Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Ohren. »Ich bin sehr stolz auf dich«, murmelte er.
Abendstern sprach erneut: »Der DonnerClan hat Junge in der Kinderstube und der Kriegerbau ist voll. Es stimmt, wir haben auch Schwierigkeiten. Der FlussClan drängt gegen unsere Grenzen und Hauskätzchen bedrohen unsere Beute. Aber der Clan ist gut genährt und der Wald ist reich an Beutetieren. Ich gelobe, den DonnerClan so mächtig zu machen wie die großen Clans der alten Zeiten. Der heutige DonnerClan wird allen in Erinnerung bleiben, so wie der TigerClan und der LöwenClan es uns ist. Unsere Krieger sind mutig, treu und kampfgestählt. Es gibt keinen Grund, warum wir uns von unseren Feinden belagert fühlen sollten. Wir haben sie früher besiegt und werden das wieder tun. Lasst mich euch vorwärtsführen in eine neue Zeit, in der der DonnerClan so respektiert und gefürchtet wird, dass keine Katze wagt, eine Pfote auf unser Land zu setzen.«
Wann wird er die Sonnenfelsen zurückholen? Blaupelz drückte die Krallen in die Erde. Sie wollte den Blick in Eichenherz’ arrogantem Gesicht sehen, wenn sie diese diebischen Fuchsherzen zurück über die Grenze trieben.
Schwänze zischten und Pfoten kneteten den Boden. »Abendstern! Abendstern!« Begeisterter Beifall kam erneut von dem freudig erregten Clan.
Abendstern hob das Kinn, sein Fell glänzte im Mondlicht, und er ließ den Clan seinen Namen rufen, bis die Bäume von dem Lärm zu beben schienen.
Blaupelz hätte zu gern in seinen Pfotenspuren gestanden. Er hatte seinen Clan aus der Ängstlichkeit zur Hoffnung emporgehoben. Stell dir vor, wenn du da oben stehen und auf die Clan-Gefährten hinabschauen würdest – welche Macht muss man da empfinden. Ihr Maul fühlte sich trocken an vor plötzlichem rohem Begehren.
Neben ihr lehnte sich Stachelkralle dichter an Schneepelz und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Blaupelz spitzte die Ohren und mühte sich, ihn zu verstehen.
»Eines Tages werde ich da oben stehen«, zischte der junge Krieger, »und zum Clan sprechen.«
Schneepelz schnurrte ermutigend. Blaupelz spürte, wie sich ihr Fell auf dem Rücken sträubte. Nicht, wenn ich vor dir dort bin!
»Drosselpelz!« Bernsteinfleck stellte die Patrouillen zusammen. Die Morgendämmerung war noch nicht angebrochen und das Lager lag im Zwielicht. »Nimm Tupfenschweif, Wuschelpelz, Weißauge und Blaupelz mit zu einer Patrouille an der FlussClan-Grenze. Sturmschweif, Rotbrust und Stachelkralle, ihr patrouilliert an der SchattenClan-Grenze.«
Sturmschweif nickte und führte seinen Trupp zur Ginsterbarriere.
Drosselpelz neigte sich zu Blaupelz und seine Schnurrhaare zuckten. »Ich hoffe, Schneepelz kann ein paar Herzschläge ohne Stachelkralle auskommen«, miaute er.
Blaupelz verscheuchte ihn mit einem Schwanzschnippen. Tratschte schon der ganze Clan über Schneepelz und Stachelkralle? Warum musste ihre Schwester sich auch so eindeutig verhalten? Verlegen machte sie sich auf zur Schlucht.
»Tut mir leid.« Drosselpelz holte sie ein. »Ich dachte, du würdest das lustig finden.«
»Tu ich aber nicht«, blaffte Blaupelz.
Mit hängendem Schwanz führte Drosselpelz die Patrouille zur FlussClan-Grenze. Blaupelz hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie ihn so angefaucht hatte. Der sandgraue Krieger hatte nur einen Spaß gemacht. Aber je eher er lernte, dass er sie nicht mit ihrer Schwester necken konnte, desto besser!
»Keine Gerüche.« Drosselpelz stand an der Grenze und prüfte die Luft. »Wir erneuern die Duftspuren und gehen zurück.«
Nur noch ein paar zertrampelte Brombeerranken und zertretene Blutflecken verrieten, dass hier vor Kurzem ein Kampf stattgefunden hatte.
»Glaubst du, sie werden es wieder versuchen?«, fragte Tupfenschweif.
Drosselpelz schüttelte den Kopf. »Ich glaube, sie haben ihre Lektion gelernt, diese räudigen Fellkugeln. Und wenn erst Abendstern die Sonnenfelsen zurückholt, wird die Grenze leichter zu überwachen sein.«
»Meinst du, er wird das tun?«, fragte Blaupelz.
»Ich hoffe es«, antwortete Drosselpelz. »Oder wir werden niemals den Respekt der Clans zurückgewinnen.«
Blaupelz hörte ihm nur halb zu. Sie blickte zwischen den Bäumen hindurch auf die glatten Felsen, die rosa im Licht der Morgendämmerung lagen. Sie waren nackt – kein Anzeichen von FlussClan-Kriegern, nicht einmal in den Schatten. Blaupelz suchte mit den Augen die gegenüberliegende Uferböschung ab. Auch dort keine Katzen. Was hatte sie erwartet? Schiefmaul oder Eichenherz dort durch die Büsche schlendern und
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