Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Hunter, E: Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Warrior Cats. Forest of Secrets
»Leopardenfell, ich gebe zu, der FlussClan hat ein gewisses Recht auf die Jungen. Aber der DonnerClan auch. Außerdem sind die Jungen klein und schwach. Sie sind noch nicht transportfähig, besonders nicht über den Fluss hinüber. Es ist zu gefährlich.«
Leopardenfell sträubten sich die Haare und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. »Du machst nur Ausflüchte.«
»Nein«, betonte Blaustern. »Keine Ausflüchte. Möchtest du das Leben der Jungen riskieren? Ich werde über das, was du gesagt hast, nachdenken und es mit meinen Kriegern besprechen. Bei der nächsten Großen Versammlung gebe ich euch unsere Antwort.«
»Verlasst jetzt unser Lager«, knurrte Tigerkralle.
Leopardenfell zögerte, als würde sie gern noch etwas sagen, aber es war klar, dass Blaustern sie entlassen hatte. Nach ein paar angespannten Augenblicken neigte sie den Kopf und wandte sich zum Gehen, Nebelfuß und Steinfell folgten ihr. Tigerkralle begleitete die drei über die Lichtung bis zum Tunnel.
Feuerherz war nun mit Blaustern allein und seine Wut verebbte. Aber er konnte nicht anders, als seine Bitte noch einmal zu wiederholen. »Sie dürfen die Jungen nicht mitnehmen! Du weißt doch, was die Jungen für Graustreif bedeuten.«
Nach dem kühlen Blick, den Blaustern ihm zuwarf, fragte er sich, ob er zu weit gegangen war, aber ihre Stimme war sanft, als sie antwortete: »Ja, Feuerherz, ich weiß es. Und ich würde viel dafür geben, die Jungen zu behalten. Aber wie weit würde der FlussClan gehen, um sie zu bekommen? Werden sie kämpfen? Wie viele DonnerClan-Krieger würden ihr Leben riskieren für Junge, die zur Hälfte aus dem FlussClan stammen?«
Feuerherz’ Fell prickelte angstvoll vor dem Bild, das sie vor ihm ausmalte. Die beiden Clans im Krieg wegen zwei winselnder kleiner Katzen – oder der DonnerClan in sich gespalten mit gegeneinander kämpfenden Kriegern. War dies das Schicksal, welches der SternenClan für sie bestimmt hatte? War dies Tüpfelblatts Warnung, dass Wasser Feuer löschen konnte? Vielleicht war es ja nicht die Flut der Überschwemmung, die den DonnerClan vernichten könnte, sondern es waren die Katzen, die aus dem Territorium des Flusses kamen?
»Nur Mut, Feuerherz«, ermahnte ihn Blaustern. »Noch ist es zu keiner Schlacht gekommen und ich habe uns Zeit verschafft bis zur nächsten Großen Versammlung. Wer weiß, was bis dahin alles geschieht.«
Feuerherz konnte ihre Zuversicht nicht teilen. Der Streit um die Jungen würde sich nicht einfach auflösen. Aber er konnte jetzt nichts weiter tun, als respektvoll den Kopf zu neigen und sich zum Bau der Krieger zurückzuziehen.
Und was nun , dachte er voller Verzweiflung, was soll ich Graustreif erzählen ?
Als sich das Silbervlies über den Himmel ausbreitete, wusste der gesamte DonnerClan bereits, warum die FlussClan-Katzen gekommen waren. Feuerherz vermutete, dass Tigerkralle seine engsten Krieger informiert hatte und durch sie die Neuigkeit im übrigen Clan verbreitet worden war.
Wie Blaustern vorausgesagt hatte, gab es geteilte Meinungen. Viele glaubten, je eher der Clan diese Mischlingsjungen loswürde, desto besser. Einige allerdings waren bereit zu kämpfen, wenn auch nur deshalb, weil der Verzicht auf die Jungen einen Sieg für den FlussClan bedeuten würde.
Währenddessen blieb Graustreif schweigsam und brütete im Bau der Krieger vor sich hin. Er verließ ihn nur einmal, um die Kinderstube zu besuchen. Als Feuerherz ihm Frischbeute brachte, wandte er sich ab. Soweit Feuerherz wusste, hatte er seit Silberfluss’ Tod nichts gegessen und er sah mager und krank aus.
»Kannst du etwas für ihn tun?«, fragte er Gelbzahn am folgenden Morgen. »Er will nichts essen, er kann nicht schlafen …«
Die alte Heilerin schüttelte den Kopf. »Es gibt kein Kraut, das ein gebrochenes Herz heilen kann«, murmelte sie. »Das kann nur die Zeit.«
»Ich komme mir so hilflos vor«, gestand Feuerherz.
»Deine Freundschaft hilft ihm«, krächzte Gelbzahn. »Er merkt es jetzt vielleicht nicht, aber eines Tages wird er …« Sie brach ab, als Rußpelz auftauchte und ihr ein Bündel Kräuter vor die Pfoten legte.
»Sind die richtig?«, fragte sie. Gelbzahn schnüffelte kurz daran.
»Ja, die sind richtig«, miaute sie. »Du darfst vor der Zeremonie nichts essen«, fügte sie hinzu, »aber ich werde etwas zu mir nehmen. Ich bin zu alt und gebrechlich und schaffe es nicht mehr zu den Hochsteinen hin und zurück, ohne etwas, das mich in Gang hält.« Sie kauerte sich
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