Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Warriors. The New Prophecy. Dawn.
war erfolgt.
»Wir können den Wald nicht verlassen!«, heulte Frostfell. »Wir werden alle sterben.«
»Wir werden sterben, wenn wir bleiben«, stellte Ampferschweif klar.
»Aber das ist doch unser Zuhause«, krächzte Fleckenschweif mit gebrochener Stimme.
Wenigstens Weidenpfote hatte erwartungsvoll geklungen. »Wann ziehen wir los?«, fragte er.
Aber bei der Erinnerung an Buchenjunges’ jämmerliches Maunzen prickelte Eichhornpfote jetzt noch das Fell. »Wir müssen doch nicht gehen, nicht wahr?«, weinte das Junge.
»Und was ist, wenn Borkenpelz recht hat?«, zischte Eichhornpfote Brombeerkralle zu, als sie über einen verlassenen Fuchsbau sprangen, ein gähnender, schwarzer Schlund unter all den Schatten. »Was er im Bau gesagt hat, war vernünftig. Warum sollte eine Katze dem Rat eines Dachses folgen, den sie nie getroffen hat?«
»Aber der SternenClan hat uns zu Mitternacht geschickt«, widersprach Brombeerkralle. »Was uns Mitternacht gesagt hat, muss wahr sein.«
Eichhornpfote erriet, dass er versuchte, sich selbst zu überzeugen – ganz so wie sie. »Wir müssen einfach darauf hoffen, dass wir heute Nacht das Zeichen am Baumgeviert sehen«, meinte sie. »Wenn der SternenClan dem Clan – allen Clans – etwas zu sagen hat, dann müssen wir es nicht mehr beweisen.« Sie zitterte bei dem Gedanken daran, was Mitternacht mit »ein sterbender Krieger« gemeint haben mochte, aber wenn das Zeichen ihnen sagen würde, was sie als Nächstes zu tun hätten, könnten sie die Clans noch immer retten.
Ihr Marsch zum Baumgeviert dauerte länger als sonst, nicht nur wegen ihres langsamen Tempos, sondern auch, weil sie die von den Zweibeinern zerstörten Teile des Waldes umgehen mussten. So trotteten sie geduckt an mehreren Stellen voller Schlamm und gefällten Bäumen vorbei. Nach einer Weile blieb Eichhornpfote stehen und betrachtete die leeren, verwüsteten Flächen.
»Wie kann eine Katze nur denken, dass dies hier noch unser Zuhause ist?«, murmelte sie.
Brombeerkralle schüttelte stumm den Kopf und trottete hinter Feuerstern zum oberen Rand des Hangs, der hinab zum Baumgeviert führte.
Einen Augenblick lang war es wie der Beginn jeder anderen Großen Versammlung, die Eichhornpfote besucht hatte, und als sie die Augen schloss, konnte sie von unten beinahe das Murmeln von Katzen hören, die sich beim friedlichen Vollmondtreffen der vier Clans die Zungen gaben. Aber es war nicht Vollmond und dies war keine Große Versammlung. Sie riss die Augen auf und lugte über den Rand der Anhöhe.
Ihr stockte der Atem. Obwohl Rußpelz sie gewarnt hatte, hätte sie sich nicht einmal in neun Leben so etwas Schreckliches ausmalen können.
Die vier riesigen Eichen, die einst den Großfelsen bewacht hatten, waren vollständig verschwunden, sogar ihre Wurzelstöcke waren aus dem Boden gerissen worden. Ihre Stämme lagen in Stücken da, ordentlich von riesigen Krallen zerschnitten. Eichhornpfote konnte den bitteren Saft riechen, der wie Blut aus jedem verstümmelten Stück Holz sickerte.
Das Herz des Waldes – und die Lebenswurzeln der fünf Clans – waren herausgerissen worden. Nichts würde je wieder wie früher sein.
Eichhornpfote fragte sich, wie ihre Kriegervorfahren es ertragen konnten, vom Silbervlies hinab auf die zerstörte Lichtung zu blicken.
»Spinnenfuß hat uns berichtet, sie hätten das Baumgeviert zerstört, aber ich hatte nicht gedacht ...« Ihre Stimme verklang, als ihr Vater sie voller Mitgefühl anblickte.
»Kommt jetzt!«, befahl er und führte sie den Hang hinab.
Eichhornpfote suchte sich ihren Weg über die zersägten Bäume. Klebriger Saft haftete sich an ihr Fell, und von den Bäumen stieg Staub auf, der in den Augen brannte und im Hals kratzte. Blinzelnd schaute sie über die Lichtung, dann zischte sie ungläubig: »Der Großfelsen ist weg!«
Brombeerkralle blieb abrupt stehen und folgte ihrem Blick. »Wie konnte das geschehen?«, keuchte er. Schnell setzte er über die Lichtung und schaute in das große, gähnende Loch, wo einst der Felsen aufgeragt war.
»Ich ... ich hatte immer gedacht, er hätte Wurzeln wie ein Baum«, murmelte Eichhornpfote verblüfft und blickte in das Loch hinab. »Ich dachte, sie reichten so tief, dass nichts ihn jemals wegbewegen könnte.«
»Schaut hier!«, rief Feuerstern vom Rand der Lichtung. Er und Rußpelz standen fast bis zum Bauch im Schlamm neben einem riesigen, grauen Stein. Er sah sperrig und unförmig aus und seine Form war fremdartig – nach ein
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