Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
sein.«
»D…danke!« Blaupelz war auf die mitfühlende Herzlichkeit des DonnerClan-Anführers nicht vorbereitet. Sie fürchtete, sie nicht verdient zu haben, glitt über den Rand der Schlucht und sprang nach unten.
»Das nächste Mal gib aber nicht so schnell auf mit der Beute!«, rief Abendstern ihr nach.
»Mach ich nicht!«, versprach sie.
Sie zwängte sich in die Kinderstube, wo Weißjunges fest schlief.
»Er war müde nach seiner Mahlzeit«, entschuldigte ihn Rotbrust. »Ich glaube, Stachelkralle hat ihn hart rangenommen.«
Blaupelz beschnupperte ihn sanft und er drehte sich im Schlaf um und legte ihr die kleine Pfote an die Schnauze. Sie war weich wie ein Kaninchenschwanz. Blaupelz atmete seinen Duft ein – so ähnlich dem ihrer Schwester – und verließ die Kinderstube.
»Wie steht’s mit der Beute?« Drosselpelz’ Frage überraschte sie.
»Nicht so gut.«
»Wo seid ihr hingegangen?«
»Zu den Hochkiefern.«
Drosselpelz blickte über ihre Schulter zur Kinderstube. »Wie geht’s Weißjunges?«
»Gut.«
»Er hat Glück, dass du dich um ihn kümmerst.«
»Weiß nicht so recht.« Blaupelz betrachtete ihre Pfoten. »Ich bin bislang nicht so gut darin gewesen.«
»Du hattest eine Menge zu verarbeiten.« Sein Blick wurde weich. »Ich denke, du würdest eine großartige Mutter sein.«
Blaupelz öffnete das Maul und suchte nach Worten, ihre Ohren waren heiß. Drosselpelz wechselte von einer Pfote auf die andere, als bedauerte er, was er gesagt hatte.
»Da ist ja Rosenschweif!« Erleichtert, ihre Gefährtin mit einer Wühlmaus zwischen den Zähnen vorbeitappen zu sehen, sprang sie davon und ging neben ihr her.
Rosenschweif ließ die Wühlmaus auf den Frischbeutehaufen fallen. »Du und Drosselpelz, ihr seid so ein wunderbares Paar.«
Blaupelz machte ein paar Schritte zurück. Sie hatte gehofft, einer peinlichen Situation zu entkommen und sie nicht noch schlimmer zu machen. »Er … er ist ein guter Freund«, stammelte sie. »Aber wir sind kein Paar.«
»Wirklich nicht?«
»Ich bin zu sehr mit Weißjunges beschäftigt. Ich kann mich nicht um so was kümmern«, murmelte Blaupelz.
»Aber du musst doch genug Zeit haben, dich nach einem Gefährten umzusehen, und Drosselpelz interessiert sich offensichtlich für dich.«
»Schneepelz’ Junges ist wichtiger«, betonte Blaupelz. »Jetzt, wo er keine Mutter mehr hat, ist es an mir, mich um ihn zu kümmern.« Auf keinen Fall würde sie zulassen, dass Stachelkralle den größten Einfluss auf sein Leben hätte. Zum Leben einer Clan-Katze gehörte mehr, als nur zu kämpfen und Eindringlinge zu verjagen. Dadurch war Schneepelz ums Leben gekommen.
Rosenschweif plapperte weiter. »Ich habe gerade Bernsteinfleck gesehen«, berichtete sie. »Er ist im Heilerbau. Er sagt, er sei zu krank, um etwas zu essen. Vielleicht kann er nun nicht länger Zweiter Anführer des Clans bleiben.«
»Was?« Blaupelz erwachte aus ihren Gedanken.
»Abendstern wird jemand anderen ernennen müssen.«
Blaupelz blinzelte. »Sturmschweif?« Der graue Krieger würde sich freuen.
»Oder Vipernzahn?«, schlug Rosenschweif vor.
Blaupelz kniff die Augen zusammen. Der Zweite Anführer musste klug sein, nicht nur mutig. Nicht dass Vipernzahn mäusehirnig wäre, aber er sah immer nur voraus bis zum nächsten Kampf und niemals darüber hinaus.
»Vielleicht Stachelkralle.«
Bei Rosenschweifs neuem Vorschlag schnappte Blaupelz nach Luft. »Er ist zu jung!«
»Er sagt, er wird der jüngste Stellvertreter sein, den der Clan je gesehen hat.«
»Auf keinen Fall.«
»Er redet die ganze Zeit davon«, miaute Rosenschweif. »Zweiter Anführer!« Sie schnaubte. »Als ob Abendstern ihm die Gelegenheit geben würde, uns alle mit einem Schwanzschnippen in den Kampf zu führen!«
Blaupelz verbannte ihr Zusammentreffen mit Drosselpelz aus dem Sinn, durchsuchte Nuschelfuß’ Nest und zupfte die letzten Moosfetzen heraus. Ohne Schüler im Clan wechselten sich die jüngeren Krieger ab, den Bau der Ältesten sauber zu halten. Da Blaupelz verfrüht von ihrer Morgenpatrouille zurückgekehrt war, hatte sie sich freiwillig gemeldet, sich allein um die Ältesten zu kümmern.
»Löwenherz bringt später frischen Farn«, versprach sie.
»Ich hoffe, es wird nicht allzu viel später sein«, beklagte sich Grasbart. »Du hast mir kaum etwas übrig gelassen, worauf ich liegen kann.«
»Du hast selbst genug Polsterung, um es bis dahin bequem auszuhalten«, schnurrte Lerchenlied.
Das stimmte. Nach einer
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