Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
anderen Heiler-Katzen sofort eine Nachricht schicken, damit wir uns am Mondsee treffen können.«
»Ich übernehme das«, bot Blattpfote an.
»Du bist für einen Tag weit genug gereist«, erklärte ihr Feuerstern sanft. »Du kannst nicht auch noch um den See herumwandern.«
Rußpelz zuckte zustimmend mit den Ohren. »Für eine Katze ist das außerdem sowieso zu weit«, ergänzte sie. »Wenn ich Blattpfote richtig verstanden habe, müssen wir uns morgen spätestens bei Sonnenuntergang auf den Weg machen. Lass mich zum SchattenClan und zum FlussClan gehen, dann kann sich Blattpfote ausruhen, um anschließend mit dem WindClan zu sprechen.«
»Gute Idee«, miaute Feuerstern. »Aber meinst du wirklich, dass du selbst gehen musst, Rußpelz? Ich kann genauso gut einen Krieger schicken.«
Rußpelz schüttelte den Kopf. »Nein. Diese Nachricht muss eine Heiler-Katze überbringen.«
»Dann schicke ich dir zwei Krieger mit. Auf der letzten Versammlung haben wir gesehen, wie empfindlich die Clans gerade wegen der Territorien sind.«
Brombeerkralle trat vor. »Ich komme mit.« Er wollte dabei sein, wenn Kleinwolke und Mottenflügel die Nachricht entgegennahmen, mit der bewiesen war, dass sich die Clans am richtigen Ort niedergelassen hatten. Jetzt sah es so aus, als hätten sie endlich das letzte Stadium ihrer Reise erreicht, die mit seinem Traum vom Wassernest der Sonne begonnen hatte.
»Danke, Brombeerkralle. Sandsturm, würdest du auch mitgehen?«
»Selbstverständlich«, miaute Sandsturm.
Als Brombeerkralle hinter Rußpelz und Sandsturm das Lager verließ, warf er einen Blick über seine Schulter. Eichhornschweif unterhielt sich aufgeregt mit Blattpfote. Sie sah ihn nicht an, und er hatte keine Zeit, anzuhalten und mit ihr zu sprechen.
Diesen Teil ihrer Reise würde Brombeerkralle ohne sie antreten.
19. KAPITEL
Blattpfote überquerte den Bach bei den Trittsteinen und machte sich an den Anstieg zum WindClan-Lager. Feuerstern hatte ihr eine Eskorte angeboten, die sie aber abgelehnt hatte. Für einen Besuch beim WindClan würde sie keine brauchen, dachte sie. Sie hatte Ampferschweif bitten wollen, sie zu begleiten, aber als sie nach ihrer Freundin Ausschau hielt, gab die sich gerade mit Farnpelz die Zunge, und Blattpfote wollte die beiden nicht stören.
Der Wind strich über das kurze Moorgras und sorgte dafür, dass Blattpfotes Fell dicht am Körper klebte. Seit ihrer Rückkehr vom Mondsee hatte sie nur kurz geschlafen, aber die Nachrichten, die sie überbringen durfte, versorgten sie mit reichlich Energie, die wie das Wasser des sternenhellen Baches in ihren Adern rauschte.
Sie hatte das Lager schon fast erreicht, als sie Katzengeruch bemerkte und eine Patrouille hinter einem Ginsterstrauch auftauchen sah. Es waren Moorkralle und Spinnenfuß mit seinem Schüler Rennpfote. Blattpfote blieb stehen. Sie hoffte, die WindClan-Katzen würden ihr eine Chance geben, ihre Mission vorzubringen, ohne sie gleich zu verjagen.
»Was suchst du hier?«, knurrte Moorkralle. »Du befindest dich in unserem Territorium.«
»Ich habe eine Botschaft für Rindengesicht.«
Moorkralle zögerte, dann bedeutete er ihr mit einer Kopfbewegung weiterzugehen. »Na gut.« Er führte sie über die Anhöhe und wieder nach unten in die Senke.
Kurzbart saß unter einem Busch in der Mitte des Lagers, wo er sich ein offensichtlich ziemlich zähes Kaninchen mit Aschenfuß teilte. Blattpfote hielt nach Krähenfeder Ausschau. Rindengesicht war nicht die einzige Katze, für die sie eine Botschaft vom SternenClan überbringen sollte.
»Kurzbart, wir haben eine Besucherin«, verkündete Moorkralle.
Der WindClan-Anführer fuhr sich mit der Zunge ums Maul und erhob sich. »Was kann ich für dich tun, Blattpfote?«
»Ich muss mit Rindengesicht sprechen«, miaute sie.
Kurzbart spitzte die Ohren. »Du hast eine Nachricht vom SternenClan?«
Blattpfote nickte, mehr durfte sie allerdings nicht verraten. Rindengesicht kam die Aufgabe zu, die Nachricht an seinen Clan weiterzugeben.
»Das sind ja wunderbare Neuigkeiten!« Kurzbarts Augen leuchteten. »Rennpfote, geh und sag Rindengesicht, dass er sofort kommen muss.«
Spinnenfuß’ Schüler verschwand in einem Tunnel am Ende der Böschung, der nach einem ehemaligen Dachsbau aussah. Kurz darauf tauchte er zusammen mit dem Heiler wieder auf.
Blattpfote eilte zu ihm. Rindengesicht entließ den Schüler mit einem Schnippen der Schwanzspitze und bedeutete Blattpfote, sich zu setzen. »Worum geht
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