Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Warriors. The New Prophecy. Dawn.
Katzen schliefen. Der SchattenClan hatte sich so weit vom DonnerClan entfernt wie möglich am Rand der Sonnenfelsen zusammengekauert.
Erschöpfung zerrte an Blattpfotes Gliedern, aber ihr Kopf schwirrte vor Gedanken und Erinnerungen an die furchtbaren Ereignisse des Tages vermischt mit Sorgen der Ungewissheit wegen der bevorstehenden Reise. Sie wusste, dass sie jetzt nicht schlafen konnte, und machte sich auf zum Wald. Sogar in der Blattleere beruhigten sie sein dumpfer Geruch und das Gefühl von Erde unter den Pfoten.
Als sie sich den Bäumen näherte, hörte sie Laura ihren Namen rufen: »Blattpfote!« Das Hauskätzchen hatte unter ein paar vertrockneten Farnwedeln Schutz gesucht.
»Laura? Was machst du denn hier draußen?«
»Ich muss dir etwas sagen.« Sie kratzte mit den Pfoten am Boden.
Blattpfote blickte sie bestürzt an. »Was?«
»Ich verlasse euch«, miaute Laura einfach. »Ich gehe nach Hause.«
Blattpfote wollte ausrufen: Nein! Bleib bitte! Stattdessen trat sie vor und berührte Lauras Ohrenspitze mit der Nase.
»Dies ist kein Leben für mich, immer Tod und das Blut und die Unsicherheit«, fuhr Laura fort. »Ich bin bei meinen Hausleuten glücklich und sie werden mich vermissen. Ich hatte nie vor, so lange zu bleiben, aber Birkenjunges hat mich gebraucht und ich habe angefangen ...«
»Du hast angefangen, die Freiheit zu genießen«, unterbrach Blattpfote ihre Freundin und wollte ihr klarmachen, was sie aufgäbe, wenn sie zu ihren Zweibeinern zurückkehrte.
»Wahrscheinlich ja«, gab Laura zu. »Aber heute habe ich gesehen, wie zerbrechlich doch eure Freiheit ist. Um alles müsst ihr kämpfen – um eure Nahrung, selbst um eine Unterkunft.« Sie schüttelte entschuldigend den Kopf. »Ich möchte gerne wissen, wo ich jede Nacht schlafe und dass es immer etwas zu essen gibt, wenn mein Magen leer ist. Und ich mag meine Hausleute. Nicht alle Zweibeiner sind so schlecht wie diejenigen, die euer Zuhause zerstören.«
»Möchtest du, dass ich dir den Weg durch den Wald zeige?«, erbot sich Blattpfote.
Laura schüttelte den Kopf. »Der Wald scheint jetzt ruhig zu sein«, miaute sie. »In der Nacht werden keine Monster unterwegs sein. Außerdem musst du dich ausruhen vor deiner Reise.« Sie schaute zurück auf die Sonnenfelsen. »Richte Feuerstern meinen Dank aus.«
Blattpfote drückte die Nase traurig an die Wange ihrer neuen Freundin. Laura schloss die Augen und seufzte. Dann richtete sie sich auf. »Ich habe Birkenjunges Auf Wiedersehen gesagt. Rauchfell isst wieder ordentlich und das Junge wird jetzt bei ihr gut versorgt sein.«
»Ich danke dir, dass du dich um mich gekümmert hast im Zweibeinernest«, flüsterte Blattpfote. »Ich werde dich vermissen.«
»Ich dich auch. Und ich werde Ausschau halten nach Graustreif«, versprach Laura. »Wenn ich ihn sehe, sage ich ihm, dass ihr gegangen seid und auf ihn wartet.«
Blattpfote spürte, wie eine warme Zunge über ihr Ohr fuhr. »Mach’s gut, Blattpfote«, murmelte Laura. »Viel Glück.«
»Auf Wiedersehen, Laura.« Mit wehem Herzen sah Blattpfote, wie ihre Freundin im Schatten des dunklen Waldes verschwand.
Sie zuckte zusammen, als es im Farn raschelte und Ampferschweif zwischen den Bäumen herausglitt. »Ist Laura nach Hause gegangen?«
»Sie hat gesagt, dass ihre Hausleute sie vermissen«, sagte Blattpfote.
»Ich habe es gehört«, nickte Ampferschweif. »Alles in Ordnung mit dir?«
»Natürlich.« Sie erwartete, dass Ampferschweif nun eine scharfe Bemerkung machen würde, Hauskätzchen gehörten nun mal nicht in die Wildnis, aber stattdessen blinzelte sie nur mitfühlend.
»Lass uns hier draußen schlafen«, schlug sie vor. »Es ist schließlich unsere letzte Nacht im Wald.«
Die Vorstellung, dass sie nie wieder eine Nacht unter diesen Bäumen verbringen würde, raubte Blattpfote den Atem, und für einen Augenblick wollte sie ihr Gesicht in den vermodernden Blättern vergraben und vergessen, dass all dies wirklich passierte. Wie konnten sie nur aufbrechen, ohne zu wissen, wohin? Aber sie folgte Ampferschweif in den Farn, und zusammen traten sie eine Fläche zu einem Nest nieder, das groß genug war für sie beide. Als sich Blattpfote niederließ, fühlte sie Ampferschweifs weichen Schwanz über ihre Nase streichen.
»Du hast immer noch deinen Clan«, murmelte Ampferschweif.
»Ich weiß.« Blattpfote versuchte, nicht an Laura zu denken, die allein durch den Wald nach Hause eilte.
Bevor sie die Augen schloss, blickte sie hinauf zu den
Weitere Kostenlose Bücher