und nirgendwo bot sich Schutz.
»Viel weiter können wir nicht«, verkündete Eichhornpfote laut. »Mir fallen die Pfoten ab.«
»Hier können wir nicht rasten«, knurrte Brombeerkralle verärgert. »Wir brauchen Schutz vor dem Regen.«
»Nein, Eichhornpfote hat recht«, widersprach Sturmpelz. »Wenn wir im Dunkeln weitergehen, riskieren wir abzustürzen.«
Brombeerkralles Nackenfell sträubte sich und er fixierte Sturmpelz mit einem funkelnden Blick. Sturmpelz hörte Federschweif hinter sich leise aufstöhnen. In wenigen Herzschlägen würden sie alle aufeinander losgehen. Sein wachsender Respekt vor dem DonnerClan-Krieger wollte einen Streit mit ihm unbedingt vermeiden, aber zulassen, dass Brombeerkralle sie alle weiterführte, bis sie in der Finsternis in einen Abgrund stürzten, konnte er auch nicht.
Dann sah er, wie sich Brombeerkralles Fell wieder anlegte. »Du hast recht, Sturmpelz«, sagte der Tigerkater und schien Sturmpelz’ Bedenken einzusehen. »Suchen wir Schutz unter dem Felsen da drüben. Das ist besser als nichts.«
Er lief voraus auf einen Felsüberhang zu, der nach einer Seite dem immer stärker werdenden Wind und Regen offen ausgesetzt war. Die Katzen
Weitere Kostenlose Bücher