Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
er, an dem Wunsch, ein Hauskätzchen zu sein, könne man sich anstecken, als wäre es Grüner Husten?
Oder hatte er recht? War es ein Verrat, der niemals vergeben werden konnte, wenn ein Clan-Anführer seinen Posten verließ?
Sie unterdrückte den Drang, zurückzuweichen, als Kiefernstern sich ihnen näherte.
Leopardenfuß kam heran. »Kiefernstern, was ist mit unseren Jungen? Willst du sie nicht aufwachsen sehen?« Sie zeigte mit dem Kopf zu den drei winzigen Katzen neben sich, die sie aus der Kinderstube gelockt hatte, als sie Kiefernsterns Ankündigung hörte. Die beiden kleinen Kätzinnen sackten mit glasigen Augen zu Boden, aber Tigerjunges, der schon breite, starke Schultern unter seinem flauschigen Fell hatte, stürzte sich auf den Schwanz seines Vaters.
Kiefernstern zog ihn sanft weg. »Bei dir wird es ihnen gut gehen, Leopardenfuß. Ich bin kein Vater, auf den sie stolz sein könnten, aber ich werde immer stolz auf sie sein. Vor allem auf dich, kleiner Krieger«, ergänzte er und berührte mit der Schnauze die Ohren des dunkel gestreiften Katers.
Tigerjunges schaute mit riesigen, bernsteinfarbenen Augen zu ihm auf und fauchte, wobei er winzige, dornenscharfe Zähne entblößte.
»Sei stark, mein wunderbarer Sohn«, murmelte Kiefernstern. »Diene deinem Clan.«
Er richtete sich auf und setzte seinen Weg über die Lichtung fort. Neben Löwenpfote hielt er noch einmal inne. »Ich danke dir«, murmelte Kiefernstern.
Löwenpfote neigte den Kopf.
»Du hattest recht«, fuhr Kiefernstern fort. »Ich musste es meinem Clan selbst erklären. Du hast ein starkes Herz, junger Kämpfer. Wenn für dich die Zeit gekommen ist, deinen Kriegernamen zu empfangen, sag Abendsonne, ich hätte dich Löwenherz genannt.«
Blaupelz legte den Kopf schief. Also hatte Löwenpfote tatsächlich gewusst, was Kiefernstern vorhatte. Und er hatte es geheim gehalten aus Treue zu seinem Anführer. Sie war beeindruckt.
Er nickte, dann tappte er leise in den Ginstertunnel und verschwand.
Der Clan begann zu schnattern wie eine Schar aufgescheuchter Krähen.
»Wir haben keinen Anführer!« Fleckenschweifs hell gestreiftes Fell sträubte sich vor Angst.
»Abendsonne ist jetzt unser Anführer«, stellte Bernsteinfleck klar.
»Aber er ist nicht vom SternenClan gesegnet worden«, jammerte Fleckenschweif.
Abendsonne sprang auf den Hochstein hinauf. »Ich verstehe eure Ängste«, rief er. »Ich werde heute Nacht zum Mondstein ziehen.«
Gänsefeder starrte ihn an, Entsetzen funkelte in seinen Augen. »Der SternenClan wird es niemals zulassen!« Der zerzauste alte Heiler zitterte. »Kiefernstern hätte erst Träume mit ihm teilen und ihm sagen müssen, was er plante. Wie willst du neun Leben empfangen, wenn Kiefernstern seine Stellung als Anführer nicht richtig aufgegeben hat?«
Hinter sich hörte Blaupelz Vipernzahn murmeln: »Ist es nicht langsam Zeit, dass Gänsefeder daran denkt, seine eigene Stellung aufzugeben?«
Grasbart entgegnete: »Immer mit der Ruhe, mein Junge. Er hat dem Clan viele Monde lang gut gedient.«
Lerchenlied rollte sich in eine bequemere Position. »Ich werde mit ihm reden«, flüsterte sie. »Ich versuche ihn überreden, dass er sich uns im Ältestenbau anschließt. Federbart ist voll und ganz in der Lage, seinen Platz einzunehmen.«
»Er ist mehr als in der Lage!«, zischte Rotbrust. »Wir hätten schon vor Monden aufhören sollen, auf den verrückten alten Flohsack zu hören.«
»Schsch!«, kam ein heftiges Flüstern von Bernsteinfleck. »Zeigt etwas mehr Respekt!«
In der Mitte der Lichtung trat Federbart vor. »Ich komme mit dir zum Mondstein, Abendsonne.«
Ein Gemurmel rann durch den Clan, und Blaupelz fragte sich, ob Federbart gehört hatte, was die Ältesten gesagt hatten, wie sie Gänsefeder dazu bewegen wollten, seine Pflichten aufzugeben und sich unter dem umgestürzten Baum zu ihnen zu gesellen. Der alte Heiler stand mit gesträubtem Fell und wahnsinnigen Augen da und warf funkelnde Blicke ins Nichts. Es wäre wie ein Freundschaftsdienst, wenn man ihn von seinen Pflichten befreite und sie seinem Schüler übertragen würde.
»Unsere Vorfahren werden uns in diesen unruhigen Zeiten nicht verlassen«, fuhr Federbart fort. »Habt Vertrauen.«
Abendsonne nickte dem jungen Heiler zu. »Ja, das werden wir, das müssen wir«, versprach er. Er zuckte mit dem Schwanz, und Blaupelz konnte sich vorstellen, dass Abendsonne sich fühlte, als wäre er in den Fluss gesprungen, ohne den Grund mit den Pfoten
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