Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
an. »Er wollte, dass du anstelle von Moorkralle Zweiter Anführer wirst, weil er wollte, dass du nach seinem Tod Anführer des Clans wirst. Willst du ihn verraten, für sein Vertrauen und die Ehre, die er dir hat zuteilwerden lassen?«
Brombeerkralle sah, wie Rindengesicht die beiden mit weit aufgerissenen Augen beobachtete. Dann fiel ihm ein, dass der Heiler erst eingetroffen war, nachdem Riesenstern seine letzten Worte gesprochen hatte.
»Was hat er gesagt?«, wollte Rindengesicht wissen. Als Feuerstern ihm alles erklärt hatte, machte der Heiler ein besorgtes Gesicht. »Ich kann verstehen, dass es ein Schock für dich ist, was er von dir verlangt«, miaute er Kurzbart zu, »aber du kannst es nicht ändern. Wenn es das ist, was Riesenstern gewollt hat, bedeutet es, dass du in den Augen des Sternen-Clans Anführer bist. Glaubst du, sie würden Moorkralle jetzt noch neun Leben geben, wo sie wissen, dass Riesenstern seine Meinung geändert hat?«
»Moorkralle!« Kurzbart blickte verzweifelt von einer Katze zur anderen. »Was soll ich ihm bloß sagen?«
Feuerstern presste sich tröstend an seine Seite. »Wenn du willst, werde ich den Clans die Botschaft überbringen, während du dir überlegst, was du deinen Katzen sagen wirst.«
Erleichterung hellte Kurzbarts Augen auf. »Das würdest du tun, Feuerstern? Vielen Dank!«
Feuerstern nickte, aber Brombeerkralle fühlte sich bei dem Gedanken nicht ganz wohl. Er wusste, dass die beiden Katzen seit langer Zeit befreundet waren, schon bevor Feuerstern Anführer geworden war, aber jetzt war für Kurzbart ganz sicher der Zeitpunkt gekommen, selbst in Aktion zu treten, auch wenn es ihm noch so schwerfiel. Für den WindClan war der Schock ohnehin groß genug, auch ohne Feuerstern, eine Katze aus einem fremden Clan, die sich in ihre Angelegenheiten einmischte.
Der Anführer des DonnerClans zwängte sich unter den Zweigen hindurch ins Freie, Brombeerkralle und die anderen folgten. Am anderen Ende der verlassenen Lichtung sprang Feuerstern auf den Baumstumpf.
Kurzbart wollte sich zwischen den Wurzeln niederlassen, als ihn Feuerstern mit der Schwanzspitze neben sich winkte. »Dein Platz ist hier oben. Was soll dein Clan von dir halten, wenn du wie ein gewöhnlicher Krieger da unten sitzt?«
Brombeerkralle wusste genau, was Feuerstern damit meinte, und unterdrückte ein unbehagliches Kribbeln. Es wurde Zeit, dass Kurzbart seinen Schock überwand und sich wie ein Anführer benahm. »Mach schon«, drängte er.
Kurzbart sah ihn fragend an, sprang dann hinauf und stellte sich neben Feuerstern.
Der Anführer des DonnerClans gab ein Jaulen von sich. »Katzen aller Clans! Versammelt euch, denn ich habe Neuigkeiten für euch.«
Überall auf der Lichtung sah Brombeerkralle Katzen, die sich in ihren provisorischen Nestern regten und das hohe Gras in Bewegung setzten, als würde ein Wind darüberwehen. Eine Katze in seiner Nähe murrte: »Was will der denn jetzt?«
Feuerstern wiederholte sein Jaulen, bis alle Katzen nacheinander ihre Nester verlassen hatten und angeschlichen kamen, um sich im Halbkreis um den Stumpf zu versammeln.
Eichhornschweif kam verschlafen zu Brombeerkralle getrottet, riss das Maul auf und gähnte ausgiebig. »Was ist passiert? Was will Feuerstern?«
»Am besten wartest du, bis er es dir selbst sagt«, miaute Brombeerkralle, denn der wollte dem, was jetzt folgen würde, nicht vorgreifen.
Zu spät erinnerte er sich an seinen Streit mit Eichhornschweif, den sie offensichtlich nicht vergessen hatte, sonst hätte sie seine zurückhaltende Antwort nicht als Weigerung verstanden, überhaupt mit ihr zu reden.
»Auch gut«, miaute sie. Sie warf ihm einen unterkühlten Blick zu, dann trottete sie ein paar Schwanzlängen weiter und setzte sich.
»Katzen aller Clans, ich habe sehr traurige Nachrichten«, hob Feuerstern an. »Riesenstern hat sich in die Jagdgründe des SternenClans begeben.«
»Riesenstern ist tot!«, rief Fetzohr. »Er war schon Anführer, als ich geboren wurde. Was soll ohne ihn aus dem WindClan werden?«
Neben ihm senkte sein Schüler Eulenpfote den Kopf, zu überwältigt, um etwas zu sagen. Moospelz, eine FlussClan-Königin, berührte den jungen Kater mit der Schwanzspitze an der Schulter. »Er war eine edle Katze«, flüsterte sie. »Im SternenClan wird er willkommen sein und mit den Besten an seiner Seite wandeln.«
Irgendwo ganz hinten erhob sich eine einzelne Stimme zu einem abgrundtief traurigen Jaulen. Im Herzen stimmte Brombeerkralle
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