Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Hunter, E: Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Warrior Cats. Forest of Secrets
aber keine von ihnen erkennen.«
»Das ist gut«, sagte Feuerherz. »Es sind überwiegend Hauskätzchen und vielleicht der eine oder andere Einzelläufer.«
Er hatte auch eine Spur von Tigerkralles Geruch wahrgenommen, aber darauf machte er Wolkenpfote nicht aufmerksam. Er erinnerte sich an den lange zurückliegenden Tag, als Schnee den Boden bedeckte und er den Geruch des Zweiten Anführers vermischt mit dem vieler fremder Katzen entdeckt hatte.
Jetzt bewies Tigerkralles Geruch, dass er wieder hier gewesen war. Auch diesmal konnte Feuerherz nicht feststellen, ob er die anderen Katzen getroffen oder sich die Duftspuren zufällig gekreuzt hatten. Aber warum sollte Tigerkralle so dicht an den Zweibeinerort herankommen, wenn er doch die Zweibeiner und alles, was mit ihnen zu tun hatte, so verachtete?
»Feuerherz, können wir jetzt meine Mutter besuchen?«, fragte Wolkenpfote.
»Riechst du irgendwelche Hunde? Oder frischen Geruch von Zweibeinern?«
Wolkenpfote schnüffelte erneut und schüttelte den Kopf.
»Dann lass uns gehen«, sagte Feuerherz.
Er blickte sich vorsichtig um und trat aus dem Gebüsch heraus. Sein Schüler folgte ihm mit übertriebener Vorsicht, als wollte er seinem Mentor zeigen, wie schnell er gelernt hatte.
Seit der Zeremonie am Vortag war Wolkenpfote ungewöhnlich still gewesen. Offenbar gab er sich große Mühe und wollte ein guter Schüler sein. Mit großäugiger Ernsthaftigkeit horchte er auf alles, was Feuerherz ihm sagte. Der fragte sich allerdings, wie lange diese untypische Demut wohl andauern würde.
Er wies Wolkenpfote an, zu warten, sprang auf den Zaun und schaute hinab in den Garten. Grell leuchtende Blumen wuchsen an der Einfriedung und in der Mitte des Rasens hingen ein paar Zweibeiner-Felle an einem stachligen, blattlosen Baum.
»Prinzessin?«, rief er leise. »Prinzessin, bist du da?«
Blätter bewegten sich an einem Strauch in der Nähe des Hauses und die weiß und hellbraun getigerte Gestalt seiner Schwester trat vorsichtig hinaus aufs Gras.
Bei seinem Anblick miaute sie erfreut: »Feuerherz!« Sie stürmte zum Zaun, sprang laut schnurrend hinauf zu ihrem Bruder und presste ihre Wange an seine. »Feuerherz, es ist so lange her! Wie schön, dich wiederzusehen.«
»Ich habe noch jemanden mitgebracht«, erklärte ihr Feuerherz. »Schau mal da unten.«
Prinzessin lugte über den Zaun hinunter zu Wolkenpfote, der ihr sein Gesicht zugewandt hatte.
»Feuerherz!«, rief sie. »Das ist doch nicht etwa Wolkenjunge! Er ist so gewachsen!«
Ohne eine Aufforderung wollte Wolkenpfote mit einem Sprung die oberste Latte des Zauns erreichen, glitt aber mit seinen Krallen an dem glatten Holz ab. Feuerherz beugte sich hinab, packte ihn mit den Zähnen am Nackenfell und zog ihn ein paar Mauselängen hoch, sodass er neben seiner Mutter auf dem Zaun sitzen konnte.
Wolkenpfote betrachtete Prinzessin mit weit aufgerissenen blauen Augen. »Bist du wirklich meine Mutter?«, fragte er.
»Ja, wirklich«, schnurrte sie und musterte ihren Sohn bewundernd. »Oh, es ist so schön, dich wiederzusehen, Wolkenjunge.«
»Genau genommen bin ich nicht Wolkenjunge«, verkündete der flauschige weiße Kater stolz. »Ich heiße jetzt Wolkenpfote. Ich bin ein Schüler.«
»Wie wunderbar!« Prinzessin begann ihren Sohn abzulecken. Dabei schnurrte sie so heftig, dass sie kaum genug Luft für Worte hatte. »Oh, du bist so mager … bekommst du genug zu essen? Hast du Freunde, wo du bist? Ich hoffe, du tust, was Feuerherz dir sagt.«
Wolkenpfote versuchte gar nicht, die Flut von Fragen zu beantworten. Er wand sich aus den Liebkosungen seiner Mutter heraus und rückte auf dem Zaun ein wenig von ihr weg.
»Ich werde bald ein Krieger sein«, prahlte er. »Feuerherz bringt mir bei, wie man kämpft.«
Prinzessin schloss für einen Moment die Augen.
»Du wirst so tapfer sein müssen«, murmelte sie. Feuerherz dachte kurz, dass sie die Entscheidung, ihren Sohn dem Clan zu übergeben, vielleicht nun bereute, aber dann öffnete sie die Augen wieder und erklärte: »Ich bin so stolz auf euch beide!«
Wolkenpfote setzte sich noch aufrechter hin und sonnte sich in ihrer Aufmerksamkeit. Er drehte den Kopf nach hinten, um sich mit schnellen Bewegungen seiner kleinen rosa Zunge das Fell zu pflegen.
Während er so abgelenkt war, flüsterte Feuerherz: »Prinzessin, siehst du hier in der Gegend jemals irgendwelche fremden Katzen?«
»Fremde Katzen?« Sie war verwirrt, und Feuerherz zweifelte schon, ob es sinnvoll war,
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