Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
Clans durch die Berge, wo der Stamm der Ewigen Jagd wachte, hatte sich der SternenClan nicht gezeigt und geschwiegen.
»Vielleicht sind sie bloß auf der Durchreise«, miaute er. »Aber wir sollten das überprüfen.«
»Ich halte das im Moment nicht für wichtig.« Nebelfuß machte eine abwehrende Schwanzgeste, als Brombeerkralle den Mund öffnete, um zu protestieren. »Schon gut, schon gut. Aber dann erklärst du den Anführern, warum wir erst so spät zurückkehren.«
»Gut«, stimmte Brombeerkralle zu, bevor er dem Geruch zwischen den Bäumen hindurch folgte. Bald kamen sie an eine niedrige Mauer aus rohen, grauen Steinen, hinter der sich ein Zweibeinernest befand.
»Zweibeiner!« Bernsteinpelz klang angewidert. »Das müssen Hauskätzchen sein, die wir hier riechen.«
Eichhornschweif verdrehte die Augen. »Der ganze Aufwand wegen Hauskätzchen!«
»Ihr bleibt hier«, miaute Brombeerkralle leise. »Ich schaue mir das genauer an.«
»Wozu?« Nebelfuß schlug ungehalten mit dem Schwanz, sagte aber nichts mehr, als sich Brombeerkralle an das Zweibeinernest anschlich.
Mit dem Bauch dicht über dem Boden näherte er sich der Mauer so weit wie möglich und sprang dann hinauf. Die Sonne war inzwischen fast untergegangen und im Zweibeinergarten versammelten sich die Schatten. Nichts rührte sich. Brombeerkralle wollte gerade von der Mauer springen, um mehr zu sehen, als er neben sich auf dem Stein Krallen kratzen hörte und Eichhornschweif ausrief: »Katzenminze!«
»Ich hatte dir doch gesagt, dass du da hinten bleiben sollst«, fauchte Brombeerkralle.
Eichhornschweif sah ihn unschuldig an. »Hast du das gesagt? Tut mir leid. Egal, die Heiler-Katzen werden sich freuen, wenn sie hören, dass wir Katzenminze gefunden haben.«
»Das war gut gerochen«, gab Brombeerkralle unwillig zu. »Wenn du schon mitkommen musst, halte dich dicht neben mir, und beim SternenClan, sei bloß still!«
Er ließ sich hinter einem Büschel stacheliger Zweibeinerpflanzen fallen. Eichhornschweif landete weich neben ihm, dann schlichen sie gemeinsam weiter auf das Zweibeinernest zu. Der Geruch der Hauskätzchen war stark. Sie mussten zu zweit sein, dachte Brombeerkralle. Gerade wollte er vorschlagen umzukehren, als in dem Nest ein Licht aufflackerte, in dessen gelbem Schein er blinzeln musste. Instinktiv wich er seitlich in den Schatten zurück, bis ein Zweibeiner auftauchte und Pelze vorzog, die das Licht abschirmten.
»Eichhornschweif?«, flüsterte er. »Wo bist du? Sehen wir zu, dass wir hier wegkommen.«
Eichhornschweifs Stimme kam von der gegenüberliegenden Seite der Lichtquelle. »Äh … Brombeerkralle, vielleicht solltest du dir das noch mal überlegen.«
Das plötzlich auftauchende Licht in der Dunkelheit hatte Brombeerkralle zunächst geblendet. Jetzt, nachdem der Zweibeiner das Loch mit dem Pelz geschlossen hatte, entdeckte er Eichhornschweif dicht an der Wand des Nests. Mit dem krummen Rücken und dem gesträubten Fell sah sie fast doppelt so groß aus, wie sie war. Zwei wütende Hauskätzchen hatten sich vor ihr aufgebaut und versperrten ihr den Weg.
Brombeerkralle riss die Augen auf. Trotz ihrer feindseligen Begegnung mit einem Hauskätzchen zu Beginn ihrer Reise ging er immer noch davon aus, dass die meisten Hauskätzchen klein und zart wären - keine Gefahr für einen trainierten Krieger. Aber diese beiden sahen drahtig und gefährlich aus, ihre Muskeln spielten gut sichtbar unter glänzenden Pelzen. Der eine, ein schwarz-weißer Kater, hatte ein ziemlich zerfetztes Ohr, was bewies, dass ihm Kämpfe vertraut sein mussten.
Während Brombeerkralle wie erstarrt stehen blieb, holte der Kater nach Eichhornschweif aus. Wütend fauchend zuckte sie zurück. »Lass mich in Ruhe, Hauskätzchen!«
Unter lautem Gejaule schoss Brombeerkralle durch den Garten und stürzte sich direkt auf das schwarz-weiße Hauskätzchen. Er rannte den Kater um und versuchte, ihn am Boden festzuhalten. Sein Gegner wand sich unter ihm, holte mit den Krallen nach seinem Gesicht aus und trommelte ihm mit den Hinterläufen gegen den Bauch. Brombeerkralle hörte Eichhornschweif aufkreischen und sah aus dem Augenwinkel, wie sie in einem Knäuel mit dem anderen Hauskätzchen, einer hellbraun getigerten Katze, über den Boden rollte.
Die Angst kam wie eine eisige Welle über ihn. Von der Reise waren sie beide zu schwach und ausgezehrt, um sich diesen kräftigen und kampfeslustigen Katzen erfolgreich zu widersetzen.
Er wollte dem Hauskätzchen mit
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