Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
erstarrte vor Schreck, als er über sich einen riesigen Vogel entdeckte, der sich mit ausgefahrenen Krallen auf ihn stürzte.
Eine Katze jaulte seinen Namen. Sturmpelz rollte sich unter den Krallen und dem Schnabel weg, spürte den Wind der schlagenden Flügel, roch widerlichen Aasgeruch. Dann sah er Brombeerkralle und Federschweif fauchend und mit gesträubtem Pelz auf ihn zustürzen. Der Vogel schwenkte ab, Sturmpelz blieben wenige Herzschläge, um fortzutaumeln. Schon schlugen die Krallen in den Boden, Staubwolken wirbelten auf. Der Vogel stieß einen frustrierten Schrei aus und erhob sich mit kräftigen Flügelschlägen wieder in die Lüfte. Die drei Katzen brachten sich unter einem Strauch in Sicherheit, wo Eichhornpfote und Bernsteinpelz bereits warteten.
»Beim heiligen SternenClan, was war das denn?«, keuchte Sturmpelz, wobei er dem Vogel nachsah, der höher und höher am Himmel aufstieg, bis er nur noch als Punkt zu erkennen war. »So einen großen Vogel habe ich noch nie gesehen.«
»Ein Adler.« Krähenpfote quetschte sich unter den tief hängenden Zweigen zu ihnen durch. »Im WindClan-Territorium kriegen wir ab und zu welche zu sehen. Sie jagen Lämmer, aber die Ältesten sagen, dass sie auch schon Katzen erbeutet haben.«
»Wenn ihr beiden nicht gewesen wärt«, murmelte Sturmpelz, »hätte er mich einen Herzschlag später erwischt. Ich danke euch«, sagte er zu Brombeerkralle und Federschweif.
Federschweif schauderte. »Stellt euch vor, was passiert wäre, wenn er uns nur ein bisschen früher entdeckt hätte, als wir alle da draußen auf dem Felsvorsprung festsaßen!«
»Das will ich mir gar nicht vorstellen!«, rief Eichhornpfote.
»Ich glaube, jetzt können wir alle eine Pause gebrauchen«, miaute Brombeerkralle. »Wie wäre es mit einem Happen Beute? Da drüben habe ich Kaninchen gerochen.«
»Ich erledige das«, bot Krähenpfote an. »Ich brauche mich nicht auszuruhen. Kommst du mit, Federschweif?«
Sturmpelz wollte gerade etwas einwenden, als seine Schwester schon hinter Krähenpfote aus dem Gebüsch kroch. Am Ende sagte er nur: »Nehmt euch vor dem Adler in Acht!«
Bernsteinpelz schloss mit einem erschöpften Seufzer die Augen und war wenige Herzschläge später eingeschlafen. Sturmpelz rollte sich neben ihr zusammen, konnte aber nur schwer Ruhe finden. Er hörte, wie sich Brombeerkralle und Eichhornpfote flüsternd unterhielten und ertappte sich dabei, dass er angestrengt zu verstehen versuchte, was sie sagten, sie um ihre Nähe beneidete und sich nicht zum ersten Mal wünschte, Eichhornpfote würde zu seinem Clan und nicht zu dem von Brombeerkralle gehören. Außerdem machte er sich um seine Schwester Sorgen, die mit diesem Schüler da draußen herumlief. Sie sollten weiterziehen, solange sie noch konnten. Wenn sie zu lange zögerten, würde sie die Dunkelheit einholen und sie müssten hier die Nacht verbringen.
Schließlich driftete er in einen unruhigen Halbschlaf, bis ihn ein Pfotentritt in die Rippen wieder ins Bewusstsein zurückrief. Blinzelnd blickte er in Eichhornpfotes grüne Augen und Kaninchengeruch überflutete seine Sinne.
»Sie sind zurück«, miaute Eichhornpfote. »Und genug Beute für jede Katze haben sie auch mitgebracht. Wobei«, fügte sie hinzu und ihre Augen blitzten vergnügt auf, »ich deinen Anteil natürlich mitessen kann, wenn du ihn nicht willst.«
»Das wagst du nicht!«, knurrte Sturmpelz und schnippte ihr mit der Schwanzspitze übers Ohr, während er sich aufrappelte.
Über seinem Anteil der Beute kauernd beobachtete er Federschweif und Krähenpfote, die dicht beieinandersaßen und fraßen. Nur mühsam unterdrückte er ein Knurren.
Als sich die Katzen mit vollen Bäuchen ausruhten, gelang es ihm endlich, seine Schwester zur Seite zu nehmen. »Hör mal, Federschweif, du und Krähenpfote …«, flüsterte er.
»Was ist mit Krähenpfote?« Federschweifs blaue Augen funkelten und ihre Stimme klang ungewöhnlich scharf. »Ihr anderen seid immer so unfair zu ihm!«
Sturmpelz hätte gern erklärt, dass der junge Kater den Ärger selbst heraufbeschwor, weil er ständig an allem herumnörgelte, war aber klug genug, dies nicht zu Federschweif zu sagen. »Darum geht es nicht«, miaute er. »Wie stellst du dir das vor, wenn wir wieder zu Hause sind? Krähenpfote gehört zu einem anderen Clan.«
»Wir wissen doch gar nicht, ob es dann überhaupt noch Clans gibt«, erinnerte ihn Federschweif. »Wir werden den Wald verlassen müssen, weißt du das nicht
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