Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
nach Worten suchte.
Schließlich kroch Rabenpfote näher an seinen Freund heran und flüsterte ihm mit heiserer Stimme ins Ohr: »Weil nicht der Zweite Anführer vom FlussClan Rotschweif getötet hat. Tigerkralle hat es getan!«
Feuerpfote nickte schweigend, und Rabenpfote fuhr mit flüsternder, vor Anspannung krächzender Stimme fort: »Rotschweif hat den Zweiten Anführer vom FlussClan getötet.«
»Also hat nicht Tigerkralle Eichenherz getötet?«, unterbrach ihn Feuerpfote.
Rabenpfote schüttelte den Kopf. »Nein. Nachdem Rotschweif Eichenherz getötet hatte, hat Tigerkralle mir befohlen, ins Lager zurückzukehren. Ich wollte bleiben, aber er schrie mich an, ich solle gehen, also bin ich zwischen die Bäume gerannt. Ich hätte weiterlaufen sollen, aber ich konnte doch nicht einfach verschwinden, solange sie noch kämpften. Also bin ich umgekehrt und zurückgekrochen, um nachzusehen, ob Tigerkralle Hilfe brauchte. Aber da waren alle FlussClan-Krieger schon geflohen und nur Rotschweif und Tigerkralle waren noch da. Rotschweif beobachtete, wie der letzte Gegner wegrannte, und Tigerkralle …« Rabenpfote machte eine Pause und musste schlucken. »… Tigerkralle sprang einfach auf ihn drauf und grub die Zähne in seinen Nacken. Und Rotschweif fiel zu Boden, tot. Da bin ich weggerannt. Ich weiß nicht, ob Tigerkralle mich gesehen hat oder nicht. Ich bin einfach weitergelaufen bis ins Lager.«
»Warum hast du Blaustern das nicht erzählt?«, fragte ihn Feuerpfote vorsichtig.
»Hätte sie mir das denn geglaubt?« Rabenpfote rollte wild mit den Augen. »Glaubst du mir denn?«
»Natürlich glaube ich dir«, miaute Feuerpfote. Er leckte Rabenpfote zwischen den Ohren, bemüht, seinen Freund zu beruhigen und zu trösten. Er musste eine andere Gelegenheit finden, um Blaustern von Tigerkralles Schandtat zu berichten. »Mach dir keine Sorgen. Ich werde das schon in Ordnung bringen«, versprach er. »In der Zwischenzeit sorge dafür, dass du immer in der Nähe von mir oder Graupfote bleibst.«
»Weiß der denn Bescheid? Dass sie mich loswerden wollen?«
»Noch nicht. Aber ich werde es ihm sagen müssen.«
Rabenpfote legte sich schweigend auf den Bauch und starrte vor sich hin.
»Ist schon gut«, schnurrte Feuerpfote und berührte die magere, schwarze Gestalt mit der Nase. »Ich helfe dir, da rauszukommen.«
In der Morgendämmerung kam Graupfote in den Bau gestapft. Sandpfote und Borkenpfote waren schon vor einer Weile von ihrer Patrouille zurückgekehrt und schliefen in ihren Nestern.
»Guten Morgen«, murmelte Graupfote und klang fröhlicher als die letzten Tage.
Feuerpfote wachte sofort auf. »Du klingst, als gehe es dir besser«, schnurrte er.
Graupfote leckte den Freund am Ohr. »Tüpfelblatt hat mir irgend so ein klebriges Zeug auf den Schnitt geschmiert und mir befohlen, mich ein paar Stunden hinzulegen. Da bin ich wohl eingeschlafen. Übrigens, ich hoffe, dieser Buchfink da draußen war für mich. Ich war am Verhungern.«
»Ja, Rabenpfote hat ihn gestern gefangen. Tigerkralle hatte ihn …«
»Ruhe, ihr beiden«, grollte Sandpfote. »Ein paar von uns versuchen zu schlafen.«
Graupfote rollte mit den Augen. »Komm, Feuerpfote«, miaute er. »Buntgesicht hat ihre Jungen bekommen, wir wollen sie besuchen.«
Feuerpfote schnurrte erfreut. Endlich etwas zum Feiern für den DonnerClan! Er blickte auf Rabenpfote hinab, der noch schlief, und verließ den Bau.
Mit Graupfote trottete er über die Lichtung zur Kinderstube. Die aufsteigende Sonne wärmte sein Fell, und er streckte sich dankbar, genoss die Biegsamkeit seines Rückgrats und die Kraft in seinen Beinen.
»Gib nicht so an!«, rief Graupfote über die Schulter zurück. Feuerpfote beendete seine Dehnübungen und sprang hinter seinem Freund her.
Vor der Kinderstube saß Weißpelz und bewachte den Eingang. »Seid ihr zwei gekommen, um die neuen Jungen zu sehen?«, fragte er die beiden.
Feuerpfote nickte.
»Aber immer nur einer, und ihr müsst warten. Blaustern ist gerade bei Buntgesicht.«
»Gut, du darfst als Erster«, bot Feuerpfote seinem Freund an. »Ich besuche so lange Gelbzahn.«
Er neigte ehrerbietig den Kopf vor Weißpelz und machte sich auf zum Schlafplatz der alten Kätzin. Die wusch sich gerade hinter den Ohren und hatte die Augen vor Konzentration halb geschlossen.
»Erzähl mir nicht, du erwartest Regen!«, neckte Feuerpfote sie.
Gelbzahn blickte auf. »Du hast zu viele Altweibergeschichten gehört«, miaute sie. »Was für einen
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