Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Stock, nicht zu zersplittert. Sie nahm ihn ins Maul und eilte zurück in die Kinderstube.
»Was ist das?« Leopardenfuß lugte aus ihrem Nest.
»Ich hab mir gedacht, Schneepelz könnte daraufbeißen, wenn die Schmerzen kommen.« Blaupelz legte den Stock unter die Schnauze ihrer Schwester.
Leopardenfuß schauderte und schien sich an ihre eigenen Qualen zu erinnern. »Ich wünschte, ich hätte so etwas gehabt.«
»Danke«, keuchte Schneepelz. Ihr Bauch bebte und sie packte den Stock mit den Zähnen.
Die Brombeerranken wackelten, Stachelkralle zwängte sich durch den Eingang und ließ das feuchte Moos fallen. »Wie geht es ihr?«
»Gut«, meldete Federbart. »Aber sie braucht mehr Moos. Sammle es am Bach außerhalb des Lagers. Dort ist das Wasser frischer.«
Stachelkralle nickte, drehte sich um und ging. Blaupelz fragte sich, ob er es auch kaum ertragen konnte, Schneepelz in ihren Schmerzen zu sehen.
»Danke«, murmelte Schneepelz.
Blaupelz sah, dass oben die Sonne langsam weiterwanderte und Lichtstreifen in die Kinderstube sandte. Schneepelz wurde immer müder und schloss für längere Zeiträume die Augen. »Es kann jetzt nicht mehr lange dauern, oder?«, flüsterte Blaupelz Federbart zu.
»Nicht mehr lange.« Er hatte Schneepelz gerade ein Maulvoll Blätter zu kauen gegeben. Blaupelz erkannte deren Form von Leopardenfuß’ Geburt ihrer Jungen: Rhabarber. Sie hoffte, er würde diesmal besser wirken.
Schneepelz stöhnte, als eine weitere Wehe sie schüttelte.
»Hier!« Blaupelz schob den Stock zu ihrem Maul.
»Nein!«, schrie Schneepelz und stieß ihn weg.
»Das Erste kommt«, miaute Federbart, der neben Schneepelz’ Schenkeln kauerte.
Schneepelz zitterte und ein kleines, weißes Bündel glitt heraus ins Nest. Federbart beugte sich hinab und leckte an der Fruchthülle, die es umschloss, bis sie aufplatzte und ein winziges, weißes Junge herauspurzelte und mit den Pfoten schlug.
Schneepelz drehte sich um und schnüffelte an dem feuchten Häufchen Fell. »Schön ist er«, keuchte sie. Sie packte ihn am Nackenfell und holte ihn an ihren Bauch.
Das Junge begann sofort zu saugen und Schneepelz mit wilden Pfoten zu kneten.
»Der ist aber kräftig«, schnurrte Federbart.
Blaupelz war erleichtert. »Wie viele noch?«, fragte sie.
Federbart drückte Schneepelz die Flanke. »Das war’s.«
Leopardenfuß richtete sich auf. »Nur eins?«
»Ein zäher, kleiner Kater«, erklärte ihr Federbart. »Mehr kannst du nicht verlangen.«
Tigerjunges krabbelte in den Bau zurück. »Ist es vorbei?«, quiekte er und lugte ins Nest. Er blinzelte den silberfarbenen Kater an. »Wo sind die anderen?«
»Das ist das Einzige«, erklärte ihm Leopardenfuß.
Tigerjunges hielt den Kopf schräg. »Das ist alles?«, miaute er. »Aber es ist weiß. Es wird nie jagen können mit so einem Fell. Die Beute sieht ihn schon Baumlängen vorher.«
Leopardenfuß kletterte aus ihrem Nest und schob Tigerjunges mit der Nase weg. »Er wird ein guter Jäger sein, ganz wie seine Mutter«, erklärte sie ihm.
Stachelkralle erschien wieder im Eingang, und diesmal trug er zwischen den Zähnen das größte Büschel Moos, das Blaupelz je gesehen hatte.
»Damit wirst du die Kinderstube noch unter Wasser setzen«, neckte sie ihn.
Stachelkralles Blick erfasste seinen Sohn. Er ließ das Moos fallen und durchquerte die Kinderstube mit einem Sprung. »Ist der schön!«
Blaupelz sah, wie sein Blick weicher wurde und jegliche Anmaßung einer Flut von Zuneigung wich. Er leckte Schneepelz zwischen den Ohren. »Gut gemacht«, murmelte er. »Ich bin so stolz auf dich.«
»Können wir ihn Weißjunges nennen?«, flüsterte Schneepelz.
Stachelkralle nickte. »Wir können ihn nennen, wie immer du willst.«
Er beugte sich vor und leckte Weißjunges, das protestierend maunzte und dann weitersaugte. Stachelkralle starrte auf seinen Sohn hinab und seine Augen flossen über vor Ergriffenheit. Zum allerersten Mal empfand Blaupelz fast so etwas wie Zuneigung zum Gefährten ihrer Schwester.
Stachelkralle richtete sich auf. »Ich besorge dir das beste Stück Beute, das ich finden kann«, versprach er Schneepelz.
Federbart schüttelte den Kopf. »Sie wird noch eine Weile nichts essen«, warnte er. »Aber das Moos ist hilfreich.« Er pflückte ein Stück und legte es so vor Schneepelz’ Schnauze, dass sie an ihm lecken konnte. Sie tat das durstig, die Augen halb geschlossen vor Erschöpfung.
»Ist alles in Ordnung mit ihr?«, flüsterte Blaupelz.
»Sie braucht
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