Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Warriors. The New Prophecy. Dawn.
Spalt zu holen. »Jetzt wurden sie aus ihrem Zuhause vertrieben, und so ist dieser Stolz alles, was ihnen noch geblieben ist.«
»Aber es wäre doch klüger, unsere Stärken zusammenzulegen?«, widersprach Blattpfote. »Wir haben schließlich eine lange, schwierige Reise vor uns.«
»Die Grenzen zwischen den Clans reichen tief«, erinnerte sie Rußpelz. »Traditionen sind alles, woran wir uns klammern können.«
»Dann stimmst du Schwarzstern zu?«, fragte Blattpfote ungläubig.
»Natürlich nicht, aber ich kann ihn verstehen«, entgegnete die Heilerin. »Obwohl es ärgerlich ist«, ergänzte sie. »Ich habe vorhin angeboten, bei seinen verletzten Katzen nachzuschauen, aber Schwarzstern hat mich weggeschickt. Er sagte, der DonnerClan habe gestern schon genug für den SchattenClan getan, und er habe nicht die Absicht, die Schuld seines Clans noch größer zu machen, als sie schon sei.«
»Wie kann er über Schuld reden?«, rief Blattpfote. »Gestern haben sich die vier Clans gemeinsam gegen die Zweibeiner gestellt und wir waren alle ebenso machtlos wie der SternenClan.«
»Du hast recht«, miaute die Heilerin. »Aber wir sind nicht machtlos, uns eine neue Zukunft zu suchen, also lass uns weitermachen und die Reisekräuter zusammenstellen. Jede Reise beginnt mit einem einzelnen Pfotenschritt und den müssen wir jetzt tun.«
Während es stetig weiterregnete, mischten sie die Kräuter, die den Katzen Kraft für die Reise geben würden. Sie waren schon jetzt halb verhungert und brauchten daher mehr als je von dieser uralten Mischung, die von Heiler-Katze zu Heiler-Schüler zahllose Monde lang weitergegeben worden war.
Als sie damit fertig waren, fiel Blattpfote ein, dass sie ihrem Vater noch nicht von Laura erzählt hatte.
»Kommst du eine Weile ohne mich aus?«, fragte sie.
»Es gibt für uns hier nichts mehr zu tun«, sagte Rußpelz und warf einen Blick hinüber zur Kinderstube. »Ich schaue mal nach Rauchfell.«
Die hellgraue Kätzin saß am Rand der Höhle und wusch Birkenjunges. Das Junge wehrte sich widerspenstig und wirkte so normal wie jedes andere Junge, während seine Mutter seine Ohren mit der rauen Zunge bearbeitete. Der Anblick machte Blattpfote Hoffnung. Sie stellte sich vor, wie Birkenjunges größer würde und trainierte, um in ihrem neuen Zuhause ein Krieger zu werden. Ein tiefer Glaube, dass der DonnerClan überleben werde, strömte über sie hinweg wie warmer Sonnenschein. Rasch bedeckte sie die Reisekräuter mit Blättern zum Schutz vor dem Regen und eilte den Hang hinauf zu ihrem Vater.
Feuerstern blickte über die Baumwipfel, die sich jenseits der Sonnenfelsen erstreckten. Trotz des schüttenden Regens saß er aufgerichtet da, hatte den Schwanz über die Pfoten gelegt und die Ohren gespitzt und prüfte die Luft fast so, als begrüßte er die Aussicht auf die bevorstehende Reise. Es war schwer zu glauben, dass er erst am Vortag ein Leben verloren hatte.
Als er hörte, dass Blattpfote ihn rief, drehte er ihr den Kopf zu. »Ja?«
»Ich wollte dir sagen, dass Laura gestern Nacht zu ihren Zweibeinern zurückgegangen ist.«
Feuerstern nickte.
»Ich hatte gehofft, sie würde bleiben«, bekannte Blattpfote.
»Jetzt ist nicht die richtige Zeit für Fremdlinge, sich dem Clan anzuschließen«, sagte Feuerstern sanft.
»Aber sie ist so gut mit Birkenjunges umgegangen.«
»Das macht sie noch nicht zu einer Clan-Katze«, meinte er. »Während der ganzen Zeit hier haben sie die Gerüche des Waldes niemals aus der Sicherheit des Lagers gelockt. Sie ist aus dem hölzernen Nest hierher geflohen, weil die Gefahr dort größer war als das Leben bei uns. Ich weiß, was Hauskätzchen von den Katzen denken, die im Wald leben. Sie wird bei ihren Hausleuten glücklicher sein.«
Blattpfote war erstaunt, dass ihr Vater ein Hauskätzchenwort benutzte, und fragte sich, ob er an seine eigenen frühen Tage bei den Zweibeinern dachte. Laura hatte keine Zeit gehabt, mit ihm über Wulle zu reden. Dachte er jetzt an diesen Hauskätzchenfreund?
»Du wirst sie vermissen, nicht wahr?«, miaute er unerwartet.
»Ja, das werde ich«, gab Blattpfote zu. »Sie war eine gute Freundin. Aber sie weiß, dass wir weggehen müssen.« Sie schaute in den Wald hinab. »Wir lassen so viele vertraute Dinge zurück«, murmelte sie.
Die Augen ihres Vaters wurden trüb vor Trauer. »Ja, auch Graustreif.«
Blattpfote fiel nichts ein, womit sie ihn hätte trösten können. Sosehr er auch wünschte, dass sein Stellvertreter noch am
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