Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter
weiterzugeben, was sie dort gesehen hatte?
Sie fragte sich, ob Brombeerkralle das Thema angesprochen hatte, weil er hoffte, Feuerstern würde ihn zum Zweiten Anführer ernennen. Sie hatte den Ehrgeiz in seinen Bernsteinaugen blitzen sehen und wusste, dass er nach Macht strebte. Aber dann fiel ihr ein, dass Brombeerkralle gar nicht Zweiter Anführer werden konnte, weil er noch keinen Schüler gehabt hatte. Er musste seinen Ehrgeiz zum Besten des Clans beiseitegeschoben haben. Vielleicht war sie ungerecht, wenn sie ihm finstere Absichten unterstellte.
Feuerstern blickte sie mit seinen grünen Augen an und wartete auf ihre Antwort.
»Gibt es für Graustreif wirklich keine Hoffnung mehr?«, drängte er. »Hat dir der SternenClan denn gar kein Zeichen geschickt?«
Blattsee schüttelte den Kopf, und diesmal wusste sie, dass sie ihrer inneren Stimme trauen konnte.
»Ich glaube, du solltest akzeptieren, dass Graustreif nicht mehr da ist«, sagte sie, und ihre Stimme zitterte, als sie den Schmerz in seinen Augen sah.
»Wir haben so viele Katzen verloren«, flüsterte er. »Graustreif und Rußpelz waren meine besten Freunde.«
»Alle Katzen im Clan werden um ihn trauern«, versuchte Blattsee ihn zu trösten. »Und Sturmpelz auch.«
Als hätten ihre Worte ihn gerufen, kam der graue Krieger mit Bach und Eichhornschweif über die Lichtung getrottet und brachte Nachschub für den Frischbeutehaufen.
»Warte hier«, miaute sie ihrem Vater zu und eilte Sturmpelz entgegen, der gerade seine Beute ablegte.
»Kannst du bitte kommen und mit Feuerstern sprechen?«, miaute sie. »Ich glaube, er braucht dich jetzt. Er … er kann sich nicht entschließen, einen neuen Zweiten Anführer zu bestimmen, weil er glaubt, er hätte noch nicht lange genug auf Graustreifs Rückkehr gewartet.«
Sturmpelz zögerte. Einen Moment lang blickte er unentschlossen ins Leere, dann nickte er.
»Kommst du allein zurecht?«, fragte er Bach.
Die Stammeskatze nickte. »Natürlich, keine Sorge.«
»Ich kümmere mich um sie«, sagte Eichhornschweif. »Wir machen uns zusammen auf und üben ein paar Kampftechniken.«
Sturmpelz wartete, bis die beiden Kätzinnen das Lager verlassen hatten, dann begleitete er Blattsee zurück zu ihrem Bau. Feuerstern saß noch immer im Farn, sein Blick war leer.
»Die erste Clan-Katze, der ich begegnet bin, war Graustreif«, miaute er geistesabwesend. »Er hat mich angefallen, nachdem ich den Garten meiner Hausleute verließ. Ich kannte Geschichten von Katzen, die im Wald leben, hatte aber noch nie eine gesehen. Keine Katze hat jemals einen besseren Freund gehabt.«
»Oder einen besseren Vater.« Mit einem Seitenblick ließ Sturmpelz Blattsee wissen, dass er das Problem gut verstand, und setzte sich neben Feuerstern. »Wenn er noch am Leben wäre, könnte ihn nicht einmal der SternenClan daran hindern, uns zu suchen.«
»Es sei denn, er wird irgendwo von Zweibeinern gefangen gehalten«, warf Feuerstern ein. »Ich will einfach nicht glauben, dass ich ihn nie wiedersehen soll.«
Sturmpelz legte Feuerstern seinen Schwanz um die Schultern. »Ich weiß, wie schwer das ist. Ich wünsche mir auch nichts sehnlicher, als dass Graustreif noch lebt, und trotzdem muss das Leben weitergehen.«
Feuerstern schwieg eine ganze Weile, dann sah er Sturmpelz tief in die Augen. »Bist du auch der Meinung, dass ich einen neuen Zweiten Anführer ernennen soll?«
Sturmpelz erwiderte seinen Blick.
»Du musst tun, was du für richtig hältst«, hob er an. »Aber eines weiß ich genau: Für Graustreif gab es nie etwas Wichtigeres als deine Freundschaft und seine Treue zu seinem Clan. Sogar in der Zeit, die er beim FlussClan verbrachte, hat er sich immer nach seinem Zuhause gesehnt. Er würde wollen, dass der DonnerClan seine Stärke niemals verliert, auch wenn dafür jede Katze akzeptieren muss, dass er nicht wiederkommt.«
Blattsee fühlte sich, als würde ihr das Herz zerspringen. Die Vorstellung, dass Graustreif tot sein könnte, war so entsetzlich schwer.
Feuerstern stieß einen tiefen Seufzer aus. »Du bist ihm unglaublich ähnlich, weißt du das eigentlich?«, miaute er.
Sturmpelz’ Augen strahlten vor Stolz. »Wenn ich das nur glauben könnte. Ich werde niemals auch nur ein halb so guter Krieger sein wie mein Vater.« Dann zuckte er mit den Ohren und richtete sich auf, um seine trüben Gedanken zu vertreiben. »Entschuldige, Feuerstern«, miaute er. »Bach und ich haben dir Schwierigkeiten bereitet. Wir hatten niemals vor, für
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