Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
meinen Clan gerettet.«
Feuerstern murmelte Protest.
»Und Brombeerkralle …«, fuhr Riesenstern fort, »du bist weit gereist, um diesen Ort für uns zu finden, hast dich Gefahren gestellt, wie sie keine Katze je gesehen hat. Sogar Graustreif, möge er auf den Pfaden des SternenClans wandeln, würde meine Ansicht teilen, dass aus dir ein würdiger Zweiter Anführer für den DonnerClan werden kann.«
Brombeerkralle schnappte nach Luft. Er wagte nicht, seinen Anführer anzusehen, der neben ihm erstarrte. Er wusste, dass Feuerstern nie aufgehört hatte, um Graustreif zu trauern, und sich an den Gedanken klammerte, dass sein Freund noch lebte. Bisher hatte er sich geweigert, einen neuen Zweiten Anführer zu ernennen, obwohl kaum damit zu rechnen war, dass Graustreif den Zweibeinern entkommen konnte, nachdem sie ihn aus dem Wald verschleppt hatten.
Der Ehrgeiz packte Brombeerkralle wie mit Adlerklauen, auch wenn er nur ungern zugegeben hätte, dass er Zweiter Anführer und später Anführer seines Clans werden wollte. Ob sich Tigerstern auch so gefühlt hat?, fragte er sich. Die Machtgier seines Vaters war so stark gewesen, dass er für sein Ziel gelogen, gemordet und betrogen hatte. So weit würde ich niemals gehen, dachte Brombeerkralle. Wenn er Zweiter Anführer werden sollte, dann weil er seinem Clan treu war, hart arbeitete und das Gesetz der Krieger respektierte.
Trotzdem würde ihn Tigersterns finsteres Erbe stets begleiten, alles überschatten, worum er sich bemühte. Sie sehen mich an und sehen nur Tigerstern.
Er riss sich zusammen, um den Kopf vor Riesenstern zu neigen und zu flüstern: »Das war ich nicht allein. Das haben wir gemeinsam geschafft.«
»Du strengst dich zu sehr an, Riesenstern.« Feuersterns Stimme klang sanft. »Du musst dich ausruhen.«
»Ruhe wird mir jetzt nicht mehr helfen«, miaute der Anführer des WindClans.
Feuerstern gab sich keine Mühe, so zu tun, als ob es noch Hoffnung auf Besserung geben würde. »Dein edles Wesen wird die Reihen des SternenClans bereichern.« Er kauerte sich nieder, um Riesensterns Schnauze mit der seinen zu berühren.
»Vorher … vorher muss ich noch sagen …« Riesenstern würgte und seine Pfoten scharrten in den trockenen Blättern.
»Brombeerkralle, du musst Rindengesicht finden«, befahl Feuerstern.
»Nein.« Riesenstern bekam wieder Luft und bedeutete Brombeerkralle mit der Schwanzspitze zu bleiben. »Es gibt nichts … was eine Heiler-Katze jetzt noch für mich tun kann.« Mit halb geschlossenen Lidern schnappte er mehrmals nach Luft, bevor er fortfuhr: »Ich habe etwas Wichtiges zu sagen. Wo ist Kurzbart?«
Feuerstern wandte den Blick zu Brombeerkralle, der den Kopf schüttelte.
»Rindengesicht ist auf der Suche nach ihm«, miaute er. »Ich werde ihm helfen.«
»Schnell …«, keuchte Riesenstern, als Brombeerkralle ansetzte, rückwärts unter den Zweigen nach draußen zu kriechen. »Sag ihnen … dass es Zeit ist…«
Als sich Brombeerkralle aufrichtete und umsah, war das Morgenlicht zwar heller geworden, aber mehr als dunkle Umrisse und hier und da einen fahlen Pelz konnte er immer noch nicht erkennen. Die meisten Katzen schliefen noch in ihren grob nach den vier Clans aufgeteilten, hastig festgetretenen Nestern im hohen Gras. Er versuchte herauszufinden, bei welcher Gruppe sich der WindClan aufhielt, als er eine einzelne Katze vom Seeufer auf sich zurennen sah. Erleichtert erkannte er Kurzbart.
»Rindengesicht sagt, dass Riesenstern im Sterben liegt.« Der WindClan-Krieger blieb keuchend neben dem Busch stehen und ließ ein Büschel tropfnasses Moos fallen. »Ich war nur schnell beim See, um ihm etwas zu trinken zu holen.«
»Er will dich sprechen«, miaute Brombeerkralle.
Dicht gefolgt von Brombeerkralle glitt Kurzbart unter den Zweigen hindurch in Riesensterns Bau und legte das nasse Moos neben dem Kopf seines Anführers ab. Der sterbende Anführer leckte gierig ein paar Tropfen auf, dann hob er wieder den Kopf.
»Bevor ich zum SternenClan gehen kann, habe ich noch etwas zu erledigen.« Seine Stimme klang jetzt kräftiger. »Feuerstern, Kurzbart, hört mir zu. Moorkralle ist ein tapferer Krieger, aber er ist nicht die richtige Katze, um den WindClan anzuführen. In den vergangenen Monden haben wir gelernt, dass die Zukunft der Clans in ihrer Freundschaft liegt. Ich will keine Rivalität zwischen dem WindClan und dem DonnerClan, wenn ich von euch gegangen bin. Feindschaft können wir nicht gebrauchen. Aber genau das wird
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